Einleitung
Das Add-on gibt das knapp 40 Kilometer lange Teilstück zwischen Köln Hbf und Düsseldorf Hbf der Strecke Köln – Duisburg wieder – eine der wichtigsten und meistbefahrenen Bahnstrecken in Nordrhein-Westfalen. Historisch gesehen ist die 1845 eröffnete Strecke das älteste Teilstück der früheren Köln-Mindener Bahn.
Weitere Informationen zum Vorbild: http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Köln–Duisburg
Regionalexpress auf der Hohenzollernbrücke
Aus der Produktbeschreibung: „Das Add-on glänzt mit seiner Liebe zum Detail. Landschaften, Bahnstrecken und vor allem die Züge laden mit ihrem hochrealistischen Aussehen zur Bahnfahrt der besonderen Art ein. Die nach einem realistischen Streckenverlauf verlegten Gleise winden sich zwischen Köln und Düsseldorf vorbei an den Hauptbahnhöfen der beiden Städte, die Kölner Musical Hall und die Hohenzollernbrücke.
Köln ist die größte Stadt Nordrhein-Westfalens. Die Stadt wurde so zu einem wichtigen Handelsstandort und ist heute der Verkehrsknotenpunkt mit dem höchsten Eisenbahnverkehrsaufkommen besonders im Passagierverkehr aber auch im Güterverkehr. Mit enthalten ist das Deutzer Feld, ein großer Bereitstellungsbahnhof für Personenzüge mit Reparaturwerkstätten sowohl Loks als auch für Personenwagen. (…)“
Damit kommt die von Vielen seit langem erwartete erste RailWorks-Umsetzung einer deutschen Bahnstrecke nach realem Vorbild auf den Markt; und wie meist bei einem Erstling sind damit hohe Erwartungen verbunden. Was sofort auffällt: die Strecke ist kurz. Andererseits ist sie eine im Vorbild dicht befahrene Magistrale, auf der sich S-Bahn, Regional- und schneller Fernverkehr mit dichtem Güterverkehr überlagert: passendes Rollmaterial vorausgesetzt, ist ein breites Spektrum an zukünftig erscheinenden Szenarien denkbar.
Das Rollmaterial
Das Addon wird mit einer erfreulich großen Auswahl an Fahrzeugen geliefert. Laut Produktbeschreibung wird folgendes Rollmaterial installiert:
BR 143 030 (verkehrsrot)
BR 151 135 Cargo (verkehrsrot)
DABz (mit Beschriftung Aachen, Hamm Westf. oder Koblenz)
DBbzf (Beschriftung wie DABz)
DBz (Beschriftung wie DABz)
SB ABx 791 RE
SB Bx 794 RE
SB Bxf 796 RE (mit Beschriftung Essen Hbf, Köln Nippes, Langenfeld oder Wptl-Vohwinkel)
Habbis 345 Railion (braun, verkehrsrot, Nordwaggon, Transwagen oder VW/Audi)
KKW Aral (auch als Ermewa, KVG, Minol oder VTGrau)
Sgss-y Maersk (auch mit Container von EG, FCon, P&O und ohne Container)
die mitgelieferte 151 135 in DB-Cargo-Ausführung
Während die beiden Lokomotiven lediglich Beschriftungsvarianten von Standard-Modellen sind, handelt es sich bei der Doppelstockwagen-Serie um eine komplette Neuentwicklung. Erfreulich ist auch, dass die von GR bzw. vR entwickelte und bisher nur einzeln erhältliche S-Bahn-Garnitur aus x-Wagen in verkehrsroter Lackierung mitgeliefert wurde. Das gleiche gilt für den Containertragwagen Sgss-y mit verschiedenen Beladungen und den Habbis 345 in sechs Farbvarianten.
Leider besitzen beide Steuerwagen keinen Führerstand und sind somit nicht fahrbar. Eine Innenansicht ist nur im Falle der S-Bahn-Wagen vorhanden, im Doppelstockwagen kann allerdings der versierte Bastler nach einem Eingriff in die entsprechenden bin-Dateien virtuell mitreisen.
