n-Wagen-Einsatz im Raum Stuttgart bis 2019


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  • Warum soll also gerade DB Regio nicht versuchen verlorenes zurück zu holen?

    Zu wenig Personal in Verwaltung, die zwischenzeitlich abgebaut/umgepackt wurde; zu wenig Personal, welches für die betrieblichen Abläufe zuständig ist.


    Ich nehme einmal die Standorte Bebra und Eisenach.
    Da fährt heute nicht ein DB-Regionalzug mehr.
    Wenn nun (als Beispiel) die STB sagen würde: Nee, wir können/wollen/dürfen die Strecke Eisenach- Meiningen nicht mehr fahren,
    würde sich die DB wahrscheinlich nicht darum reißen,
    denn Sie haben in Meiningen oder Eisenach kein Personal mehr, nichts.
    Zudem würde es an Infrastruktur fehlen, für Fahrzeuge, sofern diese nicht von STB übernommen werden würde.



    Personal, welches damals dort ansäßig war, ist in Rente gegangen oder durch Rationalisierungsmaßnahmen in andere Bereiche/an andere Dienststellen versetzt worden.
    Wenn man Personal aus Erfurt diese Leistungen fahren lassen würde, hätte man zusätzlichen finanziellen Aufwand (Gastfahrten/Längere Arbeitszeiten) und wenn man Fahrzeuge aus Erfurt zum Einsatz bringen möchte,
    statt in Meiningen Infrastruktur zu übernehmen oder neu (wieder) aufzubauen, hätte man zusätzliche Leerfahrten.


    Somit können tatsächlich (aus meiner Sicht) bestimmte Strecken, je nach Situation der Ausschreibung für die DB Regio dauerhaft unattraktiv sein.
    Das natürlich die DB Regio komplett aus Deutschland verschwindet ist kaum vorstellbar, da gebe ich dir Recht,
    aber in bestimmten Gebieten kann ich mir durchaus vorstellen, dass die DB Regio dort verschwindet und nicht wiederkommt.


    Und ob der SPNV auch in 10 oder 20 Jahren derartig lukrativ ist, wie er derzeitig sein soll,
    kann ich mir nicht vorstellen, denn auch der deutsche Staat will alles immer günstiger haben,
    und spart, wo er nur kann. Daher erscheint es mir als logisch, dass diese Zeiten auch irgendwann vorbei sein könnten.

    NX und Co. machen es ja auch...

    Ja, aber das erste Mal mit der Hoffnung, es so lange wie möglich halten zu können.
    Ist für mich schon ein Unterschied, ob ich das erste Mal irgendwo hin gehe, mit einer Firma oder ob ich mich nach ggf. 10 Jahren wieder dort ansiedeln möchte.
    Sowas lohnt sich nur langfristig. (Es sei denn man verkauft die Infrastruktur untereinander immer weiter)

  • Da damals der tolle ICE sehr viel wichtiger war als Nahverkehr und Güterverkehr, und sogar auch wichtiger als andre FV Zuggattungen. Man hatte damals schon die bahn vernachlässigt, und hat sich auf Prestige Projekte wie Neubaustrecke und den ICE gekümmert. Und die Einheitsloks die eigentlich schon am ende ihrer Einsatzzeit ankamen liefen dann dennoch etliche Jahre weiter wegen solch einer verfehlten Politik.

