Deutsches Signalhandbuch für Eisenbahnsimulationsprogramme für den privaten PC

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  • Liebe Freunde von Eisenbahnsimulationsprogrammen am PC,


    in den vielen Jahren welche ich bereits Eisenbahnsimulationen am PC verwende ist eines immer sehr deutlich geworden; der Wunsch von unterschiedlichen Communitys möglichst realistische deutsche Strecken zu bauen, bzw. bauen zu können.


    Vielfach wurde in diesem Zusammenhang gerade die Kompläxität des deutschen Signalsystems bemängelt, da auch bei vorhandener "Vorschriftensammlung" es für Nicht-Eisenbahner teilweise sehr schwer ist die in den jeweiligen Vorschriften aufgezeigten Dinge zu verstehen und benötigte Zusammenhänge zu erkennen. Gerade das Erkennen und Verstehen von Zusammenhängen und Abhängigkeiten ist aber nuneinmal unerläßlich um ein funktionierendes und zugleich möglichst realistisches deutsches Signalsystem in Eisenbahnsimulationsprogrammen realisieren zu können.


    Aus dieser Problematik heraus habe ich als Eisenbahnfahrzeugführer versucht die Fülle von einzelnen Vorschriften auf ein allgemeines und verständliches Mindestmaß zu reduzieren, im dabei entstandenen "Deutschen Signalhandbuch für Eisenbahnsimulationsprogramme für den privaten PC" findet man daher auch nur jene Dinge, welche sich meiner Meinung nach sinnvoll am PC simulieren lassen - zu komplexe Dinge oder Sonderfälle habe ich bewusst weggelassen. Ich vertrete hierbei ganz klar die Meinung das man sich gemeinsam erst ein vernünftiges Fundament schaffen sollte, bevor man anfängt darauf ein Haus zu errichten.


    Bei der Erstellung des "Deutschen Signalhandbuch für Eisenbahnsimulationsprogramme für den privaten PC" ist mir jedoch aufgefallen, das selbst die grundlegenden Dinge teilweise schon recht heftig sind. Da sich in Foren aber nur schlecht über komplexe Zusammenhänge und/oder Abhängigkeiten diskutieren lässt möchte ich folgendes Angebot unterbreiten:


    Als Besitzer eines Teamspeak 3-Servers möchte ich all jene welche Fragen und Probleme haben recht herzlich einladen diese mit mir zusammen im Teamspeak zu erörtern; ich werde bemüht sein so gut es nur geht zu helfen und zu unterstützen.


    Die Adresse des Teamspeak 3-Servers lautet: t9.netclusive.de:40143
    Wenn Ihr bereits Teamspeak 3 bei Euch installiert habt hier der Direktlink: t9.netclusive.de:40143


    Aus rechtlichen Gründen darf ich hier keinen Link zum downloaden des "Teamspeak 3-Clients" einstellen, daher die bitte an jene, welche sich gerne Teamspeak 3 installieren möchten (Voraussetzung Headset & Mikrofon) unter dem Begriff "Teamspeak 3 Client download" zu googeln.


    Herzlichst, euer Neffi


  • Moin,


    Vielen Dank für Deine Mühe! Die Signaldiskussion war mir bisher ein bischen zu technisch. Jetzt werde ich lesen, denn lesen bildet...


    Gruß
    Norbert

    Leider wird es auch zukünftig bei Signaldiskussionen sehr technisch und "trocken" zugehen - es ist nun einmal ein Thema das sich schlecht "auflockern" lässt.


    Hallo Stefan, schön wenn Dir das Signalhandbuch behilflich sein kann. Bei Fragen und/oder Unklarheiten stehe ich gerne Rede und Antwort.


    LG Neffi

  • Seite 5/6:
    Die Reihenfolge der Signaltypen ändern, damit die 4 "wichtigen" auf der gleichen Seite sind.


    Seite 6:
    Das Sv-Signalsystem wurde sowohl durch Hl als auch durch Ks ersetzt.


    Seite 7:
    Eine einzeln stehende Ne2-Tafel (DR: Kreuztafel) auf Nebenbahnen ist mit einem vr0 gleichzusetzen.
    Nicht alle Signale werden durch Vorsignale oder Vorsignaltafeln angekündigt.


    Der Regelbremsweg wird für jede Strecke in den Örili festgelegt und beträgt in Abhängigkeit von der Streckenhöchstgeschwindigkeit 1000m, 700m oder 400m.
    Dies ist weit mehr als die 5% durch das weiße Licht.


