Eine Frage an alle RW Fahrer

Ich gehöre hier wohl eher zu den Schnellfahrern. Je nach Strecke und Szenario fahre ich oft fast genau 1 Km/h zu viel, bzw. knapp darunter (um nicht zu spät zu kommen).
Auf Strecken wo ich Zeit habe bummel ich aber auch schon mal mit wenigen km/h unter der maximal zugelassenen wenn es mir gefällt.
Wenn ich mal einen Rappel habe (wie heute auf der Wildweststrecke da bei "kilometerlang" 5 mph- sorry), da kann es aber auch mal passieren dass ich stark überhöht schnell fahre, weil ich vom gekrieche genervt bin, oder (sehr lange) Aufgaben auch mal zu Ende haben will.
Meine Auswertung am Ende liest sich dann auch ohne Rappel oft schlimmer als manche Flensbuger Sünderkartei zwecks Geschwindigkeitsüberschreitungen (weil es ja schon ab 1 kmh zählt).
Ich sehe natürlich nach vorn aus dem Cockpit. Auf landschaftlich schönen/interessanten Strecken (besonders) blicke ich aber auch nach links oder rechts raus, benutze außerdem die Außenansichten die mit Taste 2 3 und 4 abrufbar sind. Wenn mir die ganze Szenerie sehr gut gefällt, kann es durchaus sein dass ich große Strecken in den Außenansichten zurücklege.
Welche ich nehme richtet sich aber immer nach Szenerie, Wetter, und welche Lok bzw. welche Wagen ich gerade fahre (mal verfolge ich mehr an der Lok, mal hinten beim letzten Wagen). Ach so, links und rechts schaue ich auch aus der Lok, je nach Strecke und Standort etc., immer da wo es vermeintlich interessanter ist.

So, jetzt ist der mike sicherlich fast so klug wie zuvor.

Als Vorschlag würde ich da sagen, fahre einfach Standardgeschwindigkeit (sprich maximal zulässige +- 0 km/h so weit das geht), und richte Dein Programm (Dein Szenario) danach aus.
Die "Raser" und "Kriecher" müssen dann eben damit leben, dass der Zug an anderer Stelle zu sehen ist als im Normalfall, oder gar nicht.
Das volle Programm gibts eben nur, wenn man nahe an der vorgegebenen Geschwindigkeit bleibt.
Und meiner Meinung nach macht 1 km/h gar nicht mal so viel aus (es sei denn es geht um Milimeter), weiß ich aus eigener Erfahrung vom Aufgabenbau aus einem anderen Simulator, wo ich mehrere Probefahrten auf der 80 Kilometer langen Strecke machte, wo meine Aufgabe ca. 1 Stunde dauert. Allerdings habe ich die KI-Züge am Schluss dann auch dort erst mit "Schaltern" starten lassen, wo ich im letzten 3 der Strecke bzw. nur wenige 100m vorm Endbahnhof war.

Ja. Du kannst mir die Aufgabe ja auch mal "rüberschmeißen" wenn Du magst zum Probefahren. Wenn ich heute gegen 20:45 Uhr wieder zu Hause bin hätte ich wohl Zeit zum Testen.

Zur echten Bahn: Bei PZB ausgerüsteten Loks und anderen Fahrzeugen mit Führerstand wird die in das PZB eingegebene Zugart mit einer Überwachung einer bestimmten Höchstgeschwindigkeit der Zugart verbunden. Bei PZB90 sind das U=105,M=125,O=165. Überschreitet man diese um 5km/h und länger als 7 Sekunden ertönt ein Warnsignal, erhöht sich die V weiter dann gibts eine Zwangsbetriebsbremsung, keine Zwangsbremsung (die wäre bis hin zum Stillstand). Unterschreitet man die Vü dann löst sich die Bremsung automatisch wieder.

