Seit der Bund den Ländern jedes Jahr 10 Millarden Euro Ausgleichsmittel überweist, werden ständig alte Strecken reaktiviert und wieder mit Zügen befahren. Hier um die Ecke gerade Aachen - Heinsberg. Oder die kürzlich elektrifizierte Münstertalbahn der SWEG. Oder Müllhausen in Baden - Mühlhausen im Elsaß, soagr mit TGV
Der Fernverkehr wird von der DB eigenwirtschaftlich betrieben, deshalb steht er dort im Fokus. Der Regionalverkehr wird von den Ländern bestellt und bezahlt (und macht bei der DB immer noch den weitaus größten Einnahme- und definitiv Gewinnposten aus). Also auch hier faktisch falsch.
OK!, mag sein, dass ich mich mit einer sehr relativen Meinung etwas auf Abwegen geraten bin. Ich lasse mich auch gern eines Besseren belehren. Nunja, die moderne Eisenbahn interessiert mich eben nicht wirklich. Daher muss ich einräumen, dass es vielleicht nicht immer zu einer 100% exakten Meinungsäußerung bezüglich der modernen Bahn kommen kann. Eine etwas falsche Äußerung bieten jedoch ganz schnell Angriffsfläche für die "Kontra-Opposition". Dafür habe ich Verständnis, den wer versucht nicht an Kritik-Schwachpunkten seine Gegen- Meinung auszuschöpfen. -dies zeugt letzendlich von einer starken Persönlichkeit.
Mag auch sein, dass man bestimmte Strecken selektieren kann, um die heutige Eisenbahn (jedenfalls das was noch dovon übrig ist) schön zu reden.
Aber die Eisenbahn ist nun eben nicht mehr das, was sie früher einmal war. Langweiliger "Einheitsbrei" von Lokomotiven, statt "E10" und "V200" .Ein "ICE3" -der mich eher an eine Straßenbahn erinnert, als "Reihngold Express" und "Trans Europ Express". Kann sein, dass der ICE um ein paar km/h schneller ist. -doch dem verloren gegangenen kulturelle Wert der Eisenbahn ist es dem nicht Wert.
Wer also auf 30 bis 40 Jahre alte Silberlinge und ihren atemberaubenden Desinfektionsmittelgeruch steht, könnte ans Jammern kommen. Wer jeden Tag damit zur Arbeit fahren muß, sieht das anders
Die Romantik der Nebenbahnen und die "Früher war alles besser"-Brille verstellen anscheinend den Blick auf die Wirklichkeit.
Die "Früher war alles besser -Brille" -Theorie muss ich jedoch stark zurückweisen.
Als Historiker sei mir eine Anmerkung abseits der Eisenbahn erlaubt:
Die "RAF" (Rote Armee Fraktion) auch als "Baader-Meinhof-Gruppe" bekannt war eine 1970 gegründete linksextremistische Terrororganisation, die sich aus den Studentenunruhen Ende der 60er Jahre als bewaffneter Untergrund bildetet und mit der palästin. Freiheitsorganistaion der "PLO" in den palästin. Autonomiegebieten von Ostjerusalem und dem Westjordanland des "Nahen Ostens" kooperierte. Mehr als 34 Morde, darunter an Generalbundesanwalt Siegfried Buback (7.April 1977) und an den Vorstandssprecher der Dresdner Bank AG Jürgen Ponto (30.Juli 1977) gehen auf das Konto der "RAF". Zudem war auch bei dem Überfall auf die Olympischen Spiele in Münschen vom 5.Sept.1972 die RAF ein organisierter Drahtzieher. Mit der Entführung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer am 5.Sept.1977 uns seiner Ermordung -und auch der Entführung der Lufthansa Maschine "Landshut" vom 13.Okt 1977 mit einem 6-tägigen Irrflug durch Vorderasien bis nach Mogadischu wollte die RAF ihre inhaftierten Sinnesgenossen in Stuttgart-Stammheim frei-erpressen. Im sogenannten "Deutschen Herbst 1977" erlebte die Bundesrepublik den Terroralbtraum und die schwerste Krise ihrer Geschichte.
Es soll bei diesem einen Beispiel bleiben, weil ich gemäß der Forumregeln nicht aus einem Eisebahnforum ein Geschichtsmagazin machen möchte.
(bitte auch dazu keine Diskussionen, das gehört nicht in dieses Forum)
Nein- früher war nicht alles besser. Aber die Geschichte und die Vergangenheit ist spannender als jeder Kriminalroman.
