Go-Ahead soll für zwei Jahre auf der Frankenbahn ersetzt werden


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  • [...] aba wegen der Überschrift kann man schon schmunzeln :):)


    Schmunzeln kann man auch, wenn man manch schnellbesohltes Personal vom großen roten Unternehmen sieht..
    Ich hoffe, dass Go Ahead Bayern aus den begangenen Fehlern in BW lernt, und einen vernünftigeren Betriebsstart hinbekommt.


    Mfg
    Basti

    Hobbyfotograf aus dem wunderschönen Schwandorf.

  • Zitat von fan

    Durch die bösen Privaten ist ein Wettbewerb entstanden, der zwar die Preise der Fahrkarten nicht senkt, sondern den Schienenkilometer, um dann das „gesparte“ Geld, in neue Verbindungen zu stecken.

    Dies ist korrekt, da die Privaten EVU’ s in einem bzw. in mehreren Verkehrsverbünden verkehren. Nur weil es sich um ein privates Bahnen handelt heißt es nicht, dass der Fahrpreis dadurch senkt werden, dies ist Irrtum im Denken vieler Fahrgäste.


    Welches Bundesland gibt den mehr Geld aus als nötig. Ich glaube auch, dass sich Bundesländer die Verkehrsunternehmen, die sich an einer Ausschreibung beteiligen vorher genau ansehen um dann die Ausschreibungsunterlagen an die Eisenbahnunternehmen weiterzugeben. Soweit ich es hier in Berlin mitbekommen habe - wird in Berlin eine Vorauswahl getroffen, dass heißt - jedes Verkehrsunternehmen in Europa kann seine Bewerbung einreichen. Der Verkehrsausschuss vom Berliner Senat prüft dann welche Verkehrsunternehmen diese Ansprüche erfüllen können. Nach Vorprüfung, erhalten dann die übrig gebliebenen EVU‘ s die vollständige Ausschreibung und können sich dann mit ihrer Kalkulation abschließend bewerben.
    Aufgrund von massiven leeren Kassen in fast allen Bundesländern, entscheidet man sich zum Schluss immer für das günstigste Angebot. Gut, auch wenn die Landeskasse voll wäre, fällt das Los auf das günstigste Angebot.


    Personal: Vielleicht haben sich die kleinen EVU’ s mit ihren Personalen während der Bewerbung verkalkuliert. Es ist schwer Personal auf Lager zu halten – wegen den Personalkosten, das betrifft nicht nur die DB, sondern auch die anderen EVU‘ s. Und weitere Lokführer auszubilden kostet Zeit und zusätzliches Geld, die das Verkehrsunternehmen eigentlich nicht hat, wenn man den Betrieb in einer gewissen Zeit aufnehmen soll bzw. muss.


    Die Augsburger Allgemeine bringt es mit ihrer Überschrift genau auf den Punkt, der Stellenmarkt von qualifizierten Fachkräften ist leer. Es gibt nur noch wenig ausgebildete Lokführer, die keinen Job haben. Die S-Bahn Berlin sucht ebenfalls Lokführer, hier ist man sogar noch einen Schritt weitergegangen und hat sich an Arbeitsagenturen in Berlin gewandt um Quereinsteigern die Möglichkeit zugeben sich als Lokführer ausbilden zulassen.


    Der nächste Gesichtspunkt: Die Schuld, dass der Fahrplan bei den meisten EVU‘ s nicht eingehalten werden kann, liegt in den meistens Fällen in der teilweisen schlechten Infrastruktur (Wartung der Gleis- und Weichenanlagen sowie Signale), die von der DB Netz AG instandgehalten wird. Auch hier liegt es an dem fehlenden Personal und an der Abgabe an Drittfirmen – weil es muss alles so billig wie möglich gehalten werden und gute Qualität soll es sein.


    Da ich in einem großen Verkehrsunternehmen in Berlin arbeite und die Ausschreibungen über die Vergabe von Teilnetzen mitbekomme konnte ich hier auch ein bisschen mehr zum Thema ausholen.


    Und wenn man noch bedenkt, dass in den einzelnen Regionen z. Bsp. Berlin und Brandenburg, dass Netz in den nächsten Jahren immer mehr ausgebaut werden soll bzw. wird, weil an den Randgebieten von Berlin immer mehr Wohngebiete entstehen, weil die Mieten in den Großstädte einfach zu teuer geworden sind. Das ist ein ewiger Kreislauf mit Streckenerweiterungen, mehr bestellte Zugfahrten von den einzelnen Bundesländern dadurch werden mehr Züge und Personal benötigt.