    Seite 18 - 21:
    EZMG-Signale zeigen auch Hl-Begriffe, werden durch das andere Design aber nicht als solche erkannt - ggf Abbildungen ergänzen?


    Seite 35:
    Bei Geschwindigkeitserhöhungen muss das Signal Lf 7 nicht aufgestellt werden (gerade bei historischen Strecken fehlt es daher oft).

  • @ Giovanni:


    Bedenke bitte, das dieses Signalbuch eine Einführung in das deutsche Signalsystem sein soll. Hier sind bewusst nicht alle Eventualitäten bzw. Besonderheiten beschrieben.
    Ich möchte interessierte User langsam an die Komplexität des deutschen Signalsystems heranführen, die "Brechstangenmethode" hat noch nie zu einem Erfolg geführt. Solltest Du anderer Meinung sein so bitte ich Dich an die User zu denken, welche sich bisher nicht wirklich mit der Eisenbahn auskennen bzw. sich nicht wirklich damit beschäftigt haben.


    Seite 6:


    Das Sv-Signalsystem wurde sowohl durch Hl als auch durch Ks ersetzt.

    Diese Aussage ist so nicht ganz richtig, hier musst Du differenzieren:
    Bei der S-Bahn Berlin wurde das Sv-Signalsystem in der Zeit in welcher die Berliner S-Bahn noch unter der Verwaltung der ehemaligen DR war teilweise durch das Hl-System ersetzt - seit dem aber die DB die Verwaltung der Berliner S-Bahn übernommen hat werden sowohl das Sv- als auch das Hl-System durch die Ks-Signale schrittweise ersetzt.
    Bei der Hamburger S-Bahn, welche sich im Geltungsbereich der DS301 befindet, wird das Sv-System ausschließlich durch das Ks-Signalsystem ersetzt. Eine Verwendung von Hl-Signalen (DV301) im Geltungsbereich der DS301 ist nicht vorgesehen.


    Seite 7:


    Eine einzeln stehende Ne2-Tafel (DR: Kreuztafel) auf Nebenbahnen ist mit einem vr0 gleichzusetzen.

    Eine allein stehende Ne2-Tafel kommt sowohl auf Haupt- als auch auf Nebenbahnen zur Anwendung. Die von dir angeführte Kreuztafel (DV301) nur auf Nebenbahnen. Die Aussage das sowohl die Ne2 also auch die Kreuztafel mit einem Vr0 gleichzusetzen ist, ist jedoch vollkommem richtig.


    Nicht alle Signale werden durch Vorsignale oder Vorsignaltafeln angekündigt.

    Diese Aussage ist zwar richtig, jedoch geht es mir darum dem User das grundsätzliche Prinzip der Signalisierung bei der Eisenbahn zu erörtern; und hier gilt nunmal das jedes Hauptsignal vorsignalisiert wird - egal wie.


    Der Regelbremsweg wird für jede Strecke in den Örili festgelegt und beträgt in Abhängigkeit von der Streckenhöchstgeschwindigkeit 1000m, 700m oder 400m.


    Dies ist weit mehr als die 5% durch das weiße Licht.

    Der in den Örili Zp angegeben Bremsweg einer Strecke orientiert sich grundsätzlich an der Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung (EBO) §35 (4) und wird auch nur dann angegeben wenn dieser vom Regelbremsweg abweicht.


    Wer lesen kann ist klar im Vorteil:
    "Steht das Vorsignal in einem um mindestens 5% verkürzten Bremsweg zum Hauptsignal ...."; alles klar soweit, oder verstehst du diese Aussage nicht.


    Seite 18 - 21:


    EZMG-Signale zeigen auch Hl-Begriffe, werden durch das andere Design aber nicht als solche erkannt - ggf Abbildungen ergänzen?

    Ich sehe momentan keine Notwendigkeit EZMG-Signale mit einzubinden, diese stellen eine Sonderbauart russischer Produktion für die ehemalige DDR dar. Daher habe ich diese nicht integriert und werde das auch nicht tun.



    Ich ersuche dich nochmals zu verstehen, das es hier erstmal um die Basics geht. Entweder du akzeptierst das so, oder Du lässt es.


    MFG Neffi

    Einmal editiert, zuletzt von Neffi ()

  • *super* Herzlichen Dank dafür, Neffi!
    Jetzt komme ich weiter mit der Signalisierung.
    Sorry, am Samstag Nachmittag hatte ich keine Zeit für Teamspeak.
    Ich hoffe, daß ich es nächstes Wochenende mal einrichten kann.