    Achsoo, heute wird nicht mehr in Schnellfahrstrecken investiert (VDE 8 sag ich nur), der Velaro D war ja auch nicht wichtiger als der Nahverkehr und dieser wird natürlich aufgestockt. Steht quasi an erster Stelle der NV. Man zieht sich ja nur in die Ballungsräume und größeren Städte zurück. Ist ja nicht schlimmes. Nur, dass die Anbindung am Land schlechter wird. Der ICE 4 (damals ICx) wird auch nicht entwickelt --> Der Nahverkehr steht ja wie bereits gesagt an erster Stelle. Der Güterverkehr läuft ja auch heutzutage viel besser. Kaum ein Güterzug verspätet, gute Anbindung von Unternehmen an die Bahn, und die Investitionsbereitschaft der DB Cargo in die Gleisanschlüsse ist ja Vorbildlich.
    Und das ganze Personal am Bahnhof am Schalter, etc. ist ja unzählbar. Da bräuchte ich schon einen Taschenrechner!
    DB Netz investiert so gut in das Netz, dass es kaum Verspätung gibt wegen Bahnübergangsstörungen, Signstörungen, etc.
    Hast also recht die Politik damals mit dem ICE und dem Prestige Projekt war verfehlt. Ist sie heute natürlich nicht mehr bei der ach so tollen Bahn, wie ich sie hier oben beschrieben habe. :Ironie:
    Merkst du was????



    Ich persönlich finde es schade, dass die n-Wagen gehen müssen. Man muss aber nicht den Energieverbrauch vergleichen, da so oder so eine 146 oder ähnliches angehangen wird. BR 110/140/141 ist leider nicht mehr Zeitgemäß.
    Die n-Wagen schon, wenn man sie ordentlich modernisieren würde. Sprich Klima rein, Fenster bleiben, eventuell neue Sitze. Die Klimaanlage müsste nur so gesteuert sein, dass sie Platz spezifisch sich abschaltet, wenn das Femster offen ist. Dann noch Schalldämmung und schon ist der Wagen wieder Zeitgemäß, was den Komfort angeht. Und die Wagen mit einer modernen Drehstromer sind sogar Wartungsärmer, als ein Triebwagen (kommt drauf an welcher). Zudem lässt sich die Anzahl der Wagen Tages- und Fahrgastabhängig variieren. Das ist auch Energiersparender.
    Vorteil wäre auch das geringe Gewicht der Wagen gegenüber Anderen.



    Ich möchte hierbei erwähnen, dass ich niemanden "angreifen" möchte.


    Grüße,
    Marc

  • Da die meisten hier scheinbar eh keine Ahnung von BWL im Verkehrssektor haben braucht man da nicht groß weiter zu diskutieren @Matze L...



    @Tattissi
    SPNV ist und bleibt lukrativ, denn eine Änderung beim derzeitigen Modell ist nicht abzusehen. Bestimmte Strecken werden immer unattraktiv sein, dass ist aber nicht nur auf die DB beschränkt und gilt für alle EVU´s. Die DB hat aber immernoch den entscheidenden Vorteil der Infrastruktur im eigenen Haus und spätestens dann wenn wirklich mal kein privater für eine Strecke vorhanden ist wird die Politik reagieren und die DB kommt wieder. Es gibt übrigens genug Schutzmechanismen, dass die EVU´s auch einen finanziell sicheren Hafen haben. So ist zwar immernoch das finanzielle Risiko auf Seiten der Betreiber, aber auch der operative Gewinn bleibt dort. Geht auch anders herum, macht aber den SPNV unattraktiver. Sollte vorher geschilderter Fall eintreten kann der Ausschreibende immernoch anpassen!

  • Lesse bitte meinen Beitrag richtig wo ich Beschreibe welche Zyklen Rollmaterial durchläuft.


    Dan wirst du merken das genau das dort auch Angesprochen wird, unter erste einsetze und Kinderkrankheiten.


    Die tollen 110, 140, 420 hatten übrigens auch genauso Probleme die ersten Jahre nachdem sie in den Betrieb gekommen sind. Aber das wird gerne tot geschwiegen, weil die alten Sachen ja doch so toll sein müssen nach eigener Vorstellung, und dieses Gottesbild der Unfehlbaren Einheitsloks darf ja bloß nicht zerstört werden.