    Wie soll man, dass alles bewältigen?


    Gruß
    Bahnfreak

  • Die S-Bahn Berlin sucht ebenfalls Lokführer, hier ist man sogar noch einen Schritt weitergegangen und hat sich an Arbeitsagenturen in Berlin gewandt um Quereinsteigern die Möglichkeit zugeben sich als Lokführer ausbilden zulassen.

    Das ist keine neue Erfindung, sondern ssit Jahren Usus, Leute von Amt wegzukeschern und auf Biegen und Brechen durch die Ausbildung zu pressen. Da sind Leute bei, die das gar nicht wollen. Nur ohne Wille schafft man diese verfluchte Schnellbesohlung nicht.


    Hauptsache die AAgentur kann ihre Arbeitslosenstatistik schönen. Denn: Leute in Laufender Umschulung ohne Job sind ja nicht arbeitslos. Stonks.

  • Naja, das Problem bei Abellio ist in erster Linie bei den Fahrzeughändler zu suchen, Bombardier. Kein Wunder, ein Mehdorn war dort zuletzt an der Spitze, wie es nach dem Aufkauf von Alstom aussieht, muss man dann sehen. Wird die katastrophalen Fahrzeuge nicht verbessern, die jetzt da sind... Das wird wieder so eine Art "beim Kunden reifen, in 3 Jahren Aktion" werden... Lokführermangel gab es eher bei Go Ahead, obwohl es wohl jetzt auch anders aussehen kann. ich kenne die genauen Zahlen nicht. Und das Problem ist auch, was das Land bestellt. Gerade für Tübingen nach Stuttgart, wird es sehr knapp werden mit 2 Talent 2,5 Zügen rum zu fahren...


    Es ist eher traurig das ganze mit anzusehen. Richtig ist, das die Deutsche Bahn ein zu großen Wasserkopf in den Jahrzehnten aufgebaut hat, die eher weniger effizient sind, aber die Fahrzeuge wurden in der Regel erst eingesetzt, wenn die durchaus gut getestet wurden, zumindest zur Bundesbahnzeit. Man hat die Bahn ja schon seit den 70er tot gespart, ist ja nichts neues... Ich wäre auch eher für eine Reformierung der Bahn als Bundesbahn wieder, oder meinetwegen auch als Europäische Bahn. Ist ja eh schon alles zusammen gewürfelt. Bei Abellio hängt die Niederländische Staatsbahn hinter, bei Captrain die Französische Staatsbahn, CFL ist die Luxemburgische Staatsbahn. HLB oder Metronom gehört zum Teil zu den jeweiligen Bundesländern. Wir haben eher wieder so eine Konstellation wie vor der Bahnreform, wo alles zur Reichsbahn übergeben wurde... Mit Privatisierung fing es dann aj erst in den 70ern an und den langsamen Umbruch, die Bahn muss Profite einfahren.


    War jetzt bei sehr vielen Privatbahnen, also gerade im Güterfernverkehr gibt es mehr als nur ein paar schwarze Schafe, aus dem Grund bin ich da auch nicht mehr. Mir gehen so Äußerungen wirklich auf die Nerven "Man solle Glücklich sein Lokführer zu sein, das kann nicht jeder, also fahre deine 20 Std durch" oder ähnliches. Mehrheitlich schon vorgekommen, das auch von Dispositionen, die teils aus LKW Speditionen kamen, dann solche Forderungen gesprochen wurden. Noch schlimmer, wenn sich Kollegen so überreden lassen. Da muss ich wirklich sagen, da ist mehrheitlich DB Cargo um Welten besser, auch wenn es da teils solche Disponenten gibt. Im Nahverkehr aber eher weniger anzutreffen. Aber auch schon von Kollegen erfahren, das die rum protzen mehrere Stunden am Stück beschäftigt gewesen zu sein ... Das dann keiner wen einstellt, und die Preise erhöht, wenn die das teilweise mitmachen, kein Wunder...


