Das jährlich tausende Menschen an Hunger sterben und wir nicht einmal darüber nachdenken ist es natürlich nicht. Wenn 150 Menschen durch sowas sterben ist das schlimm. Verstehe!, aber der arme trottel in Afrika hat halt nichts zum essen... Was soll's die Weltbevölkerung steigt sowieso kontinuierlich!
Ich hab ja schon drauf gewartet, dass das "Und in Afrika sterben die Kinder!"-Argument kommt...
Natürlich sind die Bedingungen die dort herrschen menschenverachtend, was ja auch absolut niemand bestritten hat, jedoch gehört das wohl kaum in die Diskussion um einen Flugzeugabsturz...
Klar werden solche Meldungen nicht dauernd durch die Medien gejagt. So hart es auch klingt: Krieg in der Ostukraine, im Nahen Osten und in Afrika, sowie Berichte über (Natur-) Katastrophen aller Art verkaufen sich halt besser als so ein "alter, ausgelatschter Schuh" und befriedigen die Sensationsgier. Und wenn dann auch noch eine Schulklasse an Bord war und der Co-Pilot das Unglück absichtlich herbeigeführt hat...
Die Aufregung über den typischen Medienhype und die mediale Ausschlachtung solcher Ereignisse und die gleichzeitige Vernachlässigung von weltweiten Missständen kann ich also durchaus verstehen.
Bei beiden Themen geht es um Menschenleben. Seien es jetzt tausende Hungertode in Afrika, oder der tragische 150-fache "Massenmord" eines Piloten, letzteres weitaus medienwirksamer, wenn auch nur für eine kurze Zeit. Aber weder gegen dieses Unglück, noch gegen die Zustände in Afrika kann der einzelne, durchschnittliche Otto Normalverbraucher allzu viel tun. Zumindest nichts weltbewegendes.
Natürlich wird von niemandem verlangt, dass er nun für die nächsten Tage in schwarzer Kleidung und Trauerflor durch die Gegend läuft, denn schließlich betrifft es nur die wenigsten wirklich persönlich. Aber sich über Leute aufzuregen, die den Betroffenen ihr ehrliches und aufrichtiges Mitgefühl zeigen (und damit meine ich nicht die Horde von Leuten, die sich auf Facebook und Twitter der Selbstdarstellung verschrieben haben), ist auch nicht der richtige Weg.
Und auch wenn man die Opfer nicht gekannt hat und keine persönliche Verbindung zu ihnen hat, sollte man immer noch den gebührenden Respekt entgegenbringen (und nein, damit meine ich nicht, dass man überall posten soll, wie tragisch und schrecklich das ganze doch ist und wie sehr es einem denn Leid tut). Das hat auch etwas mit Menschlichkeit zu tun. Und wer das nicht kann, der sollte bei solchen Themen anstandshalber einfach die Klappe halten. Pardon my french.
Denn manch Kommentar, den ich so lese, kann man schon durchaus in die Kategorie taktlos bis unverschämt einordnen...
Mein erster Gedanke: "Oh Gott, die arme Maschine.." Ehrlich gesagt denke ich so bei allem, was passiert.
Das denke ich mir höchstens z. B. bei Autofahrern, die sich selbst durch bspw. rücksichtslose Fahrweise und eigene "Dummheit" ins Jenseits befördern. Bei Menschen, die jedoch nichts weiter verbrochen haben als in ein Flugzeug zu steigen, finde ich diese Ansicht dezent extrem.
Liegt an meinem Menschenhass.
Dann bist du wohl in einem Forum, in dem Menschen (oder zumindest menschenähnliche Wesen) miteinander kommunizieren, denkbar schlecht aufgehoben.