    Gruß Chris


    Nachtrag: Ähmm, mir ist etwas aufgefallen: In Deinem Handbuch hast Du auf bzw. unter den KS-Signalen auch die alten Zs3(v) gesetzt.
    Ich hab mal einen Lokführer beim Halt am Bhf (tztztztz) von der Arbeit abgehalten :) und gefragt, ob die alten "Digital"signale Zs3(v) auch noch
    an den KS-Signalen verwendet werden und er meinte, er kann sich darin nicht erinnern. Nur die ohne Dreieck. Hmmmm.
    (also die Neuen, die es ja leider im RW (auch wieder im neuen 2012 nicht gibt). Was meinst Du dazu?

    Mein Railworks-Rechner:
    AMD Phenom II X4 965 Black Edition - ASRock A770Crossfire Mainboard - Corsair CM2X2048-8GB Speicher - GeForce GTX 460 2GB -
    CPU Kühler Cooler Master Hyper TX3

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrischan () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Hallo Chrischan,


    Nachtrag: Ähmm, mir ist etwas aufgefallen: In Deinem Handbuch hast Du auf bzw. unter den KS-Signalen auch die alten Zs3(v) gesetzt.
    Ich hab mal einen Lokführer beim Halt am Bhf (tztztztz) von der Arbeit abgehalten :) und gefragt, ob die alten "Digital"signale Zs3(v) auch noch
    an den KS-Signalen verwendet werden und er meinte, er kann sich darin nicht erinnern. Nur die ohne Dreieck. Hmmmm.
    (also die Neuen, die es ja leider im RW (auch wieder im neuen 2012 nicht gibt). Was meinst Du dazu?

    Die alten "Form" Zs3 bzw. Zs3v (Dreieck) an Signalen haben zwar noch Bestand, werden aber spätestens mit der Umrüstung bestehender Strecken auf das KS-Signalsystem gegen die digitalen Zs3(v) ausgetauscht. Die Form Zs3(v) findet man jedoch noch recht häufig als alleinstehende "Signale" (z.B. Regensburg Hbf - Einfahrt aus Richtung Ingolstadt). Grundsätzlich kann man jedoch sagen, das die KS-Signale mit digitalen Zs3(v) ausgerüstet sind, während bei den Signaltypen älterer Bauart sowohl die Form- als auch die digitalen Zs3(v) Verwendung finden.


    Was die Entwicklung in RW angeht, so sollte man ersteinmal abwarten wie sich die ganze Sache weiterhin entwickeln wird. Ich denke wenn zu erkennen ist das seitens des Programms es möglich ist deutsche Signaltypen möglichst realistisch zu simulieren und auch die deutsche Community sich mehr deutschen Content wünscht, so wird es sicherlich früher oder später auch schöne und funktionale deutsche Signale geben. Momentan würde ich mich aber ganz klar dafür aussprechen das man wie oben schon geschrieben ersteinmal die Entwicklung von RW (2012) abwartet, bevor man in eine "Planungsphase" übergeht.


    OT on
    Würde mich über einen Besuch von dir im TS sicherlich freuen :thumbsup:
    OT off


    MFG Neffi

  • @ Giovanni:


    Bedenke bitte, das dieses Signalbuch eine Einführung in das deutsche Signalsystem sein soll. Hier sind bewusst nicht alle Eventualitäten bzw. Besonderheiten beschrieben.


    Gut ;)

    Diese Aussage ist so nicht ganz richtig, hier musst Du differenzieren:
    Bei der S-Bahn Berlin wurde das Sv-Signalsystem in der Zeit in welcher die Berliner S-Bahn noch unter der Verwaltung der ehemaligen DR war teilweise durch das Hl-System ersetzt - seit dem aber die DB die Verwaltung der Berliner S-Bahn übernommen hat werden sowohl das Sv- als auch das Hl-System durch die Ks-Signale schrittweise ersetzt.
    Bei der Hamburger S-Bahn, welche sich im Geltungsbereich der DS301 befindet, wird das Sv-System ausschließlich durch das Ks-Signalsystem ersetzt. Eine Verwendung von Hl-Signalen (DV301) im Geltungsbereich der DS301 ist nicht vorgesehen.


    Ändern wir die Formulierung von "Ks" auf modernere Signalsysteme? Damit ist beides erfasst.

