Anfahren auf Halt zeigendes Signal

  • Hallo,
    mal wieder eine Frage an die echten Tfs im Forum.
    Ich bin gerade dabei auf der Strecke Freiburg-Basel etwas Streckenkenntnis zu erlangen.
    Dabei ist mir aufgefallen, dass es dort einige Bahnhöfe gibt, wo das Ausfahrsignal weit weg vom
    Haltepunkt steht.
    Mal angenommen das Esig zeigte für die Einfahrt Hp1 und das darunter liegende Vorsignal Vr0 erwarten.
    Zug hält am Bahnsteig.
    Das Asig liegt etwa 300m weiter.
    Ist nun ein Anfahren auf das Halt zeigende Signal erlaubt oder muss ich am Bahnsteig auf Hp 1 warten.
    Dürfte in einigen Situationen schwierig sein, da man das Asig vom Haltepunkt aus gar nicht sehen kann.


    Wie ist das im Echtbetrieb geregelt ?


    Gruß Frank

  • Wie ist das im Echtbetrieb geregelt ?

    Wenn ich das noch Recht in Erinnerung habe, müsstest du solange am Bstg stehen bleiben, bis das Signal einen Fahrbegriff anzeigt. Anfahren gegen Rot ist meines Wissens nach nicht erlaubt. Willst du trotzdem, muss der Fdl kontaktiert werden, ob du bis zum entsprechenden Signal vorziehen darfst.

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  • Ja, du kannst nachfragen ob du vorfahren kannst, weil du zbsp das Signal nicht erkennst. Gerade als Lokzug und man muss vorne eine abkuppeln, kann man das Signal nicht mehr wirklich erkennen. Wenn du nicht nachgefragt hast und es kein okay gibt, musst du dort warten wo du stehst. Wenn du du nachfragt wann grün wird und ein Bestätigung bekommst, kannst du auch ganz langsam schon anrollen.

  • Da muss erstmal unterschieden werden, wo du dich befindest. Im Bahnhof ist es nicht erlaubt und du musst Fdl kontaktieren.


    An einem Haltepunkt darfst du bis zum Signal dann vor fahren

    Das ist richtig. Der Grund dafür ist, dass im Bahnhof zu dem Zeitpunkt wo der Zug am gewöhnlichen Halteplatz (Bahnsteig) hält, die Fahrstraße aufgelöst wird/werden darf und somit auch der Durchrutschweg weg ist. Da wäre es natürlich sehr gefährlich wenn der Tf eigenmächtig losfährt und dann drüberrutscht. Er könnte dadurch eine Weiche auffahren oder im schlimmsten Fall eine andere Fahrstraße gefährden.


    An einem Blocksignal der freien Strecke dagegen gibt es einen fest definierten Gefahrpunktabstand hinter dem Signal, der nicht aufgelöst werden kann. Somit ist es auch kein Problem wenn der Tf drüberrutschen würde, da es im Gefahrpunktabstand keine Weichen gibt.

  • Die Fahrtanzeiger richten sich an den Zugbegleiter und sollten vom Tf ignoriert werden.

    Auch als Tf darf man Fahrtanzeiger hernehmen. Ich darf sie dabei Auswerten, mich aber nicht auf sie verlassen.
    Das selbe gilt auch bei einem Anruf beim Fdl. Sollte ich als Tf das Hauptsignal nicht sehen und keine andere Möglichkeit haben (Fahrtanzeiger, Vorsignalwiederholer) kann ich beim Fdl anrufen und nachfragen.
    Sollte der mir nun sagen, dass das "Ausfahrsignal steht", darf ich daraufhin abfahren. Allerdings darf ich mich auf diese Information nicht verlassen und muss deswegen bis zum Erkennen des Hauptsignals mit maximal 40 km/h fahren, aber nur so schnell, dass ich vor dem Signal zum Halten kommen könnte (sollte es doch noch Halt zeigen)

  • Okay , dass heisst, wenn ich das Asig NICHT sehen kann und kein Wiederholer da ist, geht Weiterfahrt
    nur nach Rücksprache mit dem Fdl.

    Ja, so wie es ja schon durch @TheZui genannt wurde. Da es im TS keinen Fahrtanzeiger gibt (oder doch?), bleibt nur die Nachfrage beim Fahrdienstleiter, wenn dieser dem Tf nicht rechtzeitig vor der geplanten Abfahrtszeit mitteilt, dass das Hauptsignal auf Fahrt gestellt ist, das Kennlicht eingeschaltet ist oder das Signal Zs1, Zs7 oder Zs8 bedient wurde. In dem Fall, wie oben genannt, gelten höchsten 40 Km/h bis zum Erkennen des entsprechenden Signals.
    Ob dieses aber überhaupt umsetzbar ist, bleibt fraglich.