Geschwindigkeiten an Signalen oder anderweitig signalisierte Geschwindigkeiten werden ja mit der PZB so weit abgefangen dass auch bei kleiner Überschreitung nicht viel passiert. Aber immer vorrausgesetzt der Tf macht keinen totalen Unsinn. Aber wenn die Sicherungssystem arbeiten dann passiert nicht all zu viel. Das gilt leider nicht unbedingt für niedrige Geschwindigkeiten. Es wird je nach Zugart bis auf unter 55km/h geprüft, darunter nur wenn unter oder gleich 30km/h mit einerm 500hz Magneten der dann aktiv ist. Rammelt man aber mit 54 in eine 40er Weichenkombi wird da nichts weiter geprüft und es könnte etwas schlimmes passieren. Bei der LZB kann die V exakt überwacht werden, genauso wie bei diversen neune Sicherungssystem die gerade in Erprobung und Entwicklung sind.

EDIT: noch vorsichtshalber ergänzend... bei Zugart M wird auf unter 75km/h gebrüft, bei Zugart O auf unter 85km/h ... hier hat es deutlich schwerwiegendere Folgen bei niedrig signalisierten Geschwindigkeiten. Hier kann man also theoretisch mit 84 in die 40er Weichenkombi rasseln und das geht sicher nicht gut

Sorry noch eine EDITH: es können natürlich auch punktuell andere Geschwindigkeiten genau geprüft werden. Die geschieht mit einem sogenannten GPA (Geschwindigkeitsprüfabschnitt). Diese werden aber meist nur bei hohen Geschwindigkeiten und bei Vorsignalen mit PZB Magent die sich nur einschalten wenn der Zug eine bestimmte V überschreitet. Mir ist nicht bekannt dass man diese GPA bei unter 90km/h zum prüfen einsetzt. Müsste aber theoretisch gehen.

Also auf Deutsch gesagt, vor Signalen mit gelb bzw. rot (usw.), vor Geschwindigkeitsbegrenzungen, und auch in bestimmten extra angelegten Prüfabschnitten wird die Geschwindigkeit überprüft.
Ansonsten, auf freier Strecke, wo zum Beispiel 80 erlaubt sind, und der Zug wird nicht LZB oder Neigetechniküberwacht geführt oder so was, und er fährt dann mit 120 durch die Kurve, dann hat das normal keine bremstechnischen Folgen für den Fahrer. Sprich zwischendrin könnte er auch schneller fahren, falls es nicht dort gerade etwas gibt was ihn prüft.

Zitat von nobsi

(laut Forum darf ich nicht direkt zitieren *g*)
scheint interessant zu sein .. hab aber höchstens die Hälfte kapiert *g*

Wieso darfst du nich zitieren? Einfach komplett als Zitat wählen, auf Antwort drücken, und dann den Text einfach kürzen. Aber ein ganzer Beitrag als Zitat ist auch etwas dick.

Zu nicht kapiert:
das ist alles weniger schlimm als man annimmt. Die Hürde sich mit diesen Sachen auseinanderzusetzen ist aber gerade bei "RW-Simulanten" sehr hoch, da diese Systeme hier nahezu vollständig fehlen und nicht vorrausgesezt werden. Würden aber diese Dinge im Hauptprogramm existieren und auch abverlangt werden, stellte sich die Frage nach dem Fahrverhalten nicht. Denn der Tf hat sich nicht auszusuchen wie er fahren will, sondern es gibt genaue Vorschriften was er darf und was nicht. Das ist eben Eisenbahn und nicht Spielzeug.

Wenn du genaueres zu bestimmten Situationen wissen möchtest, dann kann ich versuchen es mit textbasierten Beispielen zu umschreiben. Aber mir fällt sowas eher schwer weil ich eben anders ticke. Mir erzählt man sowas zweimal und dann ist das irgendwo in den Windungen abgespeichert. Das geht auch mit anderen Dingen, hat also nix mit Eisenbahn zu tun. Es muss mich interessieren, das ist die einzige Vorraussetzung. Das funktioniert auch bei anderen Menschen wenn diese denn wirlich ein Interesse haben. Das ist immer Vorraussetzung. Sonst braucht man sich mit den Sicherungsystemen auch nicht beschäftigen. Da ist eben eine Schwelle die überwunden werden muss. Ich erkläre es also gern, aber nicht in Babysprache, und nur einmal. Allwissen bin ich aber auch nicht. Alles was ich hier zum besten gebe ist aus anderen Quellen angelernt.