Frage zur Anfahrsperre


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  • Mir ist gerade etwas sehr komisches passiert:


    Mein Zug hält am Bahnhof, alle steigen ganz normal aus. So nach 5 sekunden fängt die Lok plötzlich an, Leistung aufzuschalten. Die Schaffnerin hat wie wild gepfiffen, zum Glück ist keiner verletzt worden. 8|


    Der Tf saß in einem Wittenberger Steuerwagen, Schublok war eine BR 143. Genaueres ist mir leider nicht bekannt.


    Mich würde mal interessieren, ob das wirklich ein technischer Defekt sein könnte?
    Normalerweise darf die mit geöffneten Türen doch garkeine Leistung aufschalten.
    Oder gibt es bei der oben genannten Konstellation Besonderheiten?


    MfG
    Marvin

  • Hallo,


    zum Aufschalten der Leistung nach einer Bremsung, die ja wohl zum Anhalten am Bahnsteig erfolgt ist, muss der Fahrschalter zunächst nach 0 gestellt werden (Nullstellungszwang). Zuvor wurde hiermit aber ganz gewiß auch die Zugkraft abgeschaltet, also Stellung 0, AB oder F. Es wäre also schon ein sehr fragwürdiger Defekt, der die Leistung nach einer Bremsung und entsprechender Fahrschalterstellung automatisch (wieder) aufschaltet. Es besteht ja auch noch ein Unterschied zwischen Zuschalten der Trennschütze und Hochlaufen des Schaltwerkes. Hierzu muss ein Auf-Befehl oder eine V-Soll Vorgabe erfolgen / vorliegen. V-Soll geht aber beim Wittenberger Kopf wohl nicht evl. aber Zugkraftvorgabe.


    Eine Traktionssperre ist mir nur beim Betrieb mit TAV bekannt, ob der Wittenberger Kopf dieses hat, oder ob die Traktionssperre auch bei SAT existiert, kann ich nicht sagen. Bei TAV existiert ja auch eine Haltebremse bei freigegebenen Türen. Bei der BR 143 ist dieses i.d.R. umgesetzt.
    TAV wird ja meines Wissens nach durch den Buchstaben a in der Gattungsbezeichnung gekennzeichnet, und dies wäre mir beim Wittenberger Kopf in allen Varianten nicht bekannt. Da dieser aber inzwischen auch bei vielen Dritt EVU verwendet wird, könnte so etwas auch nachgerüstet werden.


    Frank