Mislungene Züge


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  • Von fefe.de

    Zitat von fefe

    Wer dachte, nur in Deutschland steht es nicht gut um die Bahn, der sei auf diese Folien über die Niederländische Hochgeschwindigkeitsbahn "Fyra" verwiesen. Die sollte von Amsterdam nach Brüssel gehen, vielleicht auch mal nach Paris später. Die Folien sind zwar größtenteils auf niederländisch, aber man kann sich auch wenn man kaum etwas versteht an den Bildern ergötzen. Und die kritischen Passagen aus dem Report, um den es da geht, sind jeweils auch auf Englisch da. Hersteller war eine italienische Firma namens AnsaldoBreda, und deren Probleme scheinen sich nicht nur auf die Niederlande zu beschränken.


    Diese italienische Firma ist übrigens eine Tochter von Finmeccanica, das ist so ein italienisches Megakonglomerat, vielleicht grob mit Siemens vergleichbar. Deren CEO Guiseppe Orsi wurde im Februar wegen Bestechungsvorwürfen verhaftet, dabei ging es aber nicht um die Züge sondern um Hubschrauber für Indien.


    Die verlinkte Präsentation ist tatsächlich einigermaßen gruselig, wenn man sich überlegt, dass dieser Zug "Hochgeschwindigkeiten" bis zu 250km/h fahren sollte mit mehreren Hundert Menschen an Bord. Abfallende Türen sind da noch das harmloseste Übel. Nicht anständig abgeschirmte Kabel unter dem Zug, wo sich dann im Winter Schnee und Eis verfängt und die Verkleidungen abreisst oder sich lösende Teile der Dachkonstruktion machen einem da schon mehr Angst. Von den brennenden Batterien im Unterboden noch gar nicht gesprochen.
    So wundert es dann auch nicht, dass ein Zug aus der Baureihe von zugelassenen 10 Strafpunkten zur Betriebsfähigkeit mal eben schlappe 2019 Punkte gesammelt hat (Präsi Folie 25).


    Diese Präsentationsfolien sind zu 70% niederländisch und 30% englisch, aber alleine Bilder gucken reicht schon. Wie es der Verfasser des Prüfberichts so schön schrieb:
    “The vehicle end structure (up to and below coupler level) is not robust and is flawed in many aspects of its design considering its vulnerability to impact and damage. It is not considered to be suitable for long term operations.”
    "Die Struktur des Wagenendes ober und unterhalb der Kupplung ist nicht stabil und in vielen Aspekten des Designs fehlerhaft, gemessen an der Toleranzgrenze zu Aufprall und Schaden, das es nicht für einen langfristigen Einsatz geeignet ist."
    Mott MacDonald, pagina 85


    Kann man nur sagen: alles richtig gemacht Holland. Am 9.12.2012 in den Regelbetrieb gegangen, am 16.1.2013 außer Dienst gestellt. Dürfte wohl eine der kürzesten Dienstzeiten für einen Zug jemals gewesen sein oder? Mal grade 4 Wochen überlebt und schon fallen die Kisten auseinander...

  • Ach du Schande. Hätten sie mal lieber bei Alstom oder beim Liebling der Österreicher-SIEMENS geordert, dort fallen die Züge nur selten von selbst auseinander.


    Aber wie immer: Das Geld regiert, und da diese Firma das niedrigste Angebot gemacht hat haben sie gewonnen

    182, 183, 189, 193 SIEMENS-Drehstrom legt los.