Sehr gut gelungen sind die neuen Doppelstockwagen, im Vordergrund der DBzfa761. Allenfalls ein wenig Patina hätte den Wagen noch gut getan.
Die detaillierten Einstiegsbereiche und Drehgestelle tragen wesentlich zur stimmigen Gesamtwirkung bei. Schade, aber zu verschmerzen: die Animation der Türen läuft ein wenig zu schnell ab.
Ein Blick ins Innere – selbst die Lowpoly-Einrichtung sieht gut aus; eine Innenkamera (F5-Ansicht) wäre nett gewesen…
Die aus dem GR/vR-Sortiment stammenden S-Bahn-Wagen zeichnen sich (auch) durch ihre schöne Passagieransicht aus. Auf der Strecke tragen sie vorbildgerecht die Grundlast des Verkehrs und begegnen einem daher häufig als KI-Zug.
Containertragwagen Sgss mit verschiedenen Beladungsvarianten.
Der Großraum-Schiebewandwagen Habbis 345 wird in sechs Farb- bzw. Beschriftungsvarianten mitgeliefert.
Die Strecke
.. verlässt den Kölner Hauptbahnhof in östliche Richtung und quert den Rhein über die Hohenzollernbrücke. Erste Betriebsstelle ist der Bahnhof Köln Messe/Deutz – von hier bis Köln-Mülheim folgt der nach Ansicht des Testers interessanteste Streckenabschnitt des Addons mit großen Gleisanlagen, Streckenabzweigungen und zahlreichen Überführungsbauwerken, die jedes Mal unterschiedliche Perspektiven auf das städtische Umfeld eröffnen. Ab Köln-Mülheim, wo die Linie nach Wuppertal abzweigt, verläuft die Strecke zunächst viergleisig in Richtung Norden – d.h. zwei Gleise für die Fernbahn und zwei S-Bahn-Gleise, wobei die S-Bahn zwischen Leverkusen-Bayerwerk und Langenfeld abschnittsweise nur eingleisig geführt wird. Ab Düsseldorf-Benrath werden die Gleisanlagen wieder umfänglicher und die Stationsdichte größer. Die dargestellte Strecke endet leider etwas abrupt unmittelbar hinter dem Düsseldorfer Hauptbahnhof.
Im Original das klassische Fotomotiv: Zug vor Dom…
Köln Messe/Deutz am Morgen
Deutzerfeld bei Nacht
Regionalexpress verlässt den Bahnhof Leverkusen Mitte
S-Bahn hält in Langenfeld
Die Umgebung der Bahnanlegen von Düsseldorf-Benrath ist durch Schnellstraßen geprägt.
Einfahrt Düsseldorf Hbf. Die Skyline kann locker mit nordamerikanischen Metropolen mithalten.
gut umgesetzt: Düsseldorf Hbf mit seinem charakteristischen Uhrturm aus den 1930er Jahren, der ursprünglich auch als Wasserturm diente.
Ab Köln-Stammheim bis kurz vor Düsseldorf kann mit der Streckenhöchstgeschwindigkeit von 160 km/h gefahren werden – das ist vorbildgerecht und auch wieder nicht, denn eigentlich ist die Strecke im Original für 200 km/h ausgelegt, wobei seit 2008 nur noch mit reduzierter Geschwindigkeit gefahren wird.
Ansonsten ist die gesamte Bahninfrastruktur prinzipiell gut gelungen. Mit Ausnahme einiger recht eng wirkender Weichenabzweigungen ist die Gleisverlegung sehr in Ordnung, wobei der hohe voreingestellte Wert für die Gleisunebenheiten eher nervt. Insbesondere die zahlreichen niveaufreien Kreuzungen sind gut umgesetzt, sieht man von der deutlich abgeknickten S-Bahn-Rampe am Bahnhof Köln Messe/Deutz ab. Auch die Signalisierung erscheint nah am Vorbild und funktioniert zumindest im Falle der mitgelieferten Szenarien gut. Eine wahre Freude, auch optisch, sind die Formsignale in Düsseldorf-Reisholz. Ebenso nachvollziehbar aus Produzentensicht wie ärgerlich für den Kunden ist die fehlende Gleisüberhöhung.