    @marc j. Es ist nicht der DBs Sache in Gleisanschlüsse zu investieren. Dazu muss die Firma erstmal einen Gleisanschluss wollen, und den muss die Firma dann auch erstmal bezahlen. Wollen die meisten Firmen aber beides nicht, da LKWs viele Vorteile gegenüber der Bahn genießen wenn es um Kurzfristige Lieferungen geht. Andererseits hat die DB aber auch alles recht einen Gleisanschluss zu kappen, wenn die Instandhaltung für Weichen etc die die DB tätigen muss über dem liegt was man dort an Gewinn einfährt.


    Und ja hast recht, die DB hat auch total nicht in über 1000 neue Loks investiert.


    Die 189, 185, 146, 152, die bekommt man ja alle umsonst von Bombardier und Siemens Geschenkt.


    Und die Bahn hat auch schon oft genug neues Wagenmaterial beschafft, obwohl sie es nicht müssen. Da NV eigentlich auch immer noch Landessache ist, und nicht die Sache der DB.

  • @143er Selbst wenn man mir vorwerfen mag das ich in BWL nicht allzu bewandert bin aber dann erkläre mir mal folgendes: 1. Die Bundesbahn war angeblich Personalineffizient und was ist heute drei Ausführende wegrationalisiert und einen Manager mit dem selben gehalt wie alle 3 zusammen hingesetzt sehr effektiv eindeutig
    2. Die Bahn hat für mich einen anderen Auftrag als Geld zu verdienen gerade in Zeiten wo es den Arbeitgeber einen scheiß interressieren muss wo sein Arbeitnehmer wohnt
    3. Du schreibst ja selber wenn keiner will muss die Bahn eben. Das stimmt so nicht wenn die Bahn keinen Bock hat wird die Strecke dicht gemacht fertig. Das was du da beschreibst ist die Daseinsfürsorge und die gibt es bei einer DB AG schlicht und ergreifend nicht.


    Ich kann gerne noch weiter machen aber da du ja in BWL und effizienter Betriebsführung bewandert zu sein scheinst darfst du gerne mal erklären.

  • Naja. Das Fernverkehrsnetz wird die Deutsche Bahn wohl kaum aufgeben...
    Von dem her denk ich wird sie nie verschwinden.
    Vor allem S-Bahnen und Nahverkehrzüge (vor allem Dieselstrecken) sind halt problematisch..
    Ich glaub da wird bald jede Stadt mit S-Bahn betroffen sein.. Ich finds erlichgesagt auch nicht in Ordnung..


    Warum soll eine Firma aus dem Ausland in Deutschland fahren nur weil die am günstigsten ist?
    An sowas hat doch vor paar Jahren niemand gedacht!

  • @Matze L Als ob ich jemals behauptet habe, das die 110, 140, 420 usw. keine Störungen hatten.


    "Hervorragendes Konzept, schlechte Umsetzung" trifft auf so manch moderne Fahrzeuge zu. Und ich glaube nicht, das die 110, 140 usw. wartungsintensiver waren, als eine Hamsterbacke z.B. ;)

  • @Zarbex


    Viele andren tun aber immer so als ob die 110 oder 140 nie Störungen hatten.
    Und auch bei z.b. einer 103 ging es schon direkt von Anfang los, da möchte ich vor allem auf die AFB der 103 verweisen.


    Es gibt nun mal keine Fahrzeuge die die ersten paar Jahre Fehlerfrei laufen.


    Und eine 110 oder 140 brauchen vor allem heute in ihrem hohen alter sehr viel Wartung, da die gar nicht für solch eine lange Einsatzzeit konzipiert waren. (Das sieht man übrigens auch bei vielen Alten Autos, mit dem Altern kommen eben immer mehr Wehwehchen.) Hinzu kommt aber das die Motorentechnik die man damals benutze extrem viel mehr Wartung Aufwand haben als Drehstrom Motoren.


    Und ersatzteile sind dan eh nochmal nen ganz andres Problem, für die Hamsterbacke gibt es Ersatzteile, für eine 110 oder 140 schon lange nicht mehr.

