Lohnt sich eine Ausbildung zum TF?

  • Ich verstehe nicht, warum man bei einer Ausbildungsdauer von 11 Monaten Dinge wie LZB und FV-NE vermittelt bekommt. Das sind beides Dinge, die nicht zwingend erforderlich sind. Mit dem Betriebsdienst und allem Anderen hat man doch schon genug Stoff zum lernen, warum muss dann noch was extra oben drauf gepackt werden? Ich habe momentan auch eine Gruppe von Umschülern zur praktischen Ausbildung da, bei denen gibt es offensichtliche Defizite. Auch sind diese Leute oftmals schon älter, wodurch der Lernprozess zusätzlich beeinträchtigt ist. Schlechte Deutschkenntnisse habe ich auch schon zu Genüge erlebt, da wundert mich die hohe Durchfallquote bei den Prüfungen nicht.
    Man muss sich bei der Kurzausbildung echt reinhängen und Interesse zeigen, sonst wird das nix.

  • Moin LukAs, bei der MEV kommt in der Gütersparte die LZB groß zum Einsatz. Gerade die ganzen Verkehre auf der Nordsüd-Achse von Bremen nach Basel. Aber die LZB ist schon einfach erlernbar.
    Bei den Auszubildenden hängt es eben auch von der Personalauswahl ab. Es wird auf mehreren Ebenen schon vorher genug "gesiebt", dass ein Erfolg und hinreichende Handlungssicherheit absehbar ist.
    Das heißt natürlich auch, dass Quereinsteiger sich auch nach der Ausbildung auffordern sollten, regelmäßig Regelwerke zu studieren und auch ihre Arbeitsweise zu reflektieren. Wo stehe ich und was könnte vielleicht besser laufen?


    tom87, ansonsten viel Erfolg und jeden Werktag die Mappe sowie Regelwerk 408 bei uns ein bisschen rekapitulieren. Hausaufgaben machen und die Simulatoren nicht zu ernst nehmen. Wochenenden nutzen um "durchzuatmen".
    Tipp: Schreib dir irgendwo auf einen Zettel, warum du Lokführer werden willst und wenn die Motivation schwer fällt, lies das einfach und denke über die positiven Dinge. Dann geht manches einfacher im Kopf.
    Ansonsten bin ich vsl. ab nächstes Jahr im P-Verkehr Ausbildungslokführer; wenn es soweit ist, kannst du einen Gruppenleiter im PV-Bereich ansprechen, da im P-Verkehr viel Personal abgefragt wird.
    Weitere Details sowie das Für und Wider für die Geschäftsbereiche Güterverkehr und Arbeitnehmerüberlassung (PV) werden während der Ausbildung noch oft genug zu Wort oder Diskussion kommen.

  • DB Training macht unter anderem auch nur 11 Monate Umschulungen zum Tf.
    Nicht nur Private.


    Fakt ist, wer Interesse und den Willen hat Tf zu werden, der schafft das auch.


    Wer vom Amt genötigt wird hat da schon eher die Chance zu Versagen, diese Person nicht das Interesse und Verständnis zur Materie bekommt.


    Wir alle sind zum Glück unterschiedlich.


    Dem Einen liegt Quasi alles zu Füßen.
    Anderen gibt man einen kleinen Stoß zu seinem Glück.
    Wiederum gibt es welche die es schwer haben oder es sich aus welchen Gründen auch immer schwer machen. Zählen dann zu den Top Leuten.


    Der Beruf sollte eine Berufung sein. Nicht umsonst steckt ja das Wort " Beruf in Berufung" darin.
    Für denn es nur ein Job ist kommt nach meiner Erfahrung nicht sehr weit.


    Das ist meine Meinung zu dem Thema.


    Die Ausbildung ist nicht alles. Damit hat sich das nicht getan.
    Denn Führerschein bekommt man nach bestandener schriftlichen und mündlichen Prüfung gemäß Tfv / TfPv.
    Die Zusatzbescheinigung beinhaltet alles andere was der Tf darf.



    Richtig @[1247]DetPhelps


    Fahren kann jeder.
    Das Anhalten muss man können und die Vorschriften müssen sitzen.