Optik und Gestaltung
Während im Bereich der beiden Großstädte mit ihren umfangreichen Bahnanlagen die (Stadt-)Landschaften beidseits der Bahn in größerer Breite durchgestaltet wurden, beschränkt sich „auf dem Land“ die Darstellung auf einen relativ schmalen Korridor entlang der Strecke; der Horizont wir in diesen Abschnitten durch Hintergrundkulissen begrenzt. Im Grunde ist dies eine ökonomische und auch im Hinblick auf die Wirkung geschickte Methode beim Streckenbau, sie setzt jedoch erstens voraus, dass sich der Spieler im Führerstand (oder in der Passagieransicht) befindet, und zweitens: Konsequenz in der Umsetzung des Grundprinzips – nämlich einer hohen Detaillierung im Nahbereich des Betrachters und mit zunehmender Entfernung abnehmender Durchgestaltung.
Um in der Ferne zu beginnen: die Hintergrundkulissen sind leider nicht immer mit Bedacht eingesetzt – die Baumreihen wirken in ihrer einheitlichen Höhenentwicklung und in ihrer Farbigkeit sehr schematisch, verdichtete Häuserreihen nach Vorbildern aus Gründer- und Nachkriegszeit kommen an Stellen zum Einsatz, wo man sie im Original und in dieser Zusammenballung nie vermuten würde, und im Falle der Skyline von Düsseldorf wurde mit der Höhenentwicklung etwas übertrieben – so wirkt das fast ein wenig wie eine US-Großstadt.
Gestaltungsprinzipien beim Streckenbau: Nahbereich und Hintergrundkulissen
Das andere Extrem – der Nahbereich um die Gleise. Ohne hier dem Teammitglied, das für die Ausstattung verantwortlich war, zu nahe treten zu wollen: eine gewisse Vertrautheit mit typischen Vorbildsituationen hätte dem Produkt nicht geschadet. Die Art und Weise, wie über weite Strecken der unmittelbar an die Bahnanlagen grenzende Bereich gestaltet wurde, ist einer der absoluten Schwachpunkte des Addons. Übergangszonen fehlen ebenso wie die unterschiedlichen Wuchshorizonte der typischen bahnbegleitenden Gewächse, eingefriedete Gärten etc. – eben all das, was im Original die Stimmung entlang der Bahnlinien ausmacht. Ebenso wirkt die Bebauung der angrenzenden Orte in ihrer Stellung und Mischung völlig willkürlich. Hier passt nichts zusammen – und das stört letztlich das Gesamtbild empfindlich.
Bemerkenswert: Englische Zahnarztpraxis mit direktem Gleisanschluss.
Leider bleiben auch zahlreich neu gebaute Objekte weit hinter den inzwischen geltenden Standards zurück. Zwischen den gut texturierten Railworks-Standardobjekten stechen immer wieder Gebäude mit farblich recht einfach gehaltenen und sehr hellen Texturen hervor, die unglücklicherweise, vielleicht wegen der Verwendung eines ungeeigneten shaders, auch noch viel zu heftig belichtet werden.
