Infos zur Strecke:
Die Schienenverbindung Glasgow Flughafen (GARL) war ein Projekt, das den Glasgow Hauptbahnhof mit dem
Internationalen Flughafen von Glasgow in Schottland direkt verbinden würde. Die Fertigstellung der Verbindung
wurde für 2013 angesetzt und hätte vier Züge pro Stunde entlang einer rekonstruierten Strecke über Cardonald,
Hillington East und Hillington West bis zum Paisley Gilmour Street Bahnhof geführt. Von dort wäre die Strecke auf
eine neue speziell dafür errichtete 1,9 km lange Linie abgezweigt, die über die M8 Autobahn direkt zum Flughafen
gelaufen wäre.
Totalize Media hat bereits mehrere Add-ons für Zugsimulationsspiele herausgebracht. GARL ist das bisher
anspruchsvollste Projekt mit einer komplett neuen Strecke*, die 9 km des bereits existierenden Gleises vom Glasgow
Hauptbahnhof nach Paisley St James abdeckt und zusätzlich ein neues 1,9 km langes Gleis zwischen dem
Eisenbahnkreuz in der Nähe des Flughafens und dem Internationalen Flughafen Glasgow bietet.
*Bitte beachten Sie, dass aufgrund des Designzweckes auf dieser Route der Kunststil von GARL vorwiegend auf die
Sicht des Fahrers abgestimmt wurde. [Quelle: Spielinfos im Steam Shop]
Inhalt der RailWorks-Erweiterung:
- Bahnverbindung zwischen Glasgow Central Station und Glasgow International Airport (10,9 km)
- Class 380 (falls nicht vorher als eigenständiges Add-On erworben)
- 9 Szenarien (davon 3 zum Freien Erkunden)
Zuerst möchte ich anmerken, dass ich in diesem Testbericht nicht auf die Class 380 eingehen werde. Diese bekam eine
eigene Review; siehe hier.
Ursprünglich wurde GARL von TotalizeMedia als eigenständiges Fahrertrainingsprogramm für die Strecke und das neue
Rollmaterial entwickelt. Nachdem das reale Projekt jedoch gecancelt wurde, entschieden die Entwickler, GARL als
Erweiterungspaket in RailWorks zu integrieren, vor allem da viele Spieler sich das wünschten. So kann die Freeware-
Szene die neuen Assets in eigene Streckenprojekte einbinden und wiederum können RailWorks-Spieler bspw. zusätzliche
Szenarien für die Strecke entwerfen.
'Die Strecke ist ja nicht gerade lang', mögen die meisten denken, wenn Sie die Kilometerangabe in der Strecken-
information das erste Mal lesen. Das stimmt natürlich. Etwa 15 Minuten ist man von der Central Station zum Glasgow
International Airport unterwegs. Zwischenhalt in Paisley Gilmour Street mit eingerechnet. *g* Doch davon sollte man
sich nicht abschrecken lassen! Denn diese Strecke bietet dafür aus anderer Sicht bedeutend mehr. Von Beginn an war
das Ziel des Projektes, ein extrem genaues und realistisches Fahrerlebnis zu schaffen. Und dafür hat sich TotalizeMedia
auch viel Mühe gegeben. Sie verwendeten hochauflösende Luftaufnahmen und Daten der Geländehöhen, um die Strecke
zu gestalten, die Gleise zu verlegen und Gebäude oder Landschaftselemente realistisch zu platzieren.
Dabei sollte beachtet werden, dass alle Spieler, die auf eine weitläufige Bebauung rund um die Gleise hoffen, enttäuscht
werden. Dies wird aber auch extra in der Streckeninfo im SteamShop mit * und auf der Webseite von TotalizeMedia
erwähnt. Denn bei den Entwicklern stand nun mal das Fahrerlebnis an oberster Stelle. Und somit weisen sie auch darauf
hin, dass die beste Sicht aus dem Führerstand der Lok gegeben ist. Doch das ist für mich absolut kein Minuspunkt. Will
ich eine Strecke bis in den hintersten Winkel bestaunen und erforschen, begeb ich mich in SAD's Altenburg-Wildau-
Strecke. Bei GARL erfreue ich mich lieber an dem tollen Führerstand der Class 380 und der erstklassigen Signalisierung.