  • Wenn ich die Zentrale meiner Firma in Aarhus besuche, sehe ich dort auf den Abstellgleisen des Hauptbahnhofs ein weiteres Debakel von AnsaldoBreda herumstehen, auch erwähnt im Wikipedia-Artikel:
    "Denmark


    Delivery of 83 IC4 trainsets for the Danish State Railways DSB was originally planned for 2003-2006. As of March 2013, 22 trainsets have still not been delivered,[21] and only 19 of the trains delivered were deemed sufficiently reliable to transport passengers by the operator.[22] In December 2011, it was reported that one of the missing IC4 trainsets planned for delivery in Denmark was found in Libya.[23] Reportedly, AnsaldoBreda and then Italian prime minister Silvio Berlusconi gave Libyan dictator Muammar Gaddafi the trainset as a present on the occasion of the 40th anniversary of Gaddafi's revolution in 2009. [24][25]"


    Die 19 gelieferten Züge stehen dort untätig herum, sind nicht abgenommen. Abends sieht man die 2 x 19 roten Zugschlußlichter leuchten, warum auch immer die auf dem Abstellgleis an sein müssen.


    Gruß
    Norbert

  • Ich halte von Alstom und Siemens genau so wenig, wie von Bombardier und diesem niederländischen Schrott, der zum Glück nun ausser Dienst ist. Das einzige, was wirklich "zuverlässig" ist, ist erstmal nichts über 160. (Okay wie das bei der 103 aussieht kann ich nicht sagen) Aber das einzige was bis jetzt gute Dienste gebracht hat, ohne unnötig die Sicherheit zu beeinträchtigen, oder einen labilen Eindruck auf die Passagiere zu hinterlassen. Waren Waren aus dem Hause Krupp MTU und auch manch Sovietische errungenschaften. Ich meine es spricht für sich, dass in Hannover zum Beispiel, eine 218 nur darauf wartet, einen ICE abschleppen zu dürfen. Ich finde das ist so ein augenzwinkerndes Eingeständniss für die unzuverlässigkeit von modernen Zügen. Der ICE hat schon so viele Pannen hinter sich, und die >160kmh zB. die 612 auch.


    Ein Paradebeispiel für Normalgeschwindigkeitszüge, ist die 612. Welcher Volltrottel hat sich bitteschön ausgedacht, nur EINE Klimaanlage auf das Dach zu schnallen, obwohl ein ganz großer Raum, und ein ganz kleiner Raum damit gleichzeitig gekühlt werden muss?!? Man sieht ständig die Menschen von einem Raum in den anderen Wechseln. Und das nur, weil der große Raum nicht genug kühlung im Sommer abbekommt, und der kleine Raum maßlos überklimatisiert ist, so dass dort die Eiszapfen von der Decke hängen. Und wenn das teil aus dem Stand raus Vollgas gibt, könnte man denken der billige Ami Motor gibt bald den Geist auf. Ich weiß nicht ob der Vergaserprobleme hat, aber es hört sich so an, als würde der Motor sich "verschlucken" oder "husten" Und das ist definitiv bei allen 612ern die ich bis jetzt gesehen habe so gewesen. Oh und auch eine tolle Sache ist die Neigetechnik. Sie ist so oft ausgefallen, dass die Bahn es aufgegeben hat sie reparieren zu lassen. Anstelle dessen, wird sie einfach ausgeschaltet, und es werden normale Streckengeschwindigkeiten gefahren, was zu üblen verspätungen geführt hat. Und was macht die Bahn? Sie ändert einfach den Fahrplan! Und das bei einer Fahrzeit von 3-4 Stunden pro Weg.


    Hier auf dem Bild kann man ganz gut die Position der Klimaanlage erkennen.

  • Ein Paradebeispiel für Normalgeschwindigkeitszüge, ist die 612. Und wenn das teil aus dem Stand raus Vollgas gibt, könnte man denken der billige Ami Motor gibt bald den Geist auf. Ich weiß nicht ob der Vergaserprobleme hat, aber es hört sich so an, als würde der Motor sich "verschlucken" oder "husten" Und das ist definitiv bei allen 612ern die ich bis jetzt gesehen habe so gewesen.

