Beiträge von Waeshoe

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    Um etwas Klarheit mal reinzubringen. Die Loks und auch die Wagen hatten damals alle Glühbirnen als Lichtquelle. Etwas anderes gab es da noch nicht mit Ausnahme der Halogen-Leuchten, wie man sie bei den Autoscheinwerfern kennt. Die gab es aber in den Schienenfahrzeugen nicht. Dass man die Sigbaltafeln auf der Strecke trotzdem gut erkennen und lesen konnte, liegt daran, dass diese allesamt reflektierend ausgeführt waren. So konnte man die Bedeutung gut erkennen.


    Die primäre Bedeutung der Lichter an den Zügen war nicht, um selbst zu sehen, sondern um gesehen zu werden. Aber auch nur bei schlechtem Wetter oder bei Dunkelheit. Tagsüber bei besserem Wetter waren die Leuchten abgeschaltet, weil man so große und laute Fahrzeuge auch so gut erkennen konnte. Daher verstehe ich auch nicht, warum heute auch am Tag mit Licht gefahren werden muss. Ein Auto wird nur auf Sicht gefahren und kann überall hin gesteuert werden, mit wenigen Ausnahmen. Da machen z.B. die Tagfahrleuchten sinn.


    Auf der Schiene ist alles signalgesteuert und der Weg durch das Gleis vorgegeben. Da tagsüber mit Licht zu fahren macht für mich keinen Sinn. Oder soll es wie bei den US-Loks die Betriebsbereitschaft erkennen lassen? Da ist aber nur das obere doppelte Spitzenlicht aktiv. Die Lichter unten sind aus.

    Was soll ich dazu noch sagen? Haben woll, haben will, haben will. *wow*:verneigen:


    Soll der Bnb auch noch kommen? Das wäre grandios. Einen Abnb gibt es ja leider noch nicht. Wie sieht es mit dem Steuerwagen mit blau-beigem Kopf aus? Hast Du da auch schon was geplant?

    Ich bin begeistert. Beim Silberling-Steuerwagen bin ich mal gespannt, wie Du das Pfauenaugenmuster hinbekommst. Bis jetzt sieht das Ganze schon mal richtig gut aus. Bei den anderen Fahrzeugen kann ich nur sagen: Ob real oder nicht. Auf die Gestaltung kommt es an. Die muss sauber ausgeführt sein und das ist bei Dir.

    jhz37


    Das ist richtig. Die Loks waren nicht für jedes Stromsystem geeignet, nur für das Eine, wofür sie die Einrichtung hatten. Man muss bedenken, dass es damals die technischen Raffinessen von heute noch nicht gab. Eine mehrsystemfähige Lok unterstützte gerade mal ein weiteres System neben dem Heimischen. Heute lässt sich das alles über die Elektronik einstellen. Die gab es damals noch gar nicht. Alles musste über mechanische Einrichtungen und Geräte erreicht werden. Der Platz im Maschinenraum ist nunmal begrenzt.

    Beides lässt sich in der Lok an den Handrädern regeln. Der Injektor, also die Wasserpumpe kann so an- und ausgeschaltet werden. Das Handrad hat nur die beiden Einstellungen, während die Wassermenge wie beim Wasserhahn im Badezimmer einstellbar ist. Beides befindet sich auf der Seite des Heizers im Führerstand.

    Die 110 wurde im internationalen Fernverkehr eingesetzt, den damaligen D-Zügen. Sie erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Heute ist sie mit einer nachgerüsteten Wendezugsteuerung noch im Nahverkehr anzutreffen.


    Die 111 sollte die 110 ablösen und die Fahrten im schnellen Fernverkehr übernehmen. Zusätzlich war sie auch mit einer Wendezugsteuerung ausgerüstet, mit der sie im Nahverkehr mit Steuerwagen eingesetzt werden konnte. In einer speziellen S-Bahn-Lackierung (weiß-orange-weiß) hat sie die S-Bahn-Züge im Rhein- und Ruhrgebiet befördert.


    Die 181 hat eine Spezialität. Sie ist mehrsystemfähig, was bedeutet, dass sie auch im grenzüberschreitenden Verkehr in Länder fahren konnte, die ein anderes Stromsystem für den Betrieb mit E-Loks haben. Dazu zählen z.B. Frankreich, Belgien und Luxemburg. In Deutschland haben wir 15 kV und 16,75 Hz. In Frankreich sind es 25 kV und 50 Hz. Für eine Fahrt von einem solchen Land in ein anderes, mussten die Loks entsprechend ausgerüstet sein, was bei der 181 und bei der 184 auch so war.

    Nur, dass die 111 immer schon auch für den Nahverkehr vorgesehen war und entsprechend "ab Werk" eine Wendezugsteuerung hatte. Bei allen 110ern wurde die nachgerüstet. Als es die Gattung D-Zug nicht mehr gab, war mit diesen Loks erst mal nicht mehr viel anzufangen. Weil es aber eine immer weiter fortschreitende Überalterung der Triebfahrzeuge gab, hat man die 110 neu aufgebaut, während der Rest, z.B. 140, 141, 150, verschwanden. Von den aktuellen Triebfahrzeugen gab es noch viel zu wenig, um den Bedarf abdecken zu können.

