Gleisvorfeld planen/bauen

  • Moin
    Meine Frage mag vielleicht ein bisschen blöde klingen, aber beim Streckenbau, hauptsächlich fiktiv, stellt sich mir immer ein Problem
    Sobald ich größere Bahnhöfe baue, habe ich keine Ahnung, wie ich das Bahnhfosvorfeld gestalten soll. Meine Weichen liegen dann meist kreuz und quer und ohne einen Hauch von Plan.
    Gibt es da bestimmte Kriterien oder Regeln?

    Gott erschuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt...

  • Ich finde die Frage überhaupt nicht "blöd". Das ist nämlich gar nicht so einfach, sich selbst etwas Fiktives auszudenken.


    In der Realität ist das über Jahrzehnte regelrecht gewachsen, sich da selbst was aus der "Nase ziehen" erfordert Erfahrung. Beispielsweise vergisst man schnell sowas wie Signalabstände oder man weiß nicht den Unterschied zwischen Zug- und Rangierfahrten.


    Am besten guckst du dir auf Satellitenbildern mal ein paar Bahnhöfe an, die in Größe und Layout dem am ehesten entsprechen, was du bauen willst.

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Es gibt durchaus Literatur die das mal verdeutlicht: http://www.der-moba.de/index.p…rungs-_und_-signaltechnik
    was wie in welchen Abständen verbaut wird: http://www.stellwerke.de/signal/deutsch/ne.html
    Such mal bei google nach Durchrutschweg, das gibt die Sicherheitsabstände Signal- nächste Weiche oder den Abstand zum Schild Rangierende, was ist ein Grenzzeichen, wo steht das und warum...


    Bahnhofsgleise haben immer ne Funktion: die eigendlichen Bahnsteiggleise, welches Gleis ist da ggf. Reservegleis, dann Durchfahrtsgleise ggf. für Güterverkehr, Bereitstellungsgleise für Loks und Wagons. Gütergleise, ggf. Rangierbereich für Güterzüge, von wo kommen die Züge, werden die komplett auseinander genommen und neu zusammengestellt, oder lässt der morgendliche Güterzug nur ein paar Wagen da, die er dann abends neu gefüllt wieder mitnimmt, gibts nen Güterschuppen, was wird da geliefert. gibt noch die Postanschlüsse mit eigenen Postgleisen ....


    Schau dir mal Modellbahn -Gleispläne an, da ist oft ein mittelgrößer Bahnhof dabei, der fast jede Funktion hat. Anschlussgleis für Schrottverladung oder einer Bierbrauerei...


    Weichen anordnen: muss jeder ZUG auf jedem Gleis Fahren können?
    Beispiel es gibt ne Nebenbahn, da wird nur von Bahnsteig 4 und 5 abgefahren, da brauchts keine Weichen zu den anderen Gleisen, ggf nur ein Gleis zur Lokbehandlung, Reparatur oder so.

    Keine Hilfe und Auskunft per PN, da meist von allgemeinem Interesse. Diese Fragen bitte im Forum stellen.

    3 Mal editiert, zuletzt von StS ()

  • Modellbahnliteratur könnte auch sehr hilfreich sein. Es gibt jede Menge Bücher und Broschüren mit Anregungen für Gleispläne, wobei auch oft die Prinzipien, die zur Bildung bestimmter Gleisanlagen geführt haben, erklärt werden. Sicher taugt nicht alles etwas; zu den qualitätvolleren Publikationen gehört sicher die Reihe MIBA-Modellbahn-Praxis.


    Je nachdem, wo Du wohnst, ist ein Gang in die Stadtbibliothek sinnvoll. Einen kleinen Modellbahn-Bestand haben wohl die meisten.


    @StS war jetzt ein wenig schneller :D . ich lasse meinen Beitrag trotzdem so stehen...

