Frage an die echten TFs im Forum


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  • Ich arbeite ja gerade an einem Szenario für Hausach-Villingen-Konstanz.
    Dabei kommt es zu einer Fahrt im Gegengleis von Donaueschingen bis kurz vor Immendingen aufgrund von Bauarbeiten an der
    Donaubrücke.
    Am Asig in Donaueschingen gibte es kein Gleiswechselanzeiger o.ä.
    Kurz vor der Brücke befindet sich das ESig des ehem Bf Geisingen, was HP0/VR0 anzeigt.
    Nun zur Frage:
    Ist in einem solchen Fall ein schriftlicher Befehl nötig und wenn ja, welcher ?
    Ist für die Vorbeifahrt am Esig im Gegengleis bei HP0 ebenfalls ein Befehl nötig oder
    läuft sowas in der Realität nur über die "normale" Signalisierung ?


    Gruß Frank

  • Bin kein TF, aber es kommt immer drauf an wie es ausgeschildert ist. Dann schriftlicher Befehl wenn sie länger bleibt oder mündlich über Funk bei Ankunft am Signal. Bin öfters mit der DR E42 mitgefahren und da kommt man öfters mal ins Gegengleis. Meist ohne Ankündigung. Es kommt aber immer auf die Vorort Situation an wie es gehand habt wird vor Ort. Meist bekommen sie eine Nachricht im Vorfeld wo eine Baustelle ist, also mündlich. Alles wage. Vielleicht schreibt einer welcher aus der Gegend kommt.

  • Wenn es ins Gegengleis geht, muss dazu immer ein Auftrag gegeben werden! Entweder durch Signal Zs 6, Zs 8 oder Befehl 4. Ich kenne die genaue Situation der Signalisierung an der beschriebenen Strecke nicht, aber wenn es am Asig, von dem aus es ins Gegengleis geht keinen Gegengleisanzeiger gibt, wird es wohl auf einen Befehl hinauslaufen. Zs 8 ist natürlich auch eine Möglichkeit, allerdings ist mir da kein Fall bekannt wo ein normales Hauptsignal folgt. Bei Zs 8 fährt man meines Wissens nach immer auf ein niedrig stehendes Lichthauptsignal (kann nur Zs 1 und Hp 0) oder ein Sperrsignal an der Bahnhofsgrenze zu.
    Ich bin für Befehl 2 (fürs Asig Donaueschingen) und 4 (Gegengleis von Donaueschingen bis Immendingen). Wenn im Gegengleis dann Signale stehen, ist die Weiterfahrt bzw. die Einfahrt in den nächsten Bahnhof ja damit abgedeckt. Ich finde es allerdings merkwürdig, dass man im Gegengleis ein Hauptsignal aufstellt, es dann aber keine signalisierte Möglichkeit gibt, dorthin zu fahren. Sowas kommt eigentlich nur bei neuen Stellwerken vor, die als Nachbarn noch ein altes Stellwerk haben.

  • Ich habe mich da nicht genau genug ausgedrückt.
    Das Esig für Geisingen steht rechts vom Regelgleis. Am Gegengleis gibt es auf der gesamten
    Strecke kein Signal, ausser einigen Lf 1.
    Da es, soweit mir die Darstellung im TS bekannt ist, am Asig Donaueschingen kein Zs 6 oder Zs 8 gibt, müsste
    hier also der Bef 4 bzw. Ba (alter Art) ausgegeben werden.
    Wenn solche Gegengleisfahrten in der La hinterlegt sind, wird aber trotzdem noch ein Befehl gefertigt ?
    Noch eine Frage zur Geschwindigkeit.
    Wenn im Befehl nichts anderes gesagt wird, dann gilt auch bei Fahrt im Gegengleis die Vmax welche im
    Buchfahrplan/Ebula angezeigt wird ?


    Vielen Dank für diese kleine Einweisung in den Echtbetrieb.


    Gruß Frank

  • Wenn du ins Gegengleis willst, aber auf dem Gegengleis am nächsten Bahnhof kein Signal auf höhe des Esigs steht, brauchst du zwangsläufig Zs1/Befehl2 + Befehl 4 + Befehl 6/7.
    Die Geschwindigkeiten des EBuLa gelten, allerdings vorher "GW" drücken (beim realen Vorbild). Bei Buchfahrplänen gelten die Einträge innerhalb der Eckklammern "< >". Beachte aber die Regeln zur "Fahrt auf besonderen Auftrag", also bei Ausfahrt aus dem Bahnhof durch Befehl/Zs1 bis ende anschließender Weichenbereich 40km/h, selbes gilt für Einfahrten in Bahnhöfe auf Befehl.

    #include <KlassischerGruß>
    Cirno, Techteam der Railomanie, Fachtrainer Tf bei DB Fernverkehr und selbstständig als Technical Designer bei DTG

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  • Okay, das macht natürlich mehr Sinn. Im Gegengleis stehen die Signale links, deswegen hat das Hauptsignal dann keine Bedeutung und kann ignoriert werden. Geschwindigkeiten bleiben grundsätzlich erstmal gleich, abweichende Geschwindigkeiten für das Gegengleis werden mit den Winkeln gekennzeichnet [eckige Klammern sehen so aus].

    Wenn solche Gegengleisfahrten in der La hinterlegt sind, wird aber trotzdem noch ein Befehl gefertigt ?

    Ja, unbedingt. Es gibt einen Eintrag in der La, dass während der Baustelle mit Befehl im Gegengleis gefahren wird, der Befehl muss aber natürlich für jeden Zug separat geschrieben werden.


    Es gibt allerdings auch einen Fall, bei dem die Signale am Regelgleis weiter gelten. "Fahren im Gegengleis vorübergehend angeordnet", damit kann bei Baustellen auf Signal gefahren werden, wenn sonst eigentlich keine Signale am Gegengleis vorhanden sind. Ist im TS aber wahrscheinlich sehr schwer umzusetzen, kannst du dir ja trotzdem mal anschauen: http://www.tf-ausbildung.de/BahnInfo/gegengleisvorueber.htm