Ein weiterer Kritikpunkt in Bezug auf die Gestaltung sind aus Sicht des Testers die Bahnsteige: Gerade bei einer Strecke, auf der der Personenverkehr thematisch deutlich im Vordergrund steht, kann hier eigentlich besondere Sorgfalt in der Umsetzung erwartet werden – schließlich hat gerade der virtuelle S-Bahn-Lokführer viel Zeit, sich im Bereich der Bahnsteige umzusehen. Im Gegensatz zu den einschließlich ihrer Umgebung vorbildgerecht umgesetzten Hauptbahnhöfen von Köln und Düsseldorf, die auch passabel mit den typischen Details ausgestattet sind, enttäuschen die vielen kleinen Zwischenbahnhöfe. Hier kommen nur die üblichen Standardobjekte für Überdachungen und Treppenabgänge zur Verwendung – das alles wirkt sehr schematisch und daher passt an vielen Stellen die Grundstimmung einfach nicht. Extrembeispiel sind sicherlich die typisch englischen Vordächer, die auf den Seitenbahnsteigen in Leverkusen Mitte allen Regel der Statik trotzen. Schade auch, dass keine der Bahnsteiguhren animiert ist.
Und natürlich kommt mehrfach auch wieder die hinreichlich bekannte rosa-hellblaue Brücke vom Bahnhof London-Paddington zum Einsatz. Zumindest ein Repaint hätte ihr gut getan…
Erfreulicherweise wurden für den Gleisoberbau neue und eigentlich sehr gelungene Texturen entwickelt, dabei wurde aber leider nicht zwischen Strecken- und Nebengleisen differenziert. Und während bei den meisten Railworks-Strecken die stark glänzenden Schienenköpfe zu breit und somit unrealistisch wirken, sehen wir hier das andere Extrem: den Aerosoft-Schienenköpfen fehlt jeglicher Glanz, wodurch die Wirkung wenig befahrener, leicht mit Rost überzogener Gleise erzielt wird.
Am Ende noch ein Blick auf die Nachtbeleuchtung und ihre Umsetzung, nachdem seit Railworks3 Nachtfahrten auf entsprechend ausgestattet Strecken wirklich Freude machen können. Trotz (oder wegen?) Einsatz des „Lighting Effects Enhancement Pack“ von AP wird es nachts auf dem Lande nie ganz dunkel – was in den Stadtbereichen wiederum ganz überzeugend aussieht.
Beim Setzen der Lichtquellen wurde leider die Glaubwürdigkeit dem Effekt geopfert: so ist der gesamte (im übrigen sehr gelungen umgesetzte) Betriebsbahnhof Deutzerfeld nachts in unnatürlich grellrotes Licht getaucht, wobei hier kein einziger Lichtmast steht… Auch entlang der Strecke wird es gelegentlich hell im Führerstand, ohne dass man nachvollziehen könnte, wo die entsprechenden Lichtquellen sein könnten.
Akustik
Wesentlich weniger Anlass zur Kritik als als optische Umsetzung bietet die Geräuschkulisse. Auch wenn es schade ist, dass es beispielsweise keine Bahnhofsansagen gibt und die Sounds des Standard-Rollmaterials wie V90 oder 143 einfach nicht mehr zeitgemäß sind, ein paar Effekte hören sich sehr gut an: vor allem das Quietschen der Radsätze in engen Radien und das „Singen“ der Gleise, wenn sich ein Zug mit höherer Geschwindigkeit nähert oder entfernt sind sehr überzeugend. Auch die Rollgeräusche der Güter- und Personenwagen sind ausdrücklich zu loben.
Die Aufgaben/Szenarien
Insgesamt 9 Aufgaben – nebst der üblichen 3 Aufgaben zum „Freien Erkunden“ werden mitgeliefert.
Um es vorwegzunehmen: sämtliche Aufgaben sind unterhaltsam, prinzipiell spiel- und erfolgreich abschließbar und zeigen ein großes inhaltliches Spektrum auf. Die während der Szenarien gegebenen textliche Anweisungen sind – meist – klar und verständlich. Damit sind diese sorgfältig geschriebenen Szenarien mit der stärkste Punkt des Addons; sie spielen zu allen möglichen Tageszeiten und Witterungsverhältnissen und zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Häufige AI-Zugbewegungen und abgestellte statische Fahrzeuge lassen trotz der Kürze der Strecke wenig Langeweile aufkommen. Fast alle sind keine einfachen A-nach-B-Szenarios, Züge müssen zunächst bereitgestellt oder die Lok betankt werden etc. Die Spieldauer reicht von einer guten halben Stunde bis 75 Minuten.
