Wenn die Platte 80t wiegt, "halte" ich die locker gegen 50km/h Wind. Wenns nur nen Blech ist nicht.
Nein, das ist nicht korrekt. Die Kraft die durch den Wind auf die Platte ausgeübt wird, ist die gleiche, egal wie schwer die Platte ist. Im Gegenteil: Im angesprochene Beispiel solltest du Probleme haben, die Platte über Boden zu halten. Wenn da noch eine weitere waagrecht wirkende Kraft dazukommt, dann wird es dir wahrscheinlich zu viel werden.
Die angesprochene Massenträgheit wirkt in erster Linie gegen eine andere Kraft als der Erdanziehungskraft. In diesem Fall tritt ein Wechselspiel der Kräfte in Kraft.
Natürlich hat ein Eisenbahnfahrzeug durch die hohe Masse eine hohe Massenträgheit, das ändert aber nichts an der Gegenkraft. Es ist nur die bremsende Wirkung der Gegenkraft niedriger, nicht aber die Kraft selbst.
Ich will hier auch nicht den kompletten Simulator verreißen. Ich bin zuletzt mal einen Zug von VR (110er von VR mit Silberlingen von VR) auf einer Strecke von VR (Konstanz - Villingen) gefahren, und das Fahren machte richtig Spaß, weil es sich realistisch anfühlte, und das Fahrzeug gut beherrschbar war (es wurde nicht ständig zu schnell). So stelle ich mir eine Simulation vor! Ich weiß nicht, was die bei VR anders gemacht haben, als die bei RSSLO, aber ich denke, ich werde es herausfinden, und das Material von RSSLO versuchen, genau so einzustellen. Dann ist meine Spiellust auf österreichischen Strecken an diesem Simulator gesichert.
Ich weiß auch gar nicht, ob da jetzt nur die Lok daran schuld war, oder die angehängten Waggons. Aber wenn ich mit einer Lok mit 34 Fahrstufen einen Hunderter in der Ebene dahinfahre, und die beschleunigt auf Stufe 1 noch immer, dann denke ich, dass da was schiefläuft.
Zurück zum vorigen Thema: Angenommen, wir haben ein Objekt mit 80t Masse, das sich gleichförmig bewegt. Die Geschwindigkeit ist in diesem Beispiel unwichtig - wir wollen nur die bremsende Wirkung einer Gegenkraft ermitteln.
Angenommen dieses Objekt ist eine E-Lok klassischer Bauweise mit 4 Achsen und Hohlwellenantrieb (z.B. Secheron Gummiringfederantrieb), dann gilt näherungsweise eine Widerstandskraft von 5kp/t (Luftwiderstand noch nicht eingerechnet). Es gilt dann: 5 Promille Widerstandskraft - das sind 5kg/t (da aber Kraft in Newton ausgedrückt wird, rechnen wir mit knapp 50N/t). Bei 80 Tonnen wären es dann 4000N, die gegen die Massenträgheit anwirken.
Wie wirkt sich das jetzt aus? Die Grundformel lautet: Kraft (N)= Masse (kg) x Beschleuniugung (m/s²) - die Formel umgewandelt ergibt Beschleunigung = Kraft / Masse
Die obigen Zahlen eingefügt: Beschleunigung "a"= 4000N/80000kg = 0,05m/s². Das heißt, die Gegenkraft bewirkt eine Verzögerung (negative Beschleunigung) von 0,05m/s² auf das Objekt aus.
Auf deutsch übersetzt heißt das, dass es jede Sekunde um 0,05m/s langsamer wird - das wären dann 3m/s (oder 10.8km/h) pro Minute - also schon eine merkbare Verzögerung.
Freilich wird die Verzögerung mit dem angehängten Zug noch geringer ausfallen, weil der Fahrzeuggrundwiderstand von Waggons deutlich geringer ist, als der von Loks.
Bei Waggons rechnet man mit einem Grundwiderstand von rund 1,5 Promille - das wären bei 400t etwa 600kg - also 6000N
Gemeinsam kommt man jetzt auf 10000N die gegen die Trägheit von 480t ankämpfen.
Mit obiger Formel berechnet komme ich jetzt auf rund 0,02m/s² - das klingt nicht viel, und ist es auch nicht. Es wären jetzt 1,2m/s die ich pro Minute langsamer werde - das sind 4,3km/h pro Minute.
Bei meiner Testfahrt hatte ich aber weniger als 1km/h pro Minute - d.h. der Auslauf aus 50km/h würde eine gute Stunde dauern bis der Zug zum Stehen kommt. Da komme ich mir schon fast wie in einem Raumschiff vor, das im Orbit dahinschwebt...
Fällt dir jetzt die Diskepanz auf?
Das waren jetzt mal ganz grobe Berechnungen, die sich auf Erfahrungen im Eisenbahnwesen stützen. Was noch nicht berücksichtigt wurde, ist der Luftwiderstand.
Aber diese Faktoren für Grundwiderstände findet man gleich in mehreren Eisenbahnbüchern. Bei neueren Fahrzeugen werden sie sicherlich niedriger liegen, aber meine Testfahrt war mit einem Triebfahrzeug aus den 60er Jahren, auf die die Faktoren passen würden.
Ich werde sicher keine Ruhe geben und testen und berechnen, was das Zeug hält (wenigstens wird mir in meiner Freizeit nicht fad) bis ich ein halbwegs glaubwürdiges Ergebnis erzielen werde.