Infos zum Zug:
Die Fahrzeuge der Class 380 sind drei- und vierteilige elektrische Triebzüge (EMU - electric multiple unit) aus dem von
Siemens Mobility entwickelten Fahrzeugkonzept Desiro. Diese Aluminium-Fahrzeuge werden ab Ende 2010 in Schottland
verkehren.
Am 28. Juli 2008 erhielt die Firma Siemens Mobility vom künftigen Betreiber First ScotRail, ein Tochterunternehmen der
First Group, und dem schottischen Verkehrsamt den Auftrag über insgesamt 38 Triebzüge des Typs Desiro UK (hier auch
Desiro City genannt), Class 380, davon 22 dreiteilige und 16 vierteilige Garnituren. Der Auftragswert inklusive Wartung
liegt bei rund 300 Millionen Euro. Die Fertigung findet seit Herbst 2009 in Krefeld-Uerdingen statt. Die Inbetriebnahme
erfolgt im Prüfcenter Wegberg-Wildenrath, wo am 1. Juli 2010 auch das offizielle Roll Out stattfand.
[Quelle: Wikipedia]
Inhalt der RailWorks-Erweiterung:
- Class 380 Electric Multiple Unit in First ScotRail-Lackierung
- 2 Szenarien (Seebergbahn und Test Trak)
Das Szenario für die Seebergbahn ist nett und für einen kurzen Probelauf okay. Jedoch hat man es in 15 Minuten
geschafft. Das Szenario für das Prüfcenter Wegberg-Wildenrath ist eine Aufgabe zum Freien Erkunden. Und somit
beginn ich diesen Testbericht mit einem meines Erachtens negativen Punkt. Denn vergleicht man die mitgelieferte
Szenarienmenge, gesellt sich das Class 380 AddOn direkt zu seinem anderen Electric Multiple Unit-Vertreter, der
Class 390. Und hier frage ich mich, was sich die Entwickler dabei denken. Viele nutzen RailWorks, um Züge zu fahren
und nicht, um erst noch Szenarien dafür zu entwickeln. Und gerade bei dem Preis hätten ein paar mehr Aufgaben
dabei sein können. Und wenn man einfach zwei oder drei weitere fiktive Szenarien für die fiktive Seebergstrecke
entworfen hätte. Anmerken möchte ich, dass ich hier vorerst das Class 380-AddOn von TotalizeMedia als
Einzelprodukt betrachte und nicht in Verbindung mit der Glasgow Airport Rail Link-Strecke. Und bitte jetzt nicht
sofort mit dem Lesen aufhören! Nur wegen einer Kritik muss das Produkt nicht sofort schlecht sein. Denn jetzt nehmen
wir den Zug mal genauer unter die Lupe.
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Die Umsetzung der Class 380 ist meines Erachtens perfekt gelungen. Vergleiche ich den Zug mit seinem realen Vorbild
(anhand von Videos und Fotos), zeigt sich, wie die Entwickler selbst auf kleine Details geachtet haben. Ob die
ScotRail-Lackierung, der Führerstand oder die digitale Zielanzeige - der kleine RailWorks-Zug kann sich stolz neben
seinem großen Vorbild auf die Gleise stellen.
Der Führerstand ist originalgetreu dargestellt und präsentiert sich wie bei der Class 390 in einer sehr modernen Art und
Weise. Ungewohnt ist zwar im ersten Moment die enge Sicht nach vorn, aber daran gewöhnt man sich sehr schnell.
Möchte man mehr von der Strecke sehen, kann man durch Drücken der rechten Pfeiltaste nach vorn zoomen und hat so
eine größere Aussicht. Sehr schön ist dafür im Führerstand, dass man so gut wie alle Instrumente und Anzeigen direkt
im Sichtfeld hat. So muss man nicht ständig die Sichtweisen ändern und kann trotzdem alles bedienen und alle Anzeigen
ablesen.
Lobenswert ist hierbei die Detailgenauigkeit. Alle Anzeigen können erstklassig abgelesen werden und sind selbst nach dem
Heranzoomen noch ordentlich und scharf zu erkennen. Auch die nette LED-Beleuchtung sieht gut aus. ;o)
Ein weiteres kleines Manko ist das Fehlen der Fahrgastansicht (Taste 5). Vor allem da der Fahrgastraum, wenn man sich
mal "frei" hineinbewegt, einen tollen Eindruck hinterlässt und richtig gut aussieht.
Aber auch von außen präsentiert sich der Zug in aller Schönheit und macht schnell durch seine blaue Lackierung auf sich
aufmerksam. Ebenfalls wurde hier auf viele Details geachtet. Angefangen beim Stromabnehmer über die Bremsen bis zu den
Türöffnern.
Erstklassig finde ich die Laufschrift des Zugzielanzeigers und natürlich wie bei der Class 390 die Funken des
Stromabnehmers.
Gekonnt in Szene gesetzt ist auch das Zusammen- bzw. Auseinanderkuppeln einzelner Zugeinheiten. Das sieht einfach
fantastisch aus! Vor allem sollte man sich währenddessen mal in dem Führerstand aufhalten, der zum nächsten
Triebwagen zeigt, und während des Zusammenkuppelns auf die Geräusche achten.
Zum Zugsound hab ich leider keinen realen Vergleich, aber ich finde ihn spitze. Das Surren des Zuges, das Geräusch
beim Funkenflug am Stromabnehmer, der Ton beim Anfahren, das Piepen der Türen beim Öffnen und Schließen - klingt
alles sehr gut und bereitet Freude.
Abschließend kann ich den Zug auf jeden Fall empfehlen, gerade da er eine Abwechslung zu den vielen Dampf- und
Dieselloks im englischen Raum bietet. Leider fehlt die Passagieransicht, aber das kann man verkraften. Sehr bedauerlich
finde ich jedoch die geringe Szenarienanzahl, die dieses AddOn beinhaltet. Abhilfe schafft hier glücklicherweise die
Strecke Glasgow Airport Rail Link (GARL), ebenfalls von TotalizeMedia. Und beide Erweiterungspakete kann man so
auch zusammen erwerben. Und dazu kann ich auch nur raten! Denn GARL ist auch ein tolles AddOn, für das in wenigen
Tagen ebenfalls ein Testbericht folgt. Und natürlich gibt es mittlerweile auch schon einige Freeware-Szenarien.
Und zum Schluss noch ein Video, um sich ein besseres Bild machen zu können [© S1MUL8TR]
plus ein paar weiterführende Links:
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Der Kauf und die Installation erfolgt wie bei allen RSC-Add-Ons via Steam.
Szenariobeschreibung und Anweisungen bisher nur in englisch;
die deutsche Übersetzung gibt es hier im Downloadbereich.
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Systemvoraussetzungen (RailWorks):
Betriebssystem: Windows XP / Vista
Prozessor: 1.7 GHz oder schneller
Speicher: 512 MB RAM
Grafik: 64 MB mit Pixelshader 2.0* (AGP PCIe ausschließlich)
DirectX®: Version 9.0c (inklusive)
Sound: Direct X 9.0c kompatibel
Testsystem:
Betriebssystem: Windows Vista 64bit
Prozessor: Intel Core 2 Quad @ 2,80 GHz
Speicher: 8,00 GB
Grafik: NVIDIA GeForce GTX 260
Sound: SB X-FI Surround 5.1