Im Einzelnen :
S6 – morgendlicher Berufsverkehr
An einem freundlichen Sommermorgen gilt es, im Führerstand einer 143 die S6 von Köln nach Düsseldorf zu fahren. Leider machen die sehr knapp kalkulierten Fahrzeiten völlig unrealistische Beschleunigungs- und Bremsvorgänge erforderlich. Weil der Halt in Düsseldorf-Garath nicht registriert wurde, konnte die Aufgabe beim Tester trotz mehrfacher Versuche nicht erfolgreich abgeschlossen werden.
Halt an einer der zahlreichen S-Bahn-Stationen
Unterwegs nach Düsseldorf
In Leverkusen
S6 – Abendverkehr
Fahrt in die Gegenrichtung, also zurück nach Köln, wiederum im Führerstand der 143 030. Die Abfahrt liegt mit 18.12 Uhr in der beginnenden Abenddämmerung – und aus dieser Lichtstimmung bezieht das Szenario auch seinen Charme. Wie bei der ersten Aufgabe auch hat man mit den knappen Fahrzeiten zu kämpfen.
Schon fast romantisch: auf dem Weg nach Köln vor untergehender Sonne
Regionalexpress
Nur in dieser und der letzten Aufgabe kommen die neuen, gelungenen Doppelstockwagen als Spielerzug zum Einsatz. Leider hinter der 143 267 aus der Railworks-Grundausstattung, deren Fahrphysik und Sound noch im fehlerhaften Originalzustand sind – d.h. die Lok erreicht nur ca. 115 km/h Höchstgeschwindigkeit. Ärgerlich, dass diese Fehler noch immer nicht beseitigt sind. Die Reise führt bei denkbar ungemütlichsten Witterungsverhältnissen von Köln nach Düsseldorf.
Begegnung bei Langenfeld-Berghausen
auf dem Weg nach Düsseldorf
Gleisarbeiten
An einem sonnigen Sommerabend geht es mit der S6 von Düsseldorf nach Köln. Wegen Gleisarbeiten bei Leverkusen wird der Zug zwischen Langenfeld und Köln-Mülheim über die Fernbahngleise umgeleitet, einige Haltepunkte entfallen. Auch hier wieder kommt die „langsame“ 143 267 zum Einsatz – daher geht es auch auf der Fernbahn nicht so richtig flott voran…
Güterverkehr
Mit der 151 gilt es zunächst, am späten Abend einen Güterzug von Köln-Kalk nach Reisholz zu bringen. Dort muss man umsetzen, um seine Rückleistung zu übernehmen. Diese endet dort in Köln-Messe/Deutz in Höhe der Bahnsteige (hier hakt es ein wenig mit der Glaubwürdigkeit: dass Güterzüge in Köln-Deutz enden, scheint zumindest ungewöhnlich). Anschließend ist die Zuglok im Bw Deutzerfeld abzustellen.
Ankunft in Düsseldorf-Reisholz
Nachtstimmung mit Formsignalen
Begegnung mit dem Kollegen
Sonderzug
Spielidee: Sonderzug für die Besucher der GamesCom auf Rückreise nach Düsseldorf. Mit einer 101 holt man zunächst die Wagengarnitur in Deutzerfeld ab und drückt sie zurück an die Bahnsteige in Messe/Deutz. Dann geht es – endlich mal mit der Streckenhöchstgeschwindigkeit – Richtung Norden. Gleichwohl sollte man wegen einer vorausfahrenden Regionalbahn nicht allzu zügig unterwegs sein.
Viel Betrieb in Köln Messe/Deutz – auch ein Sonderzug mit V200 ist eingefahren.