  • Und das eben regt mich auf. Ich finde dafür das Rangieren, auch wenn's manchmal ne verflixte Puckelei ist einfach nur geil. 25 km/h reichen zum Spaß haben. :love:

    Deswegen ist es gerade am Anfang gar nicht verkehrt, im Rangierdienst tätig gewesen zu sein. Das Fahren eines Zuges ist ja weniger das Problem. Das Rangieren aber hingegen muss schon gelernt sein. Gerade was logisches Denken angeht und wie man welche Wagen mit den geringst möglichen Bewegungen zusammenstellen kann ;) ... War von 2003-2009 auch noch im Rangiergeschäft sozusagen tätig. Da hat man viel gelernt ;) ... Funkfernsteuerung usw sit schon gute Laufarbeit ;) ...


    Bin eigentlich froh darüber, das ich die 2 1/2 Jahren Ausbildung bei DB Cargo gemacht hatte. Das alles in 11 Monate in den Kopf zu bekommen und kaum Praxistraining zu haben, gerade was rangieren angeht. Das wäre für mich nichts. Aber wie schon eben viele schreiben. Ohne das man sich da rein kniet, schafft man das ganze nicht. Und man muss teilweise Glück , das einige Kollegen auch von ihrem Wissen etwas abgeben... Gibt schon teilweise Kollegen, die nicht immer alles erklären bzw teilweise so alt sind, das sie kaum noch alles neuere zu 100% wissen...


    Wünsche zumindest denen, die diese 11 Monate Ausbildung machen viel Erfolg ;) und gutes Durchhaltevermögen.


    Derzeit fehlen ja Lokführer an allen Ecken und Kanten.


  • tom87, ansonsten viel Erfolg und jeden Werktag die Mappe sowie Regelwerk 408 bei uns ein bisschen rekapitulieren. Hausaufgaben machen und die Simulatoren nicht zu ernst nehmen. Wochenenden nutzen um "durchzuatmen".
    Tipp: Schreib dir irgendwo auf einen Zettel, warum du Lokführer werden willst und wenn die Motivation schwer fällt, lies das einfach und denke über die positiven Dinge. Dann geht manches einfacher im Kopf.
    Ansonsten bin ich vsl. ab nächstes Jahr im P-Verkehr Ausbildungslokführer; wenn es soweit ist, kannst du einen Gruppenleiter im PV-Bereich ansprechen, da im P-Verkehr viel Personal abgefragt wird.
    Weitere Details sowie das Für und Wider für die Geschäftsbereiche Güterverkehr und Arbeitnehmerüberlassung (PV) werden während der Ausbildung noch oft genug zu Wort oder Diskussion kommen.

    Danke schonmal! An Motivation mangelt es keinesfalls! Ich wollte schon immer in diesen Beruf und nun bot sich die Chance. Die werde ich nutzen...Workload kenne ich aus dem Studium. Das habe ich einen langzeitarbeitslosen wohl voraus. Mich reitz derzeit doch eher der GV. Mehr Geld (Zuschläge), mehr Action und ich bin sowieso Nachtmensch. Ich hoffe, dass ich einfach beides im Laufe meiner Karriere machen kann.
    Das man sich am Wochenende "ausruhen" kann, klingt ja schonmal schön... ich dachte, da pauke ich die Nächte durch? ^^

  • Naja du musst echt ein gesundes Maß an Pausen haben. Gab auch einige bei uns da war es einfach zuviel des guten und die haben sich dann dumm gegrübelt und mussten nochmal eine Runde im Betriebsdienst drehen ;)

  • Der Gehaltsunterschied PV zu GV ist nicht wirklich groß. Ich gehe derzeit im Schnitt 2,5k Netto nach Hause und das ist in Ordnung; 2,1k im Urlaub (2 Wochen).
    Weniger Reisestress, ein gutes Hotel in allen Zyklen und mit Lauf-Reichweite zur Nahrungsquelle der Wahl oder in die Stadt. Man will auch mal Ruhe haben.
    Schichtzeiten sind vergleichbar. Laufe im Spätdienst meistens von ~15Uhr - ~3Uhr. Der Spaß hängt vom Kunden und eigenen Geschmack ab.
    Und keine Diskussion wegen Urlaub. Einreichen, neuer Kunde bekommt ihn vorgesetzt, wird ausgeführt, fertig.