Das soll aber auch nicht heißen, dass man links und rechts der Gleise auf weite grüne Wiesen schaut. Im Gegenteil:
direkt entlang der Strecke stehen genug Gebäude, die auch einen detailierten Eindruck hinterlassen.
Die beiden wichtigsten Orte sind natürlich die beiden Endbahnhöfe: Glasgow Central Station (Hauptbahnhof) und Glasgow
International Airport. Hier haben sich die Entwickler besonders Mühe gegeben. Vor allem die Central Station ist liebevoll
gestaltet. Kommt man dort an, durchfährt man erstmal den bekannten Bahnhofsbogen (Arch) und hält an einem der
neuen Bahnsteige, die auch in Realität trotz Cancelung des GARL-Projekts noch gebaut wurden. Nun kann man zuerst
die Bahnhofskonstruktion mit dem riesigen Glasdach bestaunen, einen Blick auf die nostalgischen alten Lampen werfen
oder mal zur Bahnhofsvorhalle schlendern, um im Tie Shop 'ne schicke Krawatte zu kaufen oder sich in der Apotheke mit
Magentabletten für den bevorstehenden Flug einzudecken. ;o)
Doch nun heißt es Abfahrt zum Flughafen. Die Türen schließen sich mit einem piependen Warnton und wir können die
Bremsen lösen. Zu allererst fällt die tolle Signalisierung auf. Hier haben die Entwickler nicht etwa auf die bestehenden
UK-Signale in RailWorks zurückgegriffen, sondern eine komplett neue Signalisierung für die Strecke geschaffen. Und die
übertrifft die bekannte britische Signalisierung um ein Vielfaches. Jedes Signal hat hier seine eigene Nummer, die sogar
in der 2D-Map abzulesen ist. Da kann von vornherein bei Signalproblemen auf das genaue Signal hingewiesen werden.
Auf Zusatztafeln über den Signalen können Nummern sowie Buchstaben eingeblendet werden, so dass man an ihnen
direkt ablesen kann, über welche Strecke bzw. an welchen Bahnsteig man geleitet wird.
Im Dunkeln wie auch im Hellen weist die Signalisierung ein starkes Leuchten auf, so dass die Signale schon von Weitem
zu erkennen sind. Mir persönlich gefällt das nicht ganz so, da nun die Signale sehr stark in rot, gelb oder grün glühen.
Aber das Allerbeste sind die enthaltenen Signale zur britischen Langsamfahrstelle, welche im Manual auch gut erklärt
werden. Was habe ich mich gefreut, als ich die in einem Szenario entdeckte.
Nun aber wieder zurück zu unserer Fahrt zum Flughafen. Kurz nach der Central Station liegt auf der linken Seite das
Shields Depot, das Betriebswerk von ScotRail in Glasgow. Hier werden die Züge vom Typ Class 380 abgestellt und
gewartet.
Weiter geht die Fahrt entlang der Strecke und zwischendurch begegnet uns sogar ein Güterzug, der auf dem
Güterausweichgleis warten muss, bis wir vorbeigefahren sind. Währenddessen rauschen wir an einzelnen Bahnhöfen
vorbei: Cardonald, Hillington East, Hillington West und erreichen schließlich unseren Zwischenhalt Paisley Gilmour
Street. Hier müssen wir natürlich darauf achten, dass wir an der richtigen Position zum Stehen kommen, abhängig
von der Anzahl der zusammengekuppelten Wageneinheiten.
Nun folgt noch die kurze Strecke bis zum Flughafen, die uns über eine lange Brücke führt. Unter uns ziehen
Sportplätze und die Autobahn M8 vorbei. Und schon sind wir am futuristischen Endbahnhof angelangt, der auch
liebevoll und detailiert gestaltet ist.