    Abolut. Die Lok gibt es schon seit den 1950ern und war von Anfang an für den schnellen Reisezugdienst gedacht und entsprechend ausgeführt. Ich bin damals in den 1970ern und 1980ern oft in solchen Zügen gefahren, teilweise bis in die Schweiz, von Wuppertal aus. Alles mit D-Zügen, entsprechenden Wagen und vorne mit einer 110. Die Nachfolge war die 111, die aber als Multitalent ausgeführt wurde. Sie hat damals mit den schnellen Fernverkehr bewältigt, wie auch den Nahverkehr. Deshalb war sie im Rhein-, Ruhr- und Wuppergebiet auch mit einer S-Bahn-Lackierung unterwegs.


    Hier mal Bilder.



         

    Das mit der Geschwindigkeit ist in meinem Fall richtig gut, da ich dann eine Bundesbahn-Version nutzen werde. Die 110 schaffte ursprünglich ja eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h, die bei den D-Zügen, die sie oft beförderte, auch erreicht wurde, als Wagen verfügbar waren, die für mehr als 140 km/h zugelassen waren.


    Mit den Spitzenlichtern muss man bedenken, dass die Lok im Schnellverkehr eingesetzt wurde. Mit Steuerwagen im Wendezugbetrieb war sie nie unterwegs und dafür auch nicht vorgesehen.. Das war wegen nicht vorhandener Wendezugeinrichtung auch nicht möglich. Also war ein ständiges Umschalten der Lichter auch nicht nötig. Die roten Schlussleuchten waren ausschlieslich bei einer Solofahrt in Betrieb, sonst nicht.


    Ein weiterer Punkt ist, dass damals tagsüber nie mit Licht gefahren wurde. Die einzige Ausnahme war schlechtes Wetter, extreme Bewölkung und Nebel. Vor einer Tunneleinfahrt wurde das Licht an, nach dessen Verlassen wieder abgeschaltet. Hier ist es natürlich praktischer, wenn man mit einem Schalter gleich alles auf einmal machen kann, als eine endlose Fummelei an den entsprechenden Bedienelementen.

    Sicher, die Farbgebung ist fiktiv, die Umsetzung ist aber sauber und präzise. Das sollte man schon anerkennen. Ich habe ja selbst mal vor, die G6 in Bundesbahn-Farben umzupinseln. Einmal in altrot und einmal in blau-beige. Ich weiß natürlich, dass es die Lok so nie gegeben hat. Es soll nur eine art Studie sein nach dem Muster "was wäre wenn", wenn es z.B. die Bundesbahn heute noch gäbe und es auch die blau-beige Epoche nie gegeben hätte.


    Es hätte doch durchaus sein können, dass man auch die Silberlinge in blau-beige umlackiert hätte. Versuche, also Studien in dieser Richtung gab es tatsächlich. Zu einer Umsetzung kam es jedoch nie.


    Die 110.3 in rot-beige gab es tatsächlich und war als Baureihe 112 eingereiht, siehe mein Avatar-Bild. Die Epoche 3 Bezeichnung war E 10.12. Daraus wurde dann die Baureihe 112 ab 1968, also in der Epoche 4.

    Generell gilt bei den Loks mit Stufenschaltwerk, das Aufschalten langsam zu machen. Bei den heutigen Fahrzeugen ist es relativ egal. Hebel nach vorn und Reise genießen. Das war damals anders. Dass der Hauptschalter rausfliegt, ist normal und war auch im Original so. Man kann so 3 bis 4 Stufen einstellen und dann muss man warten, bis das Schaltwerk fertig ist. Dann kann man nachlegen. Schaltet man zuviel auf einmal auf, wird zuviel Strom in das System geleitet, was zu Schäden führen würde. Ergebnis: Der Hauptschalter geht raus.


    Wenn das Ganze mal rollt, kann man auch mehr Stufen hochschalten, aber auch da sachte. Die Herausforderung ist, die Masseträgheit im Stand zu überwinden. Ist das geschafft, geht es leichter.

    Um noch mal auf die 112 zurückzukommen. Gemeint ist diese hier:



    Der Unterschied zur 110 ist, dass die 112 eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h hat, statt von 150 km/h, oder, wie heute, nur noch von 140 km/h.

    Es ist die Lok aus meinem Avatarbild, hier noch mal zur besseren Ansicht. Die Leistung von 3700 kW ist bei beiden gleich. Die alte Bezeichnung ist E 10.12.

    Die älteren Loks (z.B. 141, 140 ab 140.8, 211, 212 213 usw.) konnten alle mit den Silberling-Steuerwagen kommunizieren, die mit einer Wendezugsteuerung ausgestattet waren. Die 110er waren damit allerdings noch nicht bestückt worden, da sie für den schnellen Fernverkehr bereit standen (D-Züge).


    Bei den Silberling-Steuerwagen gab es ja noch den "Hasenkasten", der ab 1958 gebaut wurde. Die yl-Steuerwagen waren bald alle deaktiviert und liefen nur noch als normale Wagen mit. Ich kenne diese noch aus der Realität. Die Dosto- und IC-Steuerwagen gab es noch lange nicht. Das bedeutet, dass jede wendezugfähige Lok diese Garnituren auch befördern konnte.


    Die 110er wurden erst in den 1990er Jahren mit dieser Steuerung ausgerüstet. Eine solche Lok vor Nehverkehrszügen noch in den 1980ern, völlig undenkbar.


    Ich schreibe dies hier, weil viele die damalige Zeit nicht kennen und ich schon viele Spekulationen über ältere wendezugfähige Loks gelesen habe. Waren die Maschinen entsprechend ausgestattet, konnten sie alle Wendezüge befördern. Der einzige Unterschied, der bestand, war die Unterscheidung zwischen der diesel und der elektrischen Traktion. Eine 212 z.B. konnte nicht von einem "elektrischen" Steuerwagen gefahren werden, andersherum genauso.