  • "Derzeit fehlen Lokführer an allen Ecken und Kanten". Verstehe ich nicht. Uns ist doch seit Herbst 2015 täglich eingebleut worden, das der Fachkräftemangel durch Menschen, die wertvoller sind als Gold behoben wird und die schon Gewehr bei Fuss stehen. Wie sieht das nun aus nach 2 abgelaufenen Jahren?

  • Oh,oh, @tcb262 gleich kreist der Bannhammer. So was darf man dich nicht sagen, Heiko Maas sei Dank ist das Hatespeech. :ugly:

    Aber da mich das Thema tatsächlich interessiert, werde ich die DB einmal anschreiben und Euch zu gegebener Zeit über die Beantwortung unterrichten.

    3 Mal editiert, zuletzt von tcb262 () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Hallo Marius,


    wie viel du verdienst
    - hängt vom EVU ab, bei dem du arbeitest.
    - von der Position ab, in der du tätig bist.
    - und von der Berufserfahrung, die du hast.


    Ich habe damals mit ~1,7k Netto als "Lrf" überwiegend im Nachtdienst gearbeitet.
    Der Sprung in den privaten Streckendienst in AÜ ist eine Gesundheitskur für mich.
    Als Ausbilder oder Gruppenleiter verdient man -je nach Unternehmen- einen Obolus mehr.
    Der Traum, dass man hier aber im vgl. mit der Industrie gut verdient, ist Pustekuchen.


    Informationen über das Gehalt gibt es wie üblich in den geltenden Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen.
    Für die MEV ist das ab vsl. mitte Dezember dann der GDL BuRa-ZugTV PDL, derzeit GDL BuRa-LfTV/SGV.

  • Ich habe damals mit ~1,7k Netto als "Lrf" überwiegend im Nachtdienst gearbeitet.

    Und nicht vergessen, in welchem Bundesland man arbeitet. Süden gibt es meist mehr Geld, wobei in Ballungsgebieten dann aber auch mehr Miete bezahlt werden muss.


    Das Gehalt ist natürlich sehr stark auch von den Zulagen abhängig. Und auch noch von der Steuerklasse. Auch sind die Zulagen immer anders berechnet. Wie Bodenpilot schon schrieb, dafür in die jeweiligen Tarifverträge gucken.


    Bei Ferngüterzug Fahrten bekommst du natürlich mehr Zulagen. Was du aber meist dann auch ein Monat erst mal Vorstrecken musst mit Auslagen zum Essen / Trinken was man dann natürlich nicht selber zubereiten kann und dadurch teurer wird ;) ... . Im Schnitt bist du dann teilweise 4-10 Tage in wechselnden Hotels unterwegs.

  • Hi Leute,


    ich hoffe ich bin hier richtig.


    Lokführer und Fahrdienstleiter sind schon seit frühen Kindheitstagen meine Traumberufe. Nun bin ich 18 und mache nächstes Jahr meinen Abschluss an einer höheren, technischen Schule in Innsbruck. Soll heißen, dass es nun langsam an der Zeit ist zu planen wie es weitergehen soll. Am liebsten würde ich danach zur S-Bahn München oder zur ÖBB um eine (Quereinstiegs-) Ausbildung zum Tf und vielleicht zum FDL zu machen. Jedoch habe ich ein paar Sorgen was die Zukunft des Eisenbahnverkehrs mit sich bringt und bin deshalb auf der Suche nach ein paar Leuten, die ein wenig mehr Ahnung von der Materie haben als ich und mir hier weiterhelfen können.
    Ohne jetzt überheblich klingen zu wollen, muss ich sagen, dass mir mit meiner Ausbildung weit "bessere" und "sicherere" Jobs zur Auswahl stehen würden, als Tf und FDL.
    Aber nun zu meinen Sorgen.
    Man nehme an ich würde im September nächsten Jahres eine Quereinstiegsausbildung bei der S-Bahn München beginnen dann wäre ich mit Ausbildungsabschluss 20 Jahre alt. Welche Funktionen könnte ich dann dort übernehmen, weil der Fahrgastbetrieb meines Wissens nach erst mit 21 erlaubt ist?
    Außerdem macht mir Sorgen, dass die Bahn langsam ihre Strecken verliert. Was würde das für die Mitarbeiter bedeuten? Werden alle entlassen oder vielleicht mit Knebelverträgen an ein anderes Unternehmen weitergereicht?
    Und zu guter letzt meine fast größte Sorge. Wie lange gibt es Lokführer noch? Mit der fortschreitenden Digitalisierung wird auch die Eisenbahntechnik weiter "verbessert". (Stichwort ETCS!) Weil nur dämlich rumsitzen und auf den Abfahrtsknopf drücken hat nichts mehr mit Lokführer zu tun. Dafür würde ich meine Berufschancen nicht aufgeben. Der letzte Punkt macht mir vor allem Sorgen, wenn ich mir vorstelle wie mein Leben in 15 Jahren aussieht.