    Der in den Örili Zp angegeben Bremsweg einer Strecke orientiert sich grundsätzlich an der Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung (EBO) §35 (4) und wird auch nur dann angegeben wenn dieser vom Regelbremsweg abweicht.


    Wer lesen kann ist klar im Vorteil:
    "Steht das Vorsignal in einem um mindestens 5% verkürzten Bremsweg zum Hauptsignal ...."; alles klar soweit, oder verstehst du diese Aussage nicht.


    Wer sich nicht auskennt könnte angesichts des nachfolgenden Rechenbeispiels dazu verleitet werden, dass der Vorsignalabstand auf Hauptbahnen fast immer rund 1000m betragen würde.
    Von daher würde ich schon eine kleine Anpassung der Passage empfehlen.


    Wenn du deinen Skypename per PN hinterlässt können wir uns gerne unterhalten - TS3 habe ich nicht.

  • Hallo


    Also ich baue gerade an meiner Strecke und versuche mich gerade an der Signal..sache..dingsbums da.. habe Deine pdf Datei offen. Ist sehr hilfreich. Vielen Dank nochmals.


    Ich wollte mal fragen ob es einen maximal Abstand zwischen Vorsignal und Hauptsignal gibt. Die Strecke die ich baue hat eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 300km/h und da sind 1000m nicht wirklich genug. Ich habe nach einigen Tests gesehen dass am Besten ist ein Vorsignal zu bauen, dann etwa 1500 - 2000m spaeter ein Wiederholvorsignal und dann 2000m spaeter das Hauptsignal. Sonst kommt man von 300km/h nicht zu, stehen.


    Waere das realistisch?


    Vielen Dank


    Stefan

  • ich kenne leider die Lösung dafür nicht, aber normalerweise fährt man auf strecken mit Geschwindigkeiten über 200km/h mit LZB (LineareZugBeeinflussung). Heißt das man eig. keine optischen Signale mehr auf der Strecke braucht, da jeder Zug vom Stellwerk jede angehalten werden kann. Diese Funktion lässt Züge auch automatisch beschleunigen und bremsen

  • Hallo Stefan,


    Ich wollte mal fragen ob es einen maximal Abstand zwischen Vorsignal und Hauptsignal gibt. Die Strecke die ich baue hat eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 300km/h und da sind 1000m nicht wirklich genug. Ich habe nach einigen Tests gesehen dass am Besten ist ein Vorsignal zu bauen, dann etwa 1500 - 2000m spaeter ein Wiederholvorsignal und dann 2000m spaeter das Hauptsignal. Sonst kommt man von 300km/h nicht zu, stehen.




    Waere das realistisch?

    Leider muss ich dir sagen, das dies so nicht realistisch ist. In Deutschland dürfen Züge, welche "signalgeführt" sind generell nur 160 km/h fahren.
    All jene Züge, die über 160 km/h fahren, bzw. fahren sollen müssen dann die in Deutschland übliche LZB (Linien-Zug-Beeinflussung) verwenden. Strecken, welche mit der LZB ausgerüstet sind, erkennst du an einem Kabel welches mittig zwischen den Schienen verläuft - dies ist einer der "Linienleiter", im gesamten gibt es zwei. Die über den Linienleiter an das Triebfahrzeug übermittelten Daten werden dem Eisenbahnfahrzeugführer über eine Führeraumanzeige in Echtzeit übermittelt.
    Anhand dieser Anzeige kann der Eisenbahnfahrzeugführer ersehen wie schnell er fahren darf, usw. Die Funktion der LZB hier zu erklären, würde sicherlich den Rahmen sprengen.


    Wie schon erwähnt, wäre deine Idee der Signalstandorte bzw. deren Entfernung nicht realistisch, da jedoch die deutsche LZB in RW meines erachtens nach (noch) nicht simuliert werden kann könnte man hier sicherlich eine Kompromisslösung finden so wie Du sie vorgeschlagen hast.


    LG Neffi

  • Hallo


    Danke fuer die schnelle Antwort.


    Also, wenn ich das richtig verstehe gehts ab 160 km/h nur mit "Autopilot". Das ist ja dann so aehnlich wie in der Luftfahrt.


    Nachdem dies leider nicht simuliert wird werde ich wohl diese Kompromissloesung beibehalten. Wer weiss, vielleicht wirds ja mal was mit LZB (RW4?).


    Danke nochmals


    LG


    Stefan