Das ist ja schon recht abenteuerlich, was manche hier schreiben. Ich persönlich finde es auch schade, dass vR die Daten nicht migrieren wird - aus welchen Gründen auch immer. Ja, auch ich habe Backups von allen Installationsdateien, aber trotzdem ist es ja nett zu wissen, dass man sich die Dateien bei Bedarf nochmal herunterladen kann. Auch wenn diejenigen von uns, die so etwas als Backup führen, wahrscheinlich andere Probleme haben werden, wenn diese Backups untergehen, denn meist sind da ja auch wichtigere Daten bei, als "nur" die vR-Exen. Aber das nur nebenbei. Zumal dasselbe Problem mit physischen Datenträgern ja genauso existiert, wenn ich meine MSTS-CD verliere, kann ich ja auch nicht Microsoft anschreiben und um eine neue bitten.
Was die rechtliche Seite anbelangt, sind die AGB von vR an der Stelle tatsächlich etwas mehrdeutig verfasst. Wer auch immer die geschrieben hat, dürfte wahrscheinlich kein AGB-Rechtler sein. Letzten Endes dürften die dort genannten unbegrenzten Downloads aber nur eine Nebenpflicht neben der Bereitstellung des Downloads sein, und dass dieser zeitlich unbegrenzt vorgehalten werde, steht ja nun gerade nicht in den AGB. Sofern manche hier davon auszugehen scheinen, dass sie ihrer Rechte beraubt würden, ja gar enteignet: So plakativ das klingen mag, aber es überzeugt rechtlich nicht. Denn auch wenn der Shop in dieser Fassung offline geht, lassen sich die Produkte ja weiterhin nutzen. Eine Aufgabe der vertraglichen Primärpflicht, nämlich der Bereitstellung des Downloads nach Kauf, findet ja nicht statt, sie wird nur in zeitlicher Hinsicht begrenzt. Anders wäre die Sache wohl nur, wenn es eine Art Online-Zwang der Produkte á la Electronic Arts gäbe. Insofern ist der Fall auch nicht damit zu vergleichen, dass Amazon KIndle-Bücher auf den Readern ihrer Kunden gelöscht hat, denn wir können ja die heruntergeladenen Daten weiterhin nutzen. Wer also meint, rechtlich hiergegen vorgehen zu können, der steht hier auf recht tönernen Füßen.
Letztendlich finde ich die Sache auch nicht unbedingt toll gehändelt. Dass die Daten nicht migriert werden, finde ich persönlich ärgerlich, will aber nicht ausschließen, dass das hier technisch nur händisch, und damit mit immensem Aufwand ginge, oder dass jemand vR einen DSGVO-Floh ins Ohr gesetzt hat, und man jetzt glaubt, die Daten gar nicht migrieren zu dürfen. Aber das ist alles Spekulation. Insofern ist die ganze Sache unangenehm, aber ob es nun darüber hinaus geht, lasse ich mal dahingestellt.