1 Einführung
In diesem Artikel wird in detaillierten aber in einfachen Schritten erklärt, wie man mit Hilfe des Blueprinteditors eigene Trackrules für sein Streckenprojekt erstellt. Ferner wird erklärt, was Trackrules sind und was für eine Bedeutung sie haben.
2 Was sind Trackrules?
Um eine Strecke zu erstellen bzw. die Gleise zu legen werden Trackrules benötigt. Ohne Trackrule, kein Gleis. In einer Trackrule werden Informationen zu den verwendeten Gleisen, dem kleinstmöglichen Radius, Eigenschaften zu Übergangsbögen und Kurvenüberhöhung, Elektrifizierung, Weichenantriebe, Gleissounds, und Standardgeschwindigkeiten gespeichert. Im Laufe der Zeit hat sich gezeigt, dass man für die verschiedenen Geschwindigkeiten mehrere Trackrules benötigt, um die passenden Übergangsbögen und Kurvenüberhöhung für jede Geschwindigkeit erstellen zu können. Das heißt für jede Geschwindigkeit (in der Regel in 5km/h oder 10 km/h Schritten) benötigt man eine eigene Trackrule in welcher die entsprechenden Werte genau angepasst sind.
3 Ordner erstellen
Informationen wie Ordner angelegt werden und auf was man achten sollte, können im Artikel zum Blueprint Editor (2) gefunden werden.
4 Trackrule erstellen
Nun wird der Blueprinteditor geöffnet und folgende man hangelt sich in den Pfad entlang bis zum Ordner "Trackrules".
Klicken sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner und wählen sie "New Blueprint"
Im nun folgenden Fenster suchen sie nach "Track rules blueprint" und bestätigen mit OK.Gleich zu Beginn wird das Blueprint zu einem passenden Namen umbenannt. Ändern sie den Namen von "Track rules blueprint000" zu z.B. Strecke 100kmh. Wie zuvor gesagt sollte für jeden Streckengeschwindigkeit eine eigene Trackrule erstellt werden. In diesem Tutorial wird als Beispiel eine für 100km/h erstellt.
4.1 Default Werte
Sie haben nur ein noch leeres Trackruleblueprint geöffnet. Beginnen sie also Schritt für Schritt dieses auszufüllen. Als erstes werden die durch die Trackrule verwendeten Gleise angegeben. Unter dem Punkt Track types klicken sie auf Insert firstFür dieses Blueprint verwenden wir die Gleise der Strecke "Hagen-Siegen". Natürlich können sie auch eigene Gleise erstellen und diese hier eintragen.In unserem Beispiel verwenden folgende Einträge:
In Default track type wird nochmal der erste Wert eingetragen. Dieser Default track type gibt an, welche Gleisart als Standard automatisch ausgewählt ist, wenn man die Trackrules auswählt.
Default Line type (Gleiseigenschaften) wird Main line gewählt. Näheres zu diesem Punkt finden sie im Artikel Gleiseigenschaften.
Default Speed Limit (Geschwindigkeitsbeschränkungen) wird bei primary und secondary jeweils 100 eingetragen. Das es hier zwei Werte liegt kommt von amerikanischen Strecken, bei denen auch weitere Geschwindigkeitsbeschränkungen (z.B. für Güterzüge) auf ein und der selben Strecke geben kann. In deutschsprachigen Raum gibt es so was aber eigentlich nicht. Hier ist die Streckengeschwindigkeit für alle Züge gleich und die maximale Geschwindigkeit eines Zuges wird eventuell nur durch das angehängte Rollmaterial reduziert. Sie können aber z.B. trotzdem eine reduzierte Geschwindigkeit bei secondary eintragen (z.B. um 20% langsamer, in diesem Fall also 80km/h). So werden bei Szenarien automatisch Güterzüge langsamer über die Strecke geschickt, was sicherlich realistischer wirkt und außerdem kann in einen Szenario auch ein hinterherfahrender Personenzug durch den langsamen Güterzug ausgebremst werden.
Default Line Direction (Fahrrichtung) sollte grundsätzlich auf both stehen. Einseitige Fahrtrichtungen (Up, Down) erschweren enorm das Erstellen von Szenarien und sollten daher nur in Ausnahmefällen verwendet werden.