Halt in Köln-Mülheim
Rangierdienst in Reisholz
In und um Düsseldorf-Reisholz sind mit einer ozeanblau-beigen 290 diverse Wagen(gruppen) zuzustellen und abzuholen. Für den Ungeübten sind die Anschlussgleise manchmal etwas schwierig zu finden, oft erst nach einiger Suche auf der 2D-Streckenkarte. Spass macht die Rangiererei allemal, besonders im Zusammenhang mit den im Hintergrund immer wieder vorbeirauschenden Reisezügen.
Abholen von Güterwagen, hier an der Einfahrt nach Reisholz
Rangieren in Reisholz
Rangierdienst auf dem Deutzerfeld
Im Bereich der Betriebsstelle Deutzerfeld geht es naturgemäß darum, Reisezüge zusammenzustellen. Zum Einsatz kommt die verkehrsrote 294 800.
Klare Anweisungen erleichtern das Rangieren
Um sich in den ausgedehnten Gleisanlagen in Deutzerfeld zurechtzufinden, ist etwas Übung und häufiger Blick auf die 2D-Karte erforderlich.
Abschleppdienst
In einer kalten Winternacht ist bei Berghausen die Lok eines Regionalexpresses ausgefallen. Interessanterweise wurde die defekte Lok bereits abgeschleppt, während der Zug noch auf der Strecke steht. Ihn gilt es, mit einer in Reisholz stehenden 151 abzuholen und nach Köln zu bringen. Ein nettes Detail ist der Rangierer, der mit beleuchteter Handlampe neben den anzukuppelnden Wagen wartet.
Nichtalltägliche Fuhre: 151 vor Doppelstockwagen
Systemanforderungen (laut Produktbeschreibung Aerosoft)
Windows XP / Vista / 7 (empfohlen Windows 7 64bit)
Prozessor: 2,6GHz (empfohlen Multi Core)
Arbeitsspeicher: mind. 4GB RAM (empfohlen 8GB)
Grafikkarte: Geforce® ATI Radeon® ab 512MB (empfohlen 1024 MB)
DirectX: 9.0c oder höher
Download-Größe: 550MB
Installations-Größe: 1,6GB
Informationen zum Testsystem
Betriebssystem: Windows 7 64Bit
Prozessor: Intel Core 2 Quad 2.50 GHz
Arbeitsspeicher: 6 GB RAM
Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTS 450
Soundkarte: Soundblaster Audigy SE
Mit diesem System läuft das Addon bei brauchbaren Grafikeinstellungen (Anisotropic 8x, Anti-Aliasing SSAA 1×2) weitestgehend flüssig, lediglich bei der Anfahrt auf die beiden Hauptbahnhöfe sind gelegentlich Nachladeruckler zu verzeichnen, die jedoch das Spielvergnügen nicht wirklich beeinträchtigen.
Abb. 36: Regionalexpress bei Deutzerfeld
Fazit
Das große Verdienst des Entwicklerteams liegt darin, die erste deutsche Strecke nach realem Vorbild herausgebracht und damit ein Zeichen gesetzt zu haben. Insgesamt eine gelungene Umsetzung einer betrieblich interessanten und vielseitigen Strecke, gleichwohl mit einem Schwerpunkt auf Personenverkehr – prädestiniert jedenfalls als Paradestrecke zum Ausfahren von Rollmaterial.
Überzeugend ist die Bahninfrastruktur um die beiden Endpunkte herum gelungen, gerade die im Bau anspruchsvollen niveaufreien Kreuzungen können überzeugen, allerdings hätte ein Blick für typische Vorbildsituationen um das Gleisfeld herum und ein etwas höheres Budget für den Objektbau dem Addon gut getan; zu deutlich erfolgte eine Konzentration auf die – im übrigen gut gelungenen – „Landmarken“. Damit ist die streckenweise doch etwas sterile Gestaltung das aus Sicht des Testers deutlichste Manko.
Zu einem Preis von knapp 30 Euro für Box- und Downloadversion erhält man einen angemessenen Gegenwert für das Gesamtpaket aus Strecke, Rollmaterial und neun Szenarien.