    Ach ja der 612er :lolx2: . Ganz zu schweigen von den viel zu hohen Einstiegen. Wie soll da der 80 jährige Rentner hochkommen?! (Der achsotollen Neigetechnik sei dank) Und dann besitzt die DB doch tatsächlich die Frechheit die Züge als Fahrradmitnahme tauglich zu bezeichnen. Es ist eine Qual, Fahrräder über einen derartig steilen und engen Einstieg in den Zug zu bringen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Leute die die Züge entwerfen, entweder noch nie Bahn gefahren sind oder aber derartig unkompetend sind, dass sie meinen dass ein möglichst "stylish" designter Innenraum besser ist als ein zweckmäßiger, stabiler Eisenbahnwaggon..... *dumm*

  • Nun... Ein n Wagen ist einfacher... was das einsteigen betrifft. Und nicht vergessen: Ohrenschützer mitnehmen. Denn lauter als ein gehörunschädlicher Pegel, ist der Motor allemal! Und diese "Akustikschluck" Verkleidung ist auch so eine Sache.


    Ist ja schön, wenn die Gespräche nicht nachhallend, leise, und angenehm sind. Aber es ist jedesmal wie eine Nadel ins Ohr wenn dann jemand einen Mülleimerdeckel zuklappt. Da es überall gleich laut ist. Quasi wie ein Gewehrschuss durchs Trommelfell.


    Und die Deckel rattern auf der Frequenz der Vibration des Motors mit. Und dank der fehlenden Polsterung in den Sitzen, macht die Vibration so zimlich alle Körperteile taub nach einer längeren Fahrt.


    Also Standardausrüstung für einen 612er. Industrieerprobte Ohrenschützer, und einen Wintermantel.
    Ich könnte an den Rußtüten einer 218 hänend bei Vollgas mitfahren, sowas macht mir garnichts. (im Bezug auf Lautstärke) Aber diese stechenden hohen Frequenzen und diese monotone Bassbelastung des Motors ist einfach nur Quälerei.

  • Der Trick der 612 ist der dass man sich in die 2.Klasse Abteile am jeweiligen Ende des Zuges setzt. Himmlisch ruhig und man weiß mit kurzem Schlunzen wie schnell der Zug fährt (was RW im Double Cab immer noch nicht hinkriegt).


    Auf jeden Fall ist es dort sanft und leise, die Klimaanlage ist dort auch ausgeglichen.


    Die Motoren sind wirklich der "Brüller" (Schenkelklopferwitz), aber dort gehts

    182, 183, 189, 193 SIEMENS-Drehstrom legt los.

  • Was will man erwarten. Amerikanischer Motor, vermutlich in Inch gemessen von Cummins, in einem vermutlich metrischen deutschen Zug. Wer will sowas denn heile Lassen. Da wundern einen auch nicht die Aussetzer. Es ist echt toll, wie dann der Zug bei -16°C im Winter ausfällt. Wenn ein Mensch von Braunschweig nach Goslar fahren will, hat er 2 Möglichkeiten.


    1. Er nimmt die RB nach Goslar. Is einfach.
    2. Wenn sie nicht zur richtigen Zeit fährt, wie man es evtl. gerade braucht. Fährt man mit dem Zug nach Salzgitter Ringelheim, und wartet dort auf den RE der aus Hannover kommend nach Goslar fährt.


    Bei zweiterem ist aber ein Problem. Es ist Winter -16°C, abends, und man steht in SZ Ringelheim, einem kleinen Dorf ohne Infrastruktur, Geschäften und nur aus Wohngebiet bestehend. Und was passiert? der Zug fällt aus! Weil 612 mal wieder kaputt. Also stehen ca 3 dutzend Menschen und wuseln und erkunden den Ort um auf den nächsten Zug zu warten. Sie nehmen den ganzen Ort ausenander nach einer möglichkeit sich aufzuwärmen. Aber fehlanzeige. Kein Bahnhofsgebäude, kein Kiosk, kein Supermarkt, kein Tante Emma laden, GARNICHTS. Somit haben sich ca. 20-30 Menschen den Tod geholt, weil die 612 mal wieder ausgefallen ist. Allerdings kam natürlich pünktlich und planmäßig eine Stunde später die 218 mit ihren mollig warmen überheizten n Wagen angebrüllt, und hat die Menschen eingesammelt.