Sound von Dampfloks

  • Eine Frage an die Dampflokbauer. Wieso braucht man eigentlich zur Sounderstellung diese Loops. Man kann sie zwar anpassen aber sie passen meist nicht zur Geschwindigkeit der Lok. Schon die Übergänge sind noch niemanden wirklich gelungen. Gibt es da nicht noch eine andere Möglichkeit. Wenn nicht könnte man ja mal einen Sound aufnehmen und gleichzeitig eine Kamera auf den Tacho der Lok richten, dann dürfte das bestimmt etwas genauer werden.

  • @BeastBR52,
    Du bist falsch unterwegs. Der Sound der Dampflok hängt von den Radumdrehungen ab, was die "Chufs" angeht, und dann natürlich ob 2 Zylinder Dampflok, 3 Zylinder Dampflok, 4 Zylinder Dampflok. Dann musst Du noch wissen, wie die Dampfzylinder auf einer Radumdrehung "versetzt" arbeiten. Und natürlich spielt auch die Radgröße (Durchmesser) eine Rolle, je kleiner desto schneller der Auspuffschlag.


    Gruß Bernd

    System: HP Z800, 2 x Xeon 5550 2,66 Ghz, 12 GB RAM, Nvidia Quadro 4000

    Einmal editiert, zuletzt von bernd_NdeM ()

  • Das ist mir schon klar, ich will eben versuchen einen Sound ohne Loops zu erstellen und dabei die Samples an Geschwindigkeit Lautstärke Regler Steuerung anzupassen. Also mehrere Samplepakete schnüren. Nur frage ich mich warum man das nicht macht, das muss ja einen Grund haben.

  • @bernd_NdeM Exakt auf diese Weise ermittle ich auch die korrespondierenden Geschwindigkeiten.


    Dazu folgendes Schritt-Für-Schritt erklärt:


    Der Umfang eines Kreises - sprich die Strecke, die bei einer Umdrehung des Rades zurückgelegt wird - ist definiert mit:

    • u = PI * d; (d ist der Durchmesser)

    Um die Länge eines einzigen Taktes herauszufinden, muss dieser Wert durch die Anzahl der Takte dividiert werden:

    • (1) s = u/4 = (PI * d) / 4; (für die nächste Formel, habe ich hier direkt u mit s ersetzt)

    Verbunden mit der allgemeinen Formel für gleichförmige, geradlinige Bewegungen, ergibt sich nach Umstellen:

    • (2) v = s/t; (t ist die Zeit eines Chuffs (kann bspw. mit Audacity gemessen werden); v ist die Geschwindigkeit, die wir haben wollen)

    Formel (1) in Formel (2) einsetzen und den Doppelbruch auflösen:

    • v = (PI * D)/(4 * t);

    Da alle Werte als SI-Basiseinheit eingegeben wurden, benötigen wir noch eine Umrechnung von Meter pro Sekunde zu dem weitaus geläufigerem Kilometer pro Stunde - sprich einen Faktor von 3,6. So ergibt sich die Formel:

    • v = (PI * D)/(4 * t) * 3.6;



    Ein Beispiel:
    Bei einer Lok mit Treibraddurchmessern von 1600mm (~1.6m) und einer Chufflänge von 0.131 Sekunden, ergibt sich: 34.53km/h = (PI * 1.6m)/(4 * 0.131s) * 3.6



    Durch Abwandeln, kann man das auch problemlos für 3- oder 4-Zylinderdampfloks machen. Man muss nur eventuell den Versatz der Kurbelwelle bedenken bzw. in die Formel einbeziehen.



    Gruß
    Niclas