Armstrong Powerhouse: Class 91/Mk4 Enhancement Pack erschienen

Armstrong Powerhouse hat heute das Enhancement Pack für die Class 91 und Mark 4 Wagen (inkl. Steuerwagen) veröffentlicht.

Neben den Informationen zum Add-On gehen wir in diesem Artikel auch auf das reale Fahrzeug ein.

Geschichte

Die Class 91 ist eine von BREL am Standort Crewe gebaute Elektrolokomotive, von welcher 31 Stück in den Jahren von 1988 bis 1991 produziert wurden. Von Anfang an waren sie für die East Coast Main Line zwischen London und Edinburgh konzipiert worden, welche zu dieser Zeit gerade elektrifiziert wurde – die Strecke, auf der sie auch heute noch ausschließlich im Einsatz sind.

Äußerlich auffallend an der Lok ist ihr asymetrisches Design. Die Class 91 besitzt eine windschnittige Front, mit welcher normalerweise voraus gefahren wird, und ein flaches Gegenstück, welches für gewöhnlich den Wagen zugewand ist. Eine Lok ist 19,40 Meter lang und wiegt 84 Tonnen, bei einer maximalen Leistung von 4 700 kW.

Die Lok war ursprünglich für 225 Km/h (140 mph) konstruiert worden, was ihr den Spitznamen InterCity 225 einbrachte. Obwohl die Geschwindigkeit auf der East Coast Main Line erprobt wurde, erreichten die Fahrzeuge im normalen Einsatz diese Geschwindigkeit nie – zugelassen sind Class 91 und die später gebauten, zugehörigen Wagenverbände für 125 mph (200 Km/h); sollte die Class 91 aber mit der flachen Front voraus fahren, ist der Zug auf 110 mph (180 Km/h) beschränkt.

Ursprünglich wurden die Lokomotiven der Class 91 vor modifizierten High Speed Train (HST) Verbänden eingesetzt, bei denen einer der Triebköpfe im Zugverband verblieb und mit dem Dieselmotor weiterhin die Heizung und Beleuchtung der Wagen antrieb. Dies führte allerdings zu großen Problemen im alltäglichen Betrieb, bis im März 1989 neue Wagen vom Typ Mark 4 mitsamt zugehörigem Steuerwagen in Dienst gestellt wurden, welche die Loks im Fahrgasteinsatz fortan ausschließlich zogen und schoben.

Für die nächsten Jahre ist das Einsatzende der Lokomotiven und der zugehörigen Wagen vorgesehen. Ersetzt werden die Fahrzeuge durch Triebzüge der Class 800/801/802, welche seit Jahren unter dem Namen InterCityExpress Programme entwickelt wurden und von dem japanischen Hersteller Hitachi im Werk Newton Aycliffe, westlich von Darlington im Nordosten Englands, gebaut werden.

Einsatz

Von Anfang an liefen die Fahrzeuge im Sektor InterCity von British Rail auf den elektrifizierten Stücken der East Coast Main Line. Daran hat sich bis heute nichts verändert, die Züge können aber nicht nur zwischen London und Edinburgh angetroffen werden; täglich verkehren auch Zugpaare von London aus nach Leeds und weiter nach Skipton oder Bradford und von Edinburgh weiter nach Glasgow.

Außerdem können die Züge auf dem nördlichen Stück der West Coast Main Line zwischen Carlisle und Carstairs gesehen werden, sollte die East Coast Main Line nördlich von Newcastle gesperrt sein. Die Züge werden dabei von Dieselloks von Newcastle nach Carlisle gezogen, da die Verbindung zwischen diesen beiden Städten nicht elektrifiziert ist.

Nach der Privatisierung der Eisenbahn wurden alle Fahrzeuge an die Great North Eastern Railway (GNER) über. Im Jahre 2007 übernahm National Express das Franchise, gab es aber 2009 wieder ab. Als Interimslösung wurde der Betrieb durch Directly Operated Railways übernommen, einem Unternehmen, welches Teil des Department of Transport (brit. Verkehrsministerium) ist. Diese Interimslösung dauerte allerdings ganze sechs Jahre, bis Mitte 2015 ein Joint Venture aus Stagecoach und Virgin Trains das Franchise unter dem Namen Virgin Trains East Coast (VTEC) übernahm.

Trivia

Die Class 91 hält den Geschwindigkeitsrekord für mit Lokomotiven bespannte Züge auf der britischen Insel. Im September 1989 erreichte eine Class 91 mit einem Mark 4 Zugverband eine Geschwindigkeit von 162 Meilen pro Stunde. Der Rekord ist bis heute ungebrochen. Erreicht wurde diese Geschwindigkeit bei Little Bytham; nicht weit von der Stelle in Essendine, wo die legendäre Mallard im Jahre 1938 mit 126 Meilen pro Stunde den Geschwindigkeits-Weltrekord für Dampflokomotiven aufstellte.

Nachdem das Franchise der GNER 2007 auf National Express überging, behielt das neue Unternehmen einfach die dunkelblaue Lackierung ihres Vorgängers und fügte ihr nur einen weißen Streifen um den Bauch von Lok und Wagen hinzu. Diese weißen Streifen mit dem Namen des Unternehmens wurden oftmals während der Standzeiten im Bahnhof London King’s Cross von Mitarbeitern an die Fahrzeuge geklebt.

Quellen: Dunn, Pip: British Rail Main Line Locomotives, The Crowood Press, 2013 | rail.co.uk | Virgin Trains East Coast

Unterschied zwischen Sound und Enhancement Pack

Dieses Add-On ist nicht mehr wie gewohnt ein ‚Sound Pack‘, sondern wird als ‚Enhancement Pack‘ bezeichnet. In einem Facebook-Post vom 09. Oktober erklärt Armstrong Powerhouse, warum:

Armstrong Powerhouse schrieb:

Seit wir 2008 mit der Erstellung von Sound Packs begonnen haben, hat sich der Inhalt und Umfang dieser Packete deutlich erhöht: Sounds in noch höherer Qualität, neue Funktionen, verbesserte Fahrphysik und manchmal neue Lackierungen – in all der Zeit blieb der Preis stets bei £4.99. Wir denken, dass es nun an der Zeit ist, zwischen den neuen, umfangreicheren Paketen und den alten Sound Packs zu unterscheiden.

Die Enhancement Packs sollen sich zukünftig nicht mehr nur auf Sounds konzentrieren, sondern vielmehr ein vollständiges Paket liefern. Unter anderem möchten wir zusätzlich zu den Sounds und all den neuen Features eine umfassende Zusammenstellung von zusätzlichen Lackierungen mitliefern. Aus diesem Grund werden alle zukünftigen Enhancement Packs zu einem durchschnittlichen Preis von £7.99 erhältlich sein.

Den Anfang macht unser ‚Class 91/Mk4 Enhancement Pack‘ zu einem Preis von £9.99.

Quelle: Facebook-Seite von Armstrong Powerhouse | (Sinngemäße Übersetzung)