Den "Rucksack", dass man mit einem Interesse zur Vergangenheit angeblich gleich alles von damals besser finden würde, bekomme ich leider zu oft aufgehängt.
Die Gegenwart ist ein winziger kleiner Bruchteil, resultierend aus den Ereignissen der Vergangenheit. -und man sollte sie hochachtungsvoll Ehren.
Wer kennt heute schon noch "Konrad Ernst Otto Zuse" ? (geb.22.Juni 1910 in Berlin-Wilmersdorf / gest. 18.Dez.1995 in Hünfeld bei Fulda)
Er gilt als Erfinder des Gerätes, vor dem vermutlich jetzt so manch einer sitzt - "Zuse" entwickelte den ersten Computer der Welt.
Nun wieder zurück zur Eisenbahn:
Die Kindheits-Theorie
Sehr interessant fand ich in diesem Thread auch die Meinung, dass so wie man die Eisenbahn in der Kindheit erlebt hat, prägend für die Interessen- Entwicklung ist. Dessen kann ich nur etwas bedingt zustimmen. Es stimmt zwar aus medizin. psycholg. Sicht, dass die in der Kindheit erlebten Ereignisse einen nicht ganz unerheblichen Bestand der späteren psycholog. Entwicklung haben, jedoch kann ich nicht wirklich einen zuverlässigen Zusammenhang mit dem Eisenbahn- Interesse erkennen. Objektiv gesehen gibt es zahlreiche Eisenbahnfans aller Altersklassen, die sich nun nicht unbedingt darauf beruhen, welche Eisenbahnepoche sie als Kind erlebt haben.
Kurz zu mir: Ich bin 1977 geboren und in der DDR augewachsen. Wir hatten kein Auto, somit ging es in den Urlaub, ins Ferienlager, oder auch zur Oma mit der "Deutschen Reichsbahn". Man will diese Zahl kaum glauben, aber die "Deutsche Reichsbahn" in der DDR war zu jener Zeit mit jährlich über 680 Millionen Fahrgästen einer der größten Eisenbahn-Verkehrsträger der Welt. -soweit würde die "Kindheits-Theorie" stimmen.
Aber- genauso interessiert mich paradox auch die "Deutsche Bundesbahn", mit der ich allein schon polit. bedingt als Kind nie etwas zu tun hatte. Ich kann mich nichteinmal an einen "Interzonen-Zug" nach Köln erinnern. -und doch interessiert mich heute die komplette Geschichte der "Bundesbahn" -dies wiedersprich jedoch der "Kindheits-Theorie" und stellt diese in Frage?
"Railworks" kontra Modelleisenbahn
Ja, ich habe auch eine Modelleisenbahn -und die ist nicht grad klein und beansprucht ein ganzes Zimmer. (Spur HO und HOe (also auch Schmalspurbahn)) Motiv: "Eisenbahn in Mittelsachsen gegen Ende der 60er Jahre mit sächsischer Schmalspurbahn" -als Epoche 3.
Ich bin mit der Modellbahnszene vertraut -und ich weiß:
Nichts ist hier so sehr angesagt wie die Eisenbahn der frührer Zeit. Egal ob Bundesbahn oder Reichsbahn gehört die Epoche 3 und 4 zu den beliebtesten Darstellungsmotiven der Eisenbahn von damals. Fast jede profesionelle Modellbahn stellt diese Zeit dar.
Hier bezahlt man schon mal bis zu 300 Euro für eine Lokomotive, was ich auch schon geschafft habe.
Mir kann doch hier keiner erzählen, dass es kein Interesse für frühere Epochen auch bei Railworks gäbe.
Kann sein das es bei "Railworks" keine Nachfrage gibt und man sich nach dem Absatz richten muß:
Aber wenn es nicht angeboten wird, gibt es auch kein Nachfrage!
Hat man es wenigstens mal versucht bei "Railworks" ein ordentlich gutes AddOn vergangener Epochen auf dem Markt zubringen?
Nein! -man könnte es ja versuchen wie der Markt darauf reagiert und wie sich der Absatz der Produkte beläuft.
Ich finde die Meinung sehr verwerflich, wenn behauptet wird, dass nur AddOns modernerer Epochen sehr angesagt sind, wenn es keine andere Alternative auf dem Markt gibt. Woher will man wissen, dass es kein Interesse gibt, wenn man kein Produkt auf dem Markt bringt?
Stattdessen rast der "Railworks-ICE" an der Geschichte der Eisenbahn vorbei.
Ich habe als Autor diesen Thread eröffnet und bleibe bei meiner Meinung:
"Tolles Railworks -doch wo bleibt die Eisenbahn ?"
gez. Andreas Müller