Projekt Wolkensteiner Schweiz

  • Zeitgleich mit dem Bau des Stationsgebäudes von Herold wurde auch der 6 Jahre jüngere Zwilling in Steinbach einer Frischzellenkur unterzogen und teilweise neugebaut und um Details ergänzt. Weitere meiner frühen "Werke" auf der Pressnitztalbahn werden da sicher noch folgen zu gegebener Zeit, um sie der gestiegenen Qualität und meinen eigenen Ansprüchen anzupassen für ein stimmigeres Gesamtbild ^^

  • @Holzlaender

    ...ich bin zwar nicht sehr aktiv in diesem Forum...lese aber seit vielen Jahren mit und bin Nutznießer. Die Preßnitztalbahn habe ich - und deine Assets sind ständig in meinen kleinen Bastelleien zu finden.

    Was du hier machst wurde schon oft hochgelobt und bewundert, dem kann ich mich nur anschließen und danke sagen. Vor allem zolle ich dir höchsten Respekt für die Hingabe und Ausdauer diese Projekte umzusetzen...inklusive Bau aller Dinge.

    Wahnsinn....!!!! (...positiver Wahnsinn wohlgemerkt... 8))

  • Diesel ja man muss schon ein wenig wahnsinnig sein für so ein Projekt ^^ Und vorallem muss man es in erster Linie für sich selbst machen und Spaß daran haben. Das ist auch für mich eine Art Zeitreise, auch wenn es lange vor meiner Zeit war und die mittlerweile vielen vorhandenen Fotos ein gutes Bild der damaligen Zeit zeigen, ist es etwas völlig anderes, wenn es um einen herum zum Leben erwacht und man sich im Gegensatz zu den Momentaufnahmen frei umschauen und neue Blickwinkel entdecken kann :saint:

  • Aber zurück ins Wilischtal, wo wir bereits das Ende des Bahnhofs erreicht haben mit der Ausfahrt aus...


    km 11,30 - Bahnhof Herold (Erzgeb.) - Teil3:


    Wenn Gelenau das Äquivalent zu Steinbach der Pressnitztalbahn ist, dann ist Herold das von Schmalzgrube. Denn auch hier verlässt die Strecke den Bahnhof in einer scharfen 90°-Kurve direkt hinein in die fast durchgängige 1:40 (25‰) Steigung, wo in fast rechtem Winkel erst die Straße nach Ehrenfriedersdorf gekreuzt und unmittelbar danach zum letzten Mal die Wilisch überquert wird, um danach das Seitental des Jahnsbachs bis nach Thum zu folgen. Dazu kommt allerdings noch, das (Ober-)herold bis 1906 eigentlich Abzweigbahnhof war und die Linie nach Thum nur die Zweigbahn. Die knapp einen Kilometer längere Hauptlinie wechselte an der Ausfahrt nur die Straßenseite für ein paar hundert Meter und folgte der Straße dann wieder links weiter bis nach Ehrenfriedersdorf ;)


    Da die Zweigstrecke nach Thum in Herold keine direkte Gleisverbindung zur Ausfahrt nach Wilischthal hatte, mussten sämtliche Passagiere auf den Zug von und nach Ehrenfriedersdorf umsteigen und Güter entsprechend rangiert werden. Daher wurde für die Thumer Lokomotiven in Herold ein zweiständiger Lokschuppen gebaut, weil in Thum die Platzverhältnisse mitten in der Stadt das nicht zuließen. Die Wilischtalbahn hatte ihren eigenen Lokschuppen in Ehrenfriedersdorf bzw. anfangs auch noch einen einständigen in Wilischthal. 1906 kam es dann zu einem tiefgreifenden Streckenumbau, der in der Form Seltenheit in Sachsen hatte...denn da wurde die Strecke von Thum über Ehrenfriedersdorf nach Geyer verlängert und damit mit der 2 Jahre nach der Wilischtalbahn gebauten Strecke von Schönfeld-Wiesa verbunden, womit sowohl Thum, als auch Ehrenfriedersdorf neue Bahnhöfe an anderer Stelle bekamen...


    Die alte Streckenführung nach Ehrenfriedersdorf wurde damit überflüssig und wurde zurückgebaut und die Einfahrt so verändert, das Züge aus