  • Ich bin aber nicht "viele andren". :P


    Damals waren sie aber nicht so wartungsintensiv wie heute, schon klar. Macht auch Sinn. Mal von einem anderen Blickwinkel betrachtet... wie viel Geld hat die DB bereits in die Wartung von dem Talent 2 gesteckt? Meiner Meinung nach, zu viel. Mal hier ein Problem, mal dort ein Problem... wie ich bereits schon in meinem anderen Beitrag erwähnt habe, die Umsetzung ist grottenschlecht. Fahrzeuge wie die 420 z.B. liefen in ihrem Zeitalter wie geschmiert, gab kaum Probleme, so weit ich weiß. Warum kriegen es dann Hersteller wie Bombardier nicht hin, ihr Fahrzeug dann "fehlerfrei zu bauen". Kinderkrankheiten, hin oder her. Irgendwann sollte es dann auch mal fehlerfrei laufen. Da könnte man das Geld in bessere Dinge investieren, als in die "Dauerwartung" von den Dingern. Wie zum Beispiel in die Modernisierung von n-Wagen, oder man könnte ältere Fahrzeugen wie die 218er usw. wieder auf Vordermann bringen. Wär zwar etwas kostspieliger, aber machbar.

  • @Matze L Nur komisch, dass viele Firmen den Gleisanschluss wollte, das Geld zahlen konnten und trotzdem der Anschluss gekappt wurde.
    Im Netz findet man Beispiele zu genüge!


    Mir ist schon klar, dass die DB in mehrere Drehstromer investiert hat, doch in ein neues, verbessertes oder gar nur saniertes Streckennetz hat sie nicht investiert. Auch ehem. Nebenbahnen, die bei Reaktivierung laut einiger Studien teils mehr als nur rentablen Betrieb vorweisen könnten werden nicht reaktiviert. Bei der DB setzt man weiterhin auf das Paradepferdchen ICE. Nicht um sonst wird/wurde VDE 8 gebaut.


    Ich möchte jetzt ein konkretes Beispiel von dir hören, wo die Bahn neues Wagenmaterial einsetzt ohne, dass dies vom Land vorgeschrieben war. Das wäre mir nämlich neu.



    Ach und was mir gerade eingefallen ist zur Politik der Bahn.


    Deiner Meinung ist sie besser, als damals.
    Ich sage nur Sylt Shuttle plus und DB Auto und Zug!!!


    @Zarbex Das Modernisieren von Wagen und Lok ist sogar in einigen Fällen günstiger, als ein Neufahrzeug, so wie ich das mal gehört habe.


    Grüße,
    Marc

  • Für solche Probleme muss in der regel der Hersteller haften, also sollte es die DB nichts kosten.


    Das problem ist da aber auch eher ganz wo anders zu suchen, nicht bei den Herstellern selber.


    Die Ausschreibungen sind zwar schön und gut, aber zumindest in Deutschland wird das völlig falsch angepackt.


    Da ist zwischen Ausschreibung ende und Anfang der Dienstleistung oft nicht genug Zeit, vor allem nicht dann wenn die Ausschreibung bestimmte Fahrzeuge fordert die es so noch gar nicht gibt.


    Da muss Entwicklung und testen eben ganz ganz ganz schnell gehen, und das ist eben gift für sowas. Das andre ist natürlich: Eine Firma muss Geld verdienen, wollen aber für NV nicht unbedingt mehr ausgeben als sie vom land dafür bekommen, ist ja auch Verständlich. Und die Politik will es eben so günstig wie möglich, weil die wollen dafür nicht viel zahlen, und die Steuerzahler würden auch meckern wenn man dafür mehr Geld ausgibt.


    Dann hat man natürlich Hersteller wie Bombardier, Siemens, Skoda, etc. Die wollen und müssen geld verdienen, aber auf der andren Seite gibt es dann die Anforderung eines Triebwagen oder Zug in sehr kurzer Zeit, für sehr wenig Geld zu entwickeln, der auch noch in der Produktion so günstig wie irgend möglich ist.



