Hallo zusammen!
Seit dem MSTS - vor rund 10 Jahren - habe ich keine Eisenbahnsimulation mehr in Händen gehalten. Durch Zufall bin ich dann vor ein paar Wochen auf den TS2012 aufmerksam geworden, um schließlich spontan zu beschliessen, dem Stück Software eine Chance zu geben. Ich bin also kein "Szeneveteran", und war daher mit gewissen Erwartungen in das Produkt gestartet. 10 Jahre sind eine lange Zeit, ganz besonders in der Softwareentwicklung. Um es vorweg zu nehmen, viel von dem, was ich eigentlich erwartet hatte, ist nicht eingetroffen. Für mich wird eine Eisenbahnsimulation durch die Darstellungsqualität der virtuellen Umgebung getragen. Immerhin sehe ich ja 90% der Zeit aus dem Fenster. Und das sollte dann schon nett anzusehen sein. Vom rollenden Material einmal abgesehen, ist das - für mich - aber ganz und gar nicht nett anzusehen. Die Textur- und Objektqualität steht für mich in keinem Verhältnis zum Detailgrad der Züge. Besonders enttäuscht bin ich von den lieblosen Bodentexturen und der verpixelten Fauna&Flora. Mir geht es dabei explizit nicht um die Objektdichte, sondern um das, was wirklich zu sehen ist. Soweit mir erinnerlich ist - und man möge mich an dieser Stelle berichtigen - stand die grafische Darstellung im MSTS anno dazumal in einem deutlich ausgewogeneren Verhältnis zueinander. Wie seht ihr das? Gefällt auch die Umgebungsdarstellung? Wie wichtig ist sie euch für euren Fahrspass?
Die nächste Enttäuschung kam dann, als ich feststellen musste, dass die "Originalstrecken" zwar Wiedererkennungswert besitzen, aber doch nicht 1:1 nachgebaut wurden und werden. Ich ging in meiner Naivität doch tatsächlich davon aus, dass ich im Jahre 2012 eine Strecke virtuell so abfahren könnte, als säße ich selbst im Zug. Haus um Haus, Signal um Signal, falsch gedacht! Auch der mangelnde Umfang an deutschsprachigen Strecken und entsprechendem Rollmaterial hat mich negativ überrascht.
Wirklich geärgert hat mich aber nur eines: Der daraus entstehende Hardwarehunger. DAFÜR mein System bis zum Anschlag zu beanspruchen ist ein Witz, aber leider kein guter. Insbesondere dann, wenn ich vergleiche, was sich sonst noch so mit dieser Systemkonfiguration darstellen lässt.
Nichtsdestotrotz habe ich es nicht bereut, mich wieder auf die Schiene zu begeben. Auf mich wirkt eine Eisenbahnfahrt entspannend. Ideal, um am Abend etwas abzuschalten. Von dem, wie ich mir Eisenbahnsimulation vorstelle, ist man allerdings noch weit entfernt.