Darf der Sicherheitsfahrschalter (SIFA) kurz losgelassen werden?

  • Aber an der nächsten Geschwindigkeitsbegrenzung durch Lf-Tafeln oder Vorsignalisierungen

    Ja, da stimme ich dir bedingt zu. Aber nicht wenn die V-Max z.B. in einem Nicht-LZB-Bereich passiert und eine Verringerung von z.B. 160 km/h auf 100 km/h erfolgt, es sei denn es sind spezielle Prüfmagnete zur Geschwindigkeits-Kontrolle installiert, kann das schon verherrende Auswirkungen haben.


    Große Eisenbahnunfälle passieren meist aus einer Verkettung mehrerer Umstände.
    Ich denke, dass man deswegen nicht sicher genug sein kann, was sowas anbelangt.



    @Barrett stimmt, danke für den Hinweis.
    Hatte nur den Wiki-Bericht kurz überflogen.
    Stimmt, das ist zwar ansatzweise so, wie ich den Vorschlag gebracht hatte, aber nicht komplett.
    Danke.

    3 Mal editiert, zuletzt von Gast () aus folgendem Grund: verbessert Beispiel @Barret angefügt nochmal RS (manchmal ist der Wurm drinne)

  • Ich denke, dass solche extremen Fälle vermieden werden können, wenn endlich kein Tf-Mangel mehr in Deutschland ist. Allein in meinem EVU fehlen 74 Tf, die händeringend gesucht werden.


    Aber durch den Tf-Mangel verlängern sich halt unsere Schichten und Ermüdungserscheinungen sind an der Tagesordnung. Man kann zwar seine Pausen einhalten, aber die ständige Streckenbeobachtung während der Fahrt zehrt an der Konzentration. Und da ich Cargosonnenanbeter bin und größtenteils nachts fahre, kann ich nur sagen, das die Dunkelheit ihr übriges dazu tut. Aber trotzdem würde ich meinen Job für nichts in der Welt tauschen.

  • Das mag stimmen, aber solange dieser Mangel oder welche Umstände auch immer dazu beitragen, dass ggf. mit einer Sicherheitsgefahr für Mensch und Güter zu rechnen ist,
    sollte man technisch sich soweit wie möglich absichern.


    Da ich immer öfter bereits gelesen und auch von TF´s persönlich gehört habe, dass die Sifa ein Automatismus geworden ist,
    ist dieser Impuls ja anscheinend nicht mehr ausreichend und sollte dahingehend überarbeitet werden.
    Dies ist ja anscheinend nur möglich, wenn man keinen regelmäßigen Impuls hat, sondern eine sich wechselnde Überwachung.


    Dann sind solche Extremfälle zu 99% auszuschließen. 1% wäre technisches Versagen.


    (damit will ich deine Argumentation natürlich nicht kleinreden oder Lokführer zu solch einer langfristigen Dauerbelastung heranführen)

  • In diesem Fall hast du Recht, aber will man alle Fahrzeuge umrüsten, dauert das a) sehr lange und b) sollte alles auf einmal umgerüstet werden, dreht sich monatelang kein Rad mehr. Der Aufwand ist doch sehr groß (Software mäßig).

  • JAA mit dem Schlafmodus habe ich selbst mehr als einmal erlebt.Bei langjährigen Lokführern welche auch noch überwiegend in Güterverkehr fahren wo man stundenlang nur grüne Signale sieht kann der Körper UND Geist sich an den Rhythmus gewöhnen.Dann kann man sogar schon mal erleben das einer laut schnarcht.Ich habe dann den Arm auf den Sifaschalter am Fenster gelegt.Da kann dann ein Lokführer so oft loslassen wie er will.Da kommt dann zuerst Lampe dann Hupe dann Zwangse.Ich habe sogar erlebt das einer Wachsam bedient hat und dann wieder eingeschlafen ist.Der 500 er hat ihn dann geweckt.Währe heute sicher undenkbar aber damals sind wir über 80 km Strecke grundsätzlich zu zweit gefahren.Das eigenartige ist nur das das jahrelang gut gegangen ist.Der hat nicht ein mal einen 2000 er gekriegt(also rotes Signal überfahren)


    Gruß Peter

  • Na hoffentlich sieht sein Arbeitsgeber das nicht, ich könnte mir vorstellen, das dieser davon nicht begeistert sein wird, wenn der Tf bei Fahrt ein handy-Video macht, und dann noch sich selbst filmt.
    So etwas ist sicherlich nicht im Sinne der Regeln bzgl Aufmersamkeit.

    2 Mal editiert, zuletzt von Berliner079 ()

  • Es wird so oft gefilmt. Vielleicht hatte er langeweile und braucht etwas action.


    Meldungen darüber, dass die Sifa unsicher ist, sind mir eher wenig über den Weg gelaufen. Wenn dieser Rhythmus dann eintritt, man einschläft und dann automatisch alle 30 Sekunden die Sifa loslässt, wird man, wie bereits gesagt, spätestens beim nächsten Vorsignal oder der nächten Geschwindigkeitherabsetzung abgebremst. Viel kann da eigentlich nicht passieren.