    @marc j. VDE 8 wird nicht gebaut weil es die Bahn so will. VDE 8 wird gebaut weil es die Politik so will.


    So war es damals auch bei der Bundesbahn, mit den ICE's und Neubaustrecken. Das war keine Initiative der Bundesbahn, sondern der Politik in Bonn.


    Und wie bereits gesagt: NV ist nicht der Sache der Bahn, die werden nicht hingehen und einem Nebenbahn Reaktivieren weil es eine Studio gibt das es gut laufen würde. Das können und wollen die nicht. Da muss das entsprechende Bundesland schon den Auftrag dafür geben.


    Und woher soll die DB AG das Geld für ein Saniertes Streckennetz nehmen? Oder für den guten ausbau des Streckennetzes.


    Davon mal abgesehen das die DB nicht mal einfach so eine Strecke ausbauen kann, oder eine neue Strecke bauen kann.


    Vor allem nicht dann wenn das gemeine Volk gegen solche Pläne gleich vor Gericht Klagt.

  • 1. Die Bundesbahn war angeblich Personalineffizient und was ist heute drei Ausführende wegrationalisiert und einen Manager mit dem selben gehalt wie alle 3 zusammen hingesetzt sehr effektiv eindeutig

    Was hat denn dieser Punkt jetzt mit meinen Worten zu tun? Das fällt für mich unter Stammtisch Gelaber (oder eher unter typische Gewerkschaftsaussagen) und ist bereits zur Zeit der Bundesbahn passiert. Heute haben wir die DB AG und es ist ganz normal, dass beim Umbau des Unternehmens nicht alle Ziele die einst geplant waren wirklich auch so umgesetzt werden. Auch die Situation in der Chef-Etage der DB ist für das Thema der DB im SPNV wenn überhaupt eine Randnotiz. Für aktuelle und zukunftsorientierte Fragen macht es einfach keinen Sinn auf Themen rum zu reiten, die ihren Ursprung vor gut 20 Jahren und mehr hatten.
    Bei 5-10 Jahren unter Leitung der DB AG und der bereits sich verändernden Marktsituation würde ich das ja noch durchgehen lassen, aber nicht wenn man im Urschleim der Bundesbahn anfängt zu wühlen.

    2. Die Bahn hat für mich einen anderen Auftrag als Geld zu verdienen gerade in Zeiten wo es den Arbeitgeber einen scheiß interressieren muss wo sein Arbeitnehmer wohnt

    Unter der Voraussetzung, dass die Bahn nicht den Auftrag hat Geld zu verdienen, schränkst du deine Argumente auf deine Ansicht ein. Aus Sicht des Unternehmens ist es aber sehr wohl das Ziel Fahrgäste und Güter zu befördern/transportieren und für die Leistung Geld zu verdienen. Umsatz/Gewinn - typische Ziele in der heutigen Marktwirtschaft. Die Sichtweise von dir ist in diesem Punkt ziemlich egal, weil das deine Meinung ist, aber für das Unternehmen selber hat diese Meinung nunmal keinen Einfluss. Da zählen die Zahlen und Ergebnisse des Unternehmensberichtes!

    3. Du schreibst ja selber wenn keiner will muss die Bahn eben. Das stimmt so nicht wenn die Bahn keinen Bock hat wird die Strecke dicht gemacht fertig. Das was du da beschreibst ist die Daseinsfürsorge und die gibt es bei einer DB AG schlicht und ergreifend nicht.