  • Das ist einiges, auch wenn ich ein Feind von fiktiven Strecken durch und durch bin ;-)))) Spaß (der Aufwand was gutes fiktives zu bauen ist unwesentlich geringer, gerade das Gelände ist ja sonst schon vorgegeben), die Konzeption Deiner Fahrstraßen, Gleislängen - Radien und Abstände, da hat Heiko ganz recht, da gibt es Berge an Moba Literatur dazu (studiere Gleispläne, ist überhaupt mit das interessdanteste und schönste was es so gibt an Plänen), für Signale sind die Miba Hefte hervorragend. Was reale Bahnhöfe zo faszinierend macht ist ihre Entwicklung über die Zeit, traurigerweise geht das in eine klare Richtung und die heißt Rückbau. Muss man gut überlegen, manchmal ist weniger mehr, wo stünden wirklich etwa Sperrsignale, wo sind Handweichen und Gleissperren verbaut, e.t.c. Also nur hurtig herantrauen und nicht frustiert sein wenn es erstmal nicht klappt. Zur eigentlichen Gesataltung, wenn also die Gleise mal liegen (track rules solltest Du Dir anschauen, auch wenn das im unmittelbaren Bahnhofsbereich oft ganz wenige sein können, bis auf Durchfahrtsgleise; was die Gleise selbst angeht zumindest Rostvarianten für Abstellgleise mit einbeziehen, real wechseln auch die Gleise, früher gabs noch viele Holzschwellen in den Nebengleisen, dann gibts neugeschotterte oder gar verlegte Gleise, also so wie das bei den DTG Strecken ist, kann ich mir das nicht mehr angucken, ein zwei Gleistypen für alles), Signale, Magneten und Schilder verbaut sind geht es um die Gleiszwischenräume. Früher, wegen Performancegründen konnt man sich nur eine popelige Bodentextur leisten (kannst Dir auch selber an die Gleisschotterfarbe anpassen), mittlerweile kannst Du auch Schotterlofts oder Decials verbauen, wie etwa auf KoVi, Mosel oder FrBa, aber guck Dir auch Amistrecken an da gibts ganz brauchbare SChotterlofts, gerade für kleine Dämme serh nützlich, weil sich da das Gelände nicht anpassen läßt oder Zackig wird. In Gleisbereichen (vorher planieren, denn in der Neigung wäre es eher was für Gleisbauprofis, Stichwort Weichen, geht aber auch ohne Probleme) das Gelände ruhig etwas anheben, sieht besser aus, da die Gleise im Bahnhofsbereich auch in der Realität nie auf einer Schotterkrone liegen, wie in der freien Strecke. Ja und so geht es munter weiter und am Schluß bist Du zufrieden (das Wichtigste). Du schreibst ja wunderbar: "Gott erschuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt...", das ist die perfekte Einstellung, ich bau seit 10 Jahren!


    ;)

  • Hallo,


    im Grundsatz ergeben sich die Gleisvorfelder eigentlich praktmatisch von allein, wenn man den Bahnhof ansich plant. Entscheidend ist einmal die Bahnhofsform, also ob Durchsbahnhof,Kopfbahnhof,Kreuzungsbahnhof oder Turmbahnhof. Dann was für Strecken berühren den Bahnhof?


    Fernstrecke,Hauptstrecke,Nebenbahnstrecke? Fernstrecken haben immer einen möglichst direkten Fahrweg an den Bahnsteig ohne sich durch Weichenstrassen ( mit vielen Abzweigen) zu"quälen". Nur mit Abzweig, wenn ab diesen Bahnhof eine weitere Fernstrecke abgeht.


    Alle untergeordneten Züge bzw. Strecken, werden über verschiedene Weichenstraßen, dann zu ihren Bahnsteig seitlich geführt.


    Ähnlich ist es im Güterverkehr, da sind die Abstellgruppen meist 1 - 2 km vor dem Bahnhof angegliedert um den durchgängigen PV nicht zustören. ;)

  • der Aufwand was gutes fiktives zu bauen ist unwesentlich geringer, gerade das Gelände ist ja sonst schon vorgegeben

    Nicht wenn man mit DEM baut :ugly:
    Ich wünschte mir des öfteren, dass man sich Höhenlinien im TS anzeigen kann. Ich gehe meist dazu hin und gucke über geoportal.nrw wo man am besten lang bauen kann, und steck die Strecke die ich bauen möchte erstmal grob im TS ab.


    Zum Thema Gleisvorfeld: Die meisten Modellbahn-Gleispläne taugen dafür m.M.n. nicht. Lieber echte Pläne studieren, sich nicht unbedingt die Kuriositäten raus suchen (jeder (zweite) Bahnhof hat sowas eigentlich, kommt nur auf den richtigen Plan an), und wichtig: Herauszufinden warum die Weichenstraße denn überhaupt so gebaut wurde. Weichen sind teuer in der Beschaffung und vor allem im Unterhalt. Deshalb baut man i.d.R. nur das nötigste. Noch eher als Weichen werden übrigens DKW's vermieden. Diese werden wirklich (nach dem zweiten Weltkrieg) nur da eingebaut, wo es wirklich aus Platzgründen nicht anders zu machen ist.


    Edit: Ich kann mich da @rschally aus dem vorherigen Beitrag nur anschließen. Baue erstmal das/die durchgehende/n Hauptgleis/e. Anschließend überlegen was in diesem Bahnhof noch passieren soll, z.B. eine Nebenbahn die einfädelt. Dann die bis zu den Bahnsteigen bauen und danach überlegen, welche Überleitmöglichkeiten man unbedingt braucht. Und so weiter und so fort. Irgendwann flutscht das ganz von allein.