    @Bahnfreak
    Diese Arbeitslosen sind aber in der Regel nicht wirklich an so einen Job interessiert. Es ist schon ein Unterschied, ob du ein geregelten Schichtplan hast, oder einen der sehr unregelmäßig ist. Die Quote von erfolgreichen Absolventen von solchen Aktionen sind schwindend gering. Besser sind die, die sich gewillt den Job zu schreiben und wirklich dahin gehend sich bewerben. Dann wird es auch was.

  • @Tilmann ja, es gibt einen Großteil von Arbeitslosen, die eine geregelten Arbeitsleben nicht nachgehen wollen, weil das Geld für das nichts Tuen ausreicht, der Staat zahlt ja. So eine Einstellung steht aber auf einem ganzen anderen Blatt - mehr möchte ich dazu nicht sagen - nur soweit hier muss härter vom Staat vorgegangen werden.


    Es gibt aber schon sehr viele, die diesen Job machen würden und sich darauf einlassen. Ob sie für diesen Job geboren sind oder ihn erlernen wollen bzw. können steht auch wieder auf einen ganz anderen Blatt, dies merkt das auszubildende Unternehmen leider erst viel zu Spät. Mit meiner Äußerung wollte ich nur verdeutlichen, dass ein Verkehrsunternehmen diesen Weg geht, weil sich eben zu wenig Menschen für diesen Job interessieren bzw. bewerben und der Arbeitssuchende vielleicht auch weiß, dass eben Lokführer gebraucht werden.


    Deshalb entscheidet sich, dass EVU sprich S-Bahn Berlin (vielleicht auch aus Verzweiflung) diesen Weg zu gehen.


    Gruß
    Bahnfreak

  • Nicht nur "vielleicht ". Defintiv. Das ist pure Verzweiflung am Markt.


    Bedankt euch bei den Politikern von 1994, speziell den verlogenen Grünen, dem Mehdorn, der Merkel den unfähigen Vollidioten von der CSU, dass die Eisenbahn in Deutschland in 25 Jahren zur Lachnummer geworden ist.


    Der Beruf wurde dermaßen schlecht geredet, besonders Anfang der 2000er, dass ihn keiner mehr machen will. Deswegen ist man gelinde gesagt gezwungen jedrn zu nehmen, den man finden kann.


    Da kommen dann so Sachen wie "Der Frühstart von Remscheid" oder auch "Langschienentransport in Hamburg Maschen" oder "Nachschieben in Hohenlimburg" bei rum.


    Man kann es sich alles nicht mehr ausdenken.

  • Ich fahre auch fast jeden Tag ein Produkt aus dem Hause Bombardier. Und zwar die 146.1 bzw 146.2 und die passenden 765 / 766 dazu. Und muss dazu sagen das die Fahrzeuge für die Laufleistung doch recht zuverlässig sind. Warum BT dieses bei Triebwagen nicht hinbekommt kann ich nicht verstehen. Aber davon ab hat Stadler ja momentan genauso Probleme.


    Aber um auf Abellio oder Go-Ahead zurück zu kommen, mein Arbeitgeber hat in den letzten Jahren sehr gut verstanden das nichts über die eigene bezahlte Ausbildung geht und das seit über 10 Jahren.
    Ich will nicht wissen was es bei uns kostet die TFs auszubilden, aber es dürfte nicht wenig sein.

  • @Brumser
    Naja, BR 146 und 185 sind ja auch schon einige Jahre auf den Markt. Die sind natürlich gut geprüft und sind auch erst später auf den Markt gekommen. Das war ja noch teils, wo die DB noch den höchsten Martkanteil auf der Schiene hatte. Und davor ging ja schon die BR 145 hervor. Ob man das mit Triebwagen vergleichen kann, weiß ich nicht? Das Problem ist eher, das die 442 von Abellio die Außenhaut eines Talent 2 hat, aber schon die neue Technik vom Talent 3... Da scheint einiges noch nicht 100%ig miteinander zu harmonieren. Bin immer froh, wenn ich auf der BR 425 bin, bei der 442-2,5 von Bombardier weiß man nie, ob es bei Trennung des Zuges oder zusammen kuppeln zu Störungen kommt, wie Brh reduziert vom System usw... Am Ende darf man in Mühlacker eine erneute volle Bremsprobe vom System ausführen und dann sind wieder 7 Minuten verschenkt... Noch schlimmer bei bestimmten Problemen, wo man den Zug komplett abrüsten und wieder aufrüsten darf, das dauert mitunter dann die 20-30 Minuten...