    Die Bahn muss nicht, aber die Öffentlichkeit möchte etwas haben... das "müssen" hast du vielleicht so heraus gelesen, aber das habe ich so nicht geschrieben. Da steht noch was im Bezug zur Poltik was wohl nicht beachtet wurde.
    Wenn kein EVU ein Interesse hat eine ausgeschriebene Verkehrsleistung zu fahren, dann ist das ein klares Signal an die Politik nachzubessern im Auftrag. Andernfalls wird die geplante/gewünschte/benötigte Leistung halt nicht erbracht und die Bevölkerung ist der Leidtragende. Für den Fall, dass also auf eine Leistung rein gar kein Angebot eingeht, wird die Politik bei dringendem Bedarf die Ausschreibungsgesetze nutzen. Dann wird der Auftrag halt direkt vergeben und das finanzielle Risiko trägt nichtmehr der Ausführende, sondern der Auftraggeber. Oder der Auftraggeber erbringt die Leistung, wenn möglich, halt einfach selbst. Bestes Beispiel dafür sind u.a. die Kulturzüge zwischen Berlin und Polen. Alles auf Kosten des Landes (VBB) bestellt und an die DB vergeben.
    Übrigens sind ausbleibende Verkehre nur bei kleinen Nebenbahnen ein direkter Grund Strecken still zu legen. Bei allen für den SPNV wichtigen Verbindungen wird die Politik notfalls alle Hebel in die Hand nehmen um eine Stillegung zu verhindern und das geht selbst in der heutigen Zeit ;) Da kann DB Netz noch so wenig Lust und Laune haben...
    Die Daseinsvorsorge im Bereich des SPNV übernimmt die Politik! Diese analysiert ob, wie und in welchem Umfang Leistungen für die Bürger benötigt werden. Die komplette Verkehrsplanung läuft in diesem Bereich über die Verwaltung... die DB AG hat damit nichts zu tun und stößt teilweise in einige Nischen hinein. Das wäre dann u.a. der IRE von Berlin nach Hamburg. Habe ich aber auch so nicht anders oben geschrieben deshalb wundert es mich schon sehr, wie meinen Worten von oben einfach komplett andere Sachverhalte zugedichtet werden.

  • Ich merke schon hier prallen mal wieder die Welten von unserer Wirtschaftstheorie und der Praxis aufeinander. Aber ich werde mich jetzt ganz sicher nicht mit dir anlegen da du anscheinend ein vehementer verfechter der Privatisierung zu sein scheinst. Du kann mich mit deinen Argumenten nicht überzeugen genauso wie ich dich nicht überzeugen kann. Jedoch den Fakt das sich die Führungsebene meines Arbeitgebers fette Boni gönnt und die Führungsetage seit der Privatisierung immer mehr aufgeblasen wird alleine schon durch die zerstückelung in viele verschiedene Unternehmensbereiche kannst du nicht kleinreden. Die Argumentation mit Stammtisch zieht bei mir nicht das ist nämlich so eine Aussage die man trifft wenn man keine Gegenargumente hat.

  • Ich bitte einfach alle, die nicht selbst in der Eisenbahnbranche tätig sind einen Schritt kürzer zu treten. Glaubt mir, in der Theorie redet es sich immer ganz leicht. Was man alles sollte, müsste, hätte. Tja, wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre.
    Das ganze ist seit einiger Zeit kein Zuckerschlecken mehr. Es ist ein knallharter Konkurenzkampf in dem oft die Menschlichkeit und manchmal auch das vermeindlich Logische total aus den Augen verloren wird. Alles Sachen die eine solche liberalisierung und Öffnung des Marktes mit sich bringt. Leider wird schnell vergessen, mit was wir "da unten" täglich zu tun haben. Kostendruck, Angst um den Arbeitsplatz, Ungewissheit was die Zukunft bringt. All das scheint mir im Geiste unserer heutigen zu stehen. Aber möge sich jeder selbst eine Meinung bilden.