Doch was hören wir da in der Nähe. Schnell nochmal umgedreht, bevor wir den Bahnsteig verlassen. Links die
Autogeräusche der Autobahn und rechts, kaum zu glauben, hebt ein Flugzeug in die Lüfte ab. Erstklassig! Da fliegen
die ersten Leute in den Urlaub. Nun müssen wir uns aber beeilen, nicht das der Check-In-Schalter gleich dicht ist.
Nachdem wir die Strecke nun einmal zusammen abgefahren sind und ihr einen ersten Eindruck gewinnen konntet,
möchte ich noch einen kurzen Blick auf die Szenarien werfen. Abzüglich der 3 Szenarien zum Freien Erkunden bleiben
ja noch 6 Aufgaben übrig. Eine davon ist zur leichten Streckeneinführung und hat eine Spieldauer von 10 Minuten. Hier
und auch in den anderen Aufgaben ist schön zu erkennen, dass diese Strecke selbst für RailWorks-Anfänger gut
geeignet ist, da jede Tastenkombination in den Aufgabenstellungen immer wieder genannt wird. Und gerade das Manual
bietet zahlreiche Informationen zu der Strecke, der Signalisierung und den Szenarien (Englischkenntnisse vorausgesetzt),
so dass man sich einen guten Überblick verschaffen kann.
Und auch wenn die Strecke relativ kurz ist, bieten die Aufgaben jede Menge Abwechslung auf den Gleisen. Und haben
mich voll und ganz überzeugt, denn zuerst habe ich auch gezweifelt und eher damit gerechnet einfach nur von A nach B
zu fahren. So ist man zum Beispiel in einer Aufgabe Auszubildender zum Triebfahrzeugführer und muss sein Können auch
auf den Gleisen außerhalb der Hauptstrecke unter Beweis stellen. Zusätzlich überraschen neue Menschen auf den
Bahnsteigen und auch die Arbeiter bewegen sich nicht nur mit dem üblichen "Auf-die-Uhr-schauen".
In einer anderen Aufgabe muss man zuerst zwei Zugeinheiten zusammenkuppeln (ich liebe es, diese Züge
aneinanderzukuppeln), bevor man am frühen Morgen seine Fahrt zum Glasgow International Airport aufnehmen kann.
Und übernimmt man mal "nur" eine Hin- und Rückfahrt vom Flughafen zum Hauptbahnhof, begegnet ein auf dem
benachbarten Gleis ein liegengebliebener Zug oder man muss eine Langsamfahrstelle aufgrund von Gleisbauarbeiten
passieren. Somit sind die Szenarien abwechslungsreich gestaltet und mit guten Ideen gefüllt.
Abschließend kann ich das Glasgow Airport Rail Link Add-on ohne Bedenken weiterempfehlen. Es bietet eine tolle Strecke
für die Class 380 EMU und ist wunderbar umgesetzt, auch wenn links und rechts nicht viele Objekte stehen. Beim Fahren
dieser Aufgaben bekam ich so richtig Lust auf eine deutsche RailWorks-Erweiterung für den S-Bahn-Verkehr. Vielleicht
wird es das ja mal in ein paar Jahren geben?!
Abschließend wie des Öfteren das Erweiterungspaket noch in bewegten Bildern
plus ein paar weiterführende Links.
- Webseite zu GARL von TotalizeMedia [englisch]
- GARL in Wikipedia [englisch]
- Infos zum Shields Depot [englisch]
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Der Kauf und die Installation erfolgt wie bei allen RSC-Add-Ons via Steam.
Szenariobeschreibung und Anweisungen bisher nur in englisch;
die deutsche Übersetzung gibt es hier im Downloadbereich.
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Systemvoraussetzungen (RailWorks):
Betriebssystem: Windows XP / Vista
Prozessor: 1.7 GHz oder schneller
Speicher: 512 MB RAM
Grafik: 64 MB mit Pixelshader 2.0* (AGP PCIe ausschließlich)
DirectX®: Version 9.0c (inklusive)
Sound: Direct X 9.0c kompatibel
Testsystem:
Betriebssystem: Windows Vista 64bit
Prozessor: Intel Core 2 Quad @ 2,80 GHz
Speicher: 8,00 GB
Grafik: NVIDIA GeForce GTX 260
Sound: SB X-FI Surround 5.1