    @Bahnfreak
    Denke nicht, das davon keiner arbeiten möchte. Es geht eher um den unregelmäßigen Schichtdienst, mal um 4 Uhr morgens anfangen, dann 5 Uhr morgens, und dann auch mal 11 Uhr morgens und danach 15 Uhr anfangen... Damit kommt nicht jeder klar, auch nicht alle, die gerne Lokführer werden möchten. Schon deswegen gibt es einige, die trotz Ausbildung hinterher doch wieder in die freie Wirtschaft zurück gehen möchten. Habe bisher ja auch schon einige Lokführer Anwärter in meine Fittiche gehabt, als Praxisvermittler. Allein von einigen Fragestellungen kann man das schon leicht ableiten. In einem "normalen" Betrieb sind die Schichten eher von 6-14, 13-22 und 22-6 Uhr... darauf kann man sich eher einstellen. Die ersten Azubis hatte ich allerdings schon um 2007 bei mir mit. Und man merkt, wenn jemand wirklich kein Interesse hat, dann schafft der das in der Regel auch nicht.

  • Im Nahverkehr ist das ja noch absurder.


    Dienstbeginn 3:29, Dienstende 15:11


    Es lebe die Güterei.


    Dienstbeginn 07:20, Dienstende 16:50


    Oder auch mal


    Dienstbeginn 0800, Dienstende 20:00 auch das gibts...


    Ich komme mit sowas besser klar und kenne viele, die diese krummen Uhrzeiten auch total doof finden.

  • Ein generelles Problem der Deutschen: kaum einer will mehr wirklich körperlich arbeiten für sein Geld.
    -> Möglichst wenig Aufwand für möglichst viel Geld.


    Berufe in denen man körperlich Tätig werden muss und sich viel bewegt sind von vornherein nicht mehr angesagt.


    Der Großteil heute geht nach der Schule an die Uni, Azubis fehlen an jeder Ecke aus genau diesem Grund und - weil das Abitur scheinbar für die Masse leicht zu erwerben ist. Studieren heißt bei vielen automatisch Wohlstand. Aber das dies eine Fehlanzeige ist und man mit einer Ausbildung und dem Geld was man in bestimmten Branchen dadurch verdienen kann besser dran ist, merken viele nicht.



    Die Verzweiflung auf dem Personalmarkt ist sehr groß. Wenn man munkeln hört, das Führungskräfte ihre Personaler dazu anhalten mit ABSICHT fachlich "schlechteres" Personal einzustellen, denn bei denen sei die Chance höher, das sie bleiben.... Tja dann fragt man sich doch gewaltig was hier schief läuft?
    Simple Antwort: Die jenigen, die wissen das sie etwas gut können gehen, da sie wissen das es wo anders mehr Geld und auch Karrieremöglichkeiten gibt, die es bei der DB nicht unbedingt gibt.


    Ein sich ewig drehender Teufelskreis. Man bildet aus, kann aber das Personal nicht halten.
    Ausbildungsinhalte werden gekürzt. Austausch zwischen verschiedenen DB Firmen (Bsp Cargo/Regio/FV/Netz)? Fehlanzeige. Das war früher einmal, aber heute lohnt es sich wohl wegen irgendwelchen "EU-Führerscheinregelungen" nicht mehr auch Baureihen anderer EVU's in der Ausbildung zu erlernen. Außerdem ist die Chance anscheinend höher, das die Leute bleiben, wenn so ein Austausch nicht mehr stattfindet.


    De facto passiert das ganze Gegenteil: die jungen Leute schauen über den Tellerrand hinaus, obwohl sie es nicht dürfen und fahren schwarz bei anderen EVU's weil solch ein Austausch fehlt. Denn viele Lokführerazubis sind schließlich noch in der Pubertät, oder zumindest in einem Alter in dem man gerne das macht, was verboten ist ^^ Und genau dann sehen die Leute: Oh das macht Spaß, weil es verboten ist und weil die anderen z.B. mehr Baureihen haben. Am Ende gehen sie und von einem Lehrjahr mit vielen Azubis bleiben am Ende 2 von 24 beim EVU


    Wir steuern da geradewegs in eine sehr lustige Zukunft rein, die noch schlimmer wird als in den dunkelsten Träumen 8o