    So viel sei aber gesagt: Die vielen Probleme, welche wir mit neuen Fahrzeugen haben sind einfach hausgemacht. Es ist ganz knallhart: Was nicht bestellt wird, wird nicht geliefert. Wenn das EVU nicht vorgibt, was genau es will, wird einfach das eingebaut, was von Gesetzeswegen her gefordert wird. Nicht mehr und nicht weniger. Teilweise macht sich keiner Gedanken darüber (da die Kommunikation mit der Basis unzureichend oder faktische nicht vorhanden ist), oder man kann es schlichtweg nicht, da man genau den vorgegebenen Kostenrahmen einhalten muss. Hinzu kommt, das nahmenhafte Hersteller verlautbaren lassen, man müsse die Temperatur der Fahrmotoren errechnen (!) da es keine Temperaturfühler auf dem Markt gebe welche diese messen könnten. Dieses Methode hat nachweislich bereits hohe Schadenskosten verursacht. Da fragt man sich natürlich, wie die DR es damals z.B. geschafft hat genau diese Temperaturfühler in Ihre Elloks einzubauen. Diese Liste ließe sich noch mit einigen weiteren Kuriositäten weiter fortführen.


    Mein Appell daher: Aufgehts ihr kreativen, Eisenbahn liebenden Köpfen. IHR werdet gebraucht. In vielen Ebenen: In der Politik, in der Industrie, in den EVUs am Schreibtisch (aber dann mit Fachverstand bitte ;) ) und da draußen auf den vielen 1000 km Gleisen.
    Und all ihr anderen, die nur hinter ihrem Schreibtisch hervorrufen können, noch nie den Geist der Eisenbahn verspürt habt möget bitte für alle Zeit verstummen.

  • @Moe2k


    Du vergisst aber da, das es Komplet andre Fahrmotoren sind die heute verwendet werden. Zudem kommt auch das es durchaus sein kann, das Temperaturfühler die es in den 80gern gab, eben heute nicht mehr gibt.
    Zumal kostet so ein errechnen mehr Zeit und geld als einfach einen Temperaturfühler ein zu bauen. Also denke ich schon das an der Aussage was dran sein könnte.



    Aber ja: Klar sind die Probleme Hausgemacht, es will halt niemand mehr für etwas bezahlen. Die EVUs nicht weil sie überleben müssen. Und die Politik nicht weil sie sparen wollen. Und auch weil, seien wir mal ehrlich, sich die Bevölkerung beschweren würde wenn da so viel Geld für den SPNV ausgegeben werden würde.


    Versuch eben mal jemanden auf der Straße klar zu machen warum so eine Vectron oder Traxx zwischen 3 und 4 Millionen Euro kostet.

  • Eindeutig - ich bin verfechter der Privatisierung... woran du das jetzt fest machst ist mir schleierhaft. Meine Ausführungen beziehen sich auf den Bezug zwischen DB (EVU) zum SPNV und den Zuständigkeiten. Alles andere was du als Arbeitnehmer im Unternehmen zu erleiden hast (so klingt es ja gerade) habe und werde ich nicht bewerten... einfach weil es nicht für die Betrachtung relevant ist.
    Okay es gibt einen einzigen Punkt in dem es relevant ist! Bei Ausschreibungen hat der Ausschreibende die Möglichkeit die Übernahme von Personal und die Verträge in einem gewissen Rahmen vorzugeben.


    Leider erkenne ich halt einfach nicht, dass hier eine sachliche unvoreingenommene Argumentation erfolgt. Deine angesprochenen Punkte sind ja auch alle berechtigt und ich stimme diesen auch zu... nur vermengst du deine eigene Meinung mit Argumenten über ein allgemeines Thema. Aus wissenschaftlicher Sicht wäre das schon arg kritisch zu sehen. Ich versuche mich auf Gesetzestexte und geschehene Ausschreibungen zu beziehen und da passen die subjektiven Meinungen, die gerne auch von den Gewerkschaften propagiert werden, halt nicht dazu. Das wir hier auf Basis verschiedener Wirtschaftstheorien und unterschiedlicher Erfahrung aus der Praxis heraus hinein gehen ist mir bewusst.