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  • weshalb plötzlich nachdem Siemens den Desiro HC auf den Markt gebracht hat Alstom ein ziemlich ähnliches Konzept auf den Markt bringt

    Warum soll man das nicht machen? Der erste geplante Einsatzbeginn vom Desiro HC war Dezember 2018 und jetzt, 3 Jahre später, auf irgendwelche Plagiatsvorwürfe zu kommen, klingt eher nach Hass auf Alstom als nach berechtigter Kritik. Hätte Alstom das ein paar Wochen nach dem desiro HC vorgestellt, ok, würde ich sagen sind die Fragen berechtigt aber 3 Jahre später? Soll Alstom jetzt sagen, Siemens hat schon ein doppeldecker, wir machen jetzt keinen?.

  • Der Regio2N ist aber vom Aufbau her völlig anders.

    Natürlich diktiert die Lokgik, dass der Régio2N vom Aufbau her anders ist, wenn man nur genau genug schaut. Es sind ja nicht die selben Fahrzeuge. Es ist demnach auch nicht falsch zu sagen, die funktionalen Anteile an der Gesamtaufgabe sind im Régio2N für die ein- und zweistöckigen Abschnitte anders verteilt als im Desiro HC oder im Alstom Stream. Nur ist es für unsere Fragestellung speziell hier nicht sinnvoll. Im Raum stand, ob der Triebzug Desiro HC als Hybrid aus ein- und doppelstöckigen Anteilen eine konzeptioneller Präzedenzfall ist, welches Alstom kopiert. Aufzeigen tut hinreichend der Régio2N als Triebzug wie auch dein genannter Gliederzug, dass der Desiro HC eben nicht das "Original" als Konzept darstellt.

    Nun kann man als Anschlussfrage natürlich weiter auf detailliertere Stufen schauen und sich lokale Ausschlusskriterien überlegen. Am Beispiel deines Einwandes der funktionalen Zuordnung sieht man jedoch, dass dies schnell zu einer Frage der bevorzugten Definition und Kriterien wird.


    Bis auf den einen Endwagen sind seine Sitzwagen alle doppelstöckig, die einstöckigen Teile fungieren fast nur als Einstiegsbereiche.

    Je nachdem welche Anforderung man an einen Sitzwagen stellt, würden verschiedene Beteiligte diese Segmente an- oder abererkennen, alleine schon da dieser Aspekt keine überbetrieblich anerkannte Definition hat. Ob nun die Vorhandenheit von Sitzen, wie vielen Sitzen oder welcher Anzahl an Sitzen pro Fahrzeuglänge, Fläche oder Gesamtanzahl im Triebzug entscheidend sind und ob Klappsitze mitzählen, wird dir nicht jeder gleich beantworten. Auch wird der DR-Gliederzug da ebenfalls nicht genauso wie Régio2N, Desiro HC, Alstom Stream oder den weiteren denkbaren Beispielen abschneiden.

    aber das Timing ist auch wichtig. Dass der Alstom-Zug nur so kurz nach dem Desiro erscheint, verleitet mich dazu hier von abkupfern zu reden.

    mich wundert halt nur das ähnliche Konzept aus kombiniertem ein- und Doppelstöcker.

    Dazu hatte ich die Gelegenheit, zumindest für mich die Angelegenheit von Fachkollegen aufklären zu lassen. Dahingehend darf ich euch leider nur Andeutungen geben, da ich ebenjene gerne als Kollegen behalten möchte. Dass das Ganze kein großer Zufall ist, wie es ja auch beim Trend hin zu oberleitungsbetriebenen Elektrofahrzeugen sowie hin zu Triebzügen statt Lok-Wagen-Zügen nicht der Fall war, ist absehbar. Ich gebe jedoch auch zu bedenken, wessen Lastenhefte und Ausschreibungen bei den Herstellern in Frage gelandet sind und wie diese neue Konzepte beschaffen. Zuletzt muss man hier zusätzlich in der Dauer von Entwicklungszyklen und nicht Abstand öffentlicher Präsentationen denken.

    Richtig gedacht ist also dass es logische Zusammenhänge gibt, falsch gedacht wäre das Datum der Präsentationen von Siemens und Alstom einfach kontextlos auf Plagiatsverdacht hin zu vergleichen. Da steht wesentlich mehr als nur so ein belangloser Zusammenhang dahinter.

    Abschließend kann man zum Begriff HC sicherlich noch sagen, dass dieser ähnlich wie EMU, BeMU und HS ein recht gängiges Kürzel ist, das wohl im Gegensatz zu Namen wie Desiro, LINT o, Ä. keine Herstellerzuordnung hat.

  • Man muss ja auch sagen, dass eine Kombination von doppel- und einstöckig jetzt keine Wahnsinnserfindung ist, die jetzt irgendwie patentiert (oder plagiiert) werden könnte. Diese Entwicklung ist einfach dem geschuldet, dass man versucht die Komponenten "hohe Kapazität", "Barrierefreiheit" und "Triebzug" verbinden möchte bzw. muss. Das geht nun mal am einfachsten, wenn man Fahrzeuge mit einstöckigen und doppelstöckigen Wagen kombiniert. Und auf die Idee kann jeder, der sich halbwegs mit der Materie auskennt, schnell selbst kommen, da muss man gar nicht erst beim Konkurrenten gucken.

  • doppel- und einstöckig jetzt keine Wahnsinnserfindung ist,

    Stimmt, daher mein Vergleich mit der Entwicklung des Konzepts des Triebzugs. Da kommt inzwischen auch keiner auf die Idee, solche Vorwürfe zu erheben, nur weil bereits andere Hersteller Triebzüge bauen.