  • der nächten Geschwindigkeitherabsetzung abgebremst.

    Nicht an jeder Verminderung liegen zwingend Magnete, und nicht einmal jede Signalstellung wird zwingend von der PZB gesichert. Von 130 auf 100 für eine Überleitstelle z.B. wird ein Zug nicht unbedingt beeinflusst, generell gilt das natürlich hauptsächlich für Geschwindigkeiten über 100, da müssen meines Wissens nach Signale und Tafeln nicht einmal mehr formhalber bestätigt werden (kann natürlich auch sein, dass ich mich irre).

  • Von 130 auf 100 liegt kurz vor dem Lf7 Kz 10 zu 99% ein 2000 Hz-GPA, da die Differenz der Geschwindigkeiten (130 km/h - 100 km/h = 30 km/h) größer als 20% der Zielgeschwindigkeit (100 km/h * 0,2 = 20 km/h) ist. Der GPA fängt den Zug dann ein.

  • Falls ihr genau darauf geachtet habt: Mein Zug war LZB geführt. Heisst: Pause und nur Sifa betätigen. Und nein! Der Arbeitgeber hat nichts gegen filmen. Ausserdem ist es gang und gäbe, kurze Filme (in Ausnahmen auch längere) von Bahnfahrten (auch aus der Sicht des Tf) zu machen.. Und hey! Es hilft mir, meine Konzentration nach längeren Fahrten wieder auf Vordermann zu bringen, weil es eine ander Tätigkeit ist, als nur Sifa betätigen und Streckenbeobachtung. Und auffällig ist ja auch, dass ich nur kurz in die Kamera schaue und sofort wieder auf die Strecke.

  • Aufforderungssifa à la DR ist das Zauberwort.

    Ja das stimmt wohl wäre, ein stückweit "sicherer". Ich bin dennoch der Meinung, dass wir in Deutschland, was die Sicherungstechnik angeht echt gut unterwegs sind. Es ist ja nicht alleine die Sifa die für eine sichere Durchführung von Zugfahrten auf Deutschen Gleisen sorgt. Die Sifa ist ja lediglich eine Zugsicherungskomponente; Sie soll ja die Arbeitsfähigkeit des Tf überwachen und das tut sie meiner Meinung nach auch.


    Frag mal die Lokführer, was die lieber haben; eine Zeit Zeit Sifa oder eine DR Aufforderungssifa. Die meisten werden dir als Antwort die Zeit Zeit Sifa nennen. Ihr könnt das ja gerne mal hier im Sim ausprobieren. Stellt euch den Wecker Nachts oder geht an den PC wenn ihr noch nicht ganz auf der Höhe seid und dreht eine Runde mit der 243 von vR. Danach meinetwegen mit der 120. Dann werdet ihr die Zeit Zeit Sifa zu schätzen lernen.


    Ich jedenfalls bin froh, dass auf fast allen Fahrzeugen eine Zeit Zeit Sifa verbaut ist. Der Warnton oder die Sprachausgabe holt mich jedenfalls meist zur Konzentration zurück. Danach bin ich dann stets bemüht mich nichtmehr vom Herren aus dem Deckenlautsprecher anschreien zu lassen :D


    DR vs. Zeit Zeit Sifa ist sicher ein Thema über das man lange diskutieren kann. Allerdings finde ich dass durch die aktuelle Technik die Sicherheit gewährleistet ist.


    Edit: Zur DR Aufforderungssifa.
    Man sollte hier auch bedenken zu welcher Zeit diese Bauform eingeführt wurde. Damals waren zwar schon einige Reichsbahn Fahrzeuge mit einer in der DDR entwickelten PZB ausgerüstet, allerdings lagen auf gut wie keiner Strecke Gleismagnete. Die besagten Geisterfahrten konnten dadurch natürlich ohne weiteres möglich werden, was ja auch zu einigen schweren Unfällen geführt hat. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei und wir haben in Deutschland alle Strecken mit PZB ausgerüstet.

  • Wenn wir schon dabei sind, in Österreich ist in den meisten Fahrzeugen auch eine Weg-Weg-Sifa verbaut weswegen man das gesamte geschriebene hier sowieso nicht auf AT übertragen kann.
    @Moe2k Ansichtssache, ich spiele bei Nacht gerne mit dem Lämpchen... :D

  • @Moe2k so siehts aus. Zumal die Konzentration bei LZB mehr nachlässt als bei der PZB. Davon kann ich ein Lied singen. Kurz nach Berlin in die LZB aufgenommen und kurz vor Lehrte wieder ausgespuckt. Das sind ne Menge Kilometer Konzentration. Und wenn du dazu noch übermüdet bist, weil du in Stendell 4 Stunden auf die Wagenliste warten musst... Oh je!