    Ich hoffe es findet sich jemand der sich meinen Fragen annehmen kann/will und freue mich auf Meinungen und Vorstellungen anderer.
    Sollte ein Lokführer oder Fahrdienstleiter der ÖBB aus Tirol oder der S-Bahn München/DB über diesen Beitrag stoßen, würde ich mich sehr freuen, wenn man sich per PN bei mir melden könnte. Ich hätte noch ein paar Fragen die ich gerne direkt an vielleicht baldige Kollegen stellen wollen würde.


    Mit freundlichen Grüßen und schönen Mittwoch noch
    Marcel

  • 2. Außerdem macht mir Sorgen, dass die Bahn langsam ihre Strecken verliert. Was würde das für die Mitarbeiter bedeuten? Werden alle entlassen oder vielleicht mit Knebelverträgen an ein anderes Unternehmen weitergereicht?
    Und zu guter letzt meine fast größte Sorge. Wie lange gibt es Lokführer noch? Mit der fortschreitenden Digitalisierung wird auch die Eisenbahntechnik weiter "verbessert". (Stichwort ETCS!) Weil nur dämlich rumsitzen und auf den Abfahrtsknopf drücken hat nichts mehr mit Lokführer zu tun. Dafür würde ich meine Berufschancen nicht aufgeben. Der letzte Punkt macht mir vor allem Sorgen, wenn ich mir vorstelle wie mein Leben in 15 Jahren aussieht.

    Zuallerst muss man hier klarstellen, dass seit einigen Jahren das Mindestalter um als Lokführer alleine auf Strecke unterwegs zu sein auf 20 Jahre gesenkt wurde. Als ausgebildeter Tf bei Regio/S-Bahn wirst du wenn du wie du anmerkst dann bereits 20 Jahre alt ist, in den meisten Fällen sofort auf die Strecke geschickt.


    Punkt 2, egal wo du die Ausbildung machst, stehen dir als ausgelernter EiB L/T alle Möglichkeiten offen - sei es Güter-, Regional oder auch der Fernverkehr. Dass die Ausschreibungen der Nahverkehrsleistungen vermehrt von privaten EVUs gewonnen werden, bringt die Privatisierung und in gewisser Maßen auch nachlassende Qualität der Leistungen seitens Regio mit sich. Insbesondere bei Sparten wie eben beispielsweise S-Bahn München ist aber ein Verlust eher unwarscheinlich und selbst wenn - heutzutage sind Privatunternehmen keine Firmen, die ihre Mitarbeiter überlasten oder überarbeiten lassen (von den einzelnen schwarzen Schafen mal abgesehen, die hast du aber überall), im Gegenteil, heutzutage bietet private EVUs teils sogar bessere Arbeitsbedingungen als beispielsweise DB Regio. Sorgen über deine Zukunft als Lokführer musst du dir also garantiert nicht machen. ^^
    Und die Angstmacherei mit Erzählungen, dass auf deutschen Schienen in 10-15 Jahren sowieso alles automatisch fährt, sollte man sowieso getrost ignorieren, denn aktuell ist dies im dichten Schienenverkehr ziemlich undenkbar. Auch wenn es insbesondere in städtischen Verkehrssystemen die Automatisierung mit der Zeit eine immer größere Rolle spielen wird, so wird der Beruf des Lokführers noch sehr, sehr lange gefragt sein.

    Triebfahrzeugführer

    Baureihenbefähigung: 101, 120, 139, 140, 145, 146, 147, 155, 181, 185, 189, 193, 218, 401, 402, 403, 406, 407, 411, 415, 605, 611, 612, 628

    Einmal editiert, zuletzt von ICE696 ()