Default Electrification (Elektrifizierung) können sie auf Overhead wires (Oberleitung) oder auch je nach Streckentyp auch auf Third rail (Stromschienen) oder Fourth rail stellen.
Dann gilt das Gleis als Elekrifiziert. Bei None wird keine Oberleitung dargestellt. Dann ist das gleis auch nicht Elektrifiziert, d.h. man kann dann keine E-Lok dort fahren.
Default S Collision ist mir unbekannt die Funktion und sollte daher auf Off belassen werden.
Default Superelevation (Kurvenüberhöhung) Weitere Informationen zur Überhöhung können im Artikel zu diesem Thema gefunden werden.
Default ride quality (Streckenunebenheit) ist ebenfalls ein Wert, denn man auf 0 lassen sollte. Es wackelt auch so schon genug im Führerstand.
Gradent value gibt die Einheit an, in welcher die Steigung gemessen wird. Ich persönlich verwende immer Promille.
Speed unit value ist die Geschwindigkeitseinheit. Wählen sie zwischen Meilen/Stunde (MPH) oder Kilometer/Stunde (KPH)
Track Gauge ist die Spurbreite. Wählen Sie 1435 für Normalspur. Dieser Wert hat Einfluss auf die Ausbildung der Weichen und muss zu den verwendeten Gleisen passen.
Parallel distance gibt den Parallelabstand an und beträgt auf den meisten Strecken 4.2 Meter, kann aber auf Hochgeschwindigkeitsstrecken auch größer sein.
Viele der oben genannten Default-Werte kann man auch im Editor beim Legen der Gleise noch ändern.
4.2 Track Limits
Wie schon in den Gleiseigenschaften gibt es verschiedene Typen von Gleisen und für jeden dieser Typen können im folgenden Bereich die Minimalradien und die dazu passenden Übergangsbögen angegeben werden.
Nähere Informationen zur Überhöhung können im Artikel zu diesem Thema gefunden werden.
Wichtig: Der Punkt Super Elevation direkt unter "Freight track limits" ist ein Überbleibsel aus den Zeiten des RailSimulators und ohne Funktion!
4.3 Oberleitung
Im Bereich Catenary Blueprint können sie die Verlinkung zur Oberleitung angeben.Sie können wieder eine selbsterstelle Oberleitung verlinken oder verwenden die Standardoberleitung des RW.
Provider: Kuju
Product: RailSimulator
Blueprint ID: Scenery\Procedural\oxfo_padd_Catenary01.xml
Auch für Third rail und Fourth rail können sie da jeweils die Pfade eintragen.
Will man das neue Oberleitungstool mit Zick-Zack Oberleitung verwenden, so sind hier keine Eintragungen vorzunehmen und die Felder im Bereich Overhead Wires sind leer zu lassen.
4.4 Weichenhebel
Unter Manual junction entity und Automatic junction entity können sie die Weichenhebel einstellen, die automatisch beim erstellen einer Weiche platziert werden.
Provider: Kuju
Product: RailSimulator
Blueprint ID: RailNetwork\Junctions\Manual_Junction_Lever_1.xml
Sideways offset: 1.57Anim ID: switch Transition time: 2
4.5 Browse information
Zu guter Letzt können sie hier den Anzeigenname im Editor für ihrer Trackrule eintragen. Achten sie darauf für jede Sprache einen Wert einzutragen. Damit die Trackrule später nicht im Editor sichtbar ist, sollte bei der Kategorie eExcludeFromBrowserList ausgewählt werden.
Die restlichen Werte wie Track speed limit colours etc. können ignoriert werden.
Klicken sie auf Export und ihre Trackrule wird erstellt.Für alle nötigen Geschwindigkeiten auf ihrer Strecke müssen sie nun eine Trackrule erstellen.
Anschließend gibt es noch das ganze Blueprint zur Ansicht:
5 Trackrule verwenden
1) Gleis Menü
2) Trackrule auswählen
3) Filter setzen
4) nur diese Gleise, die die Trackrule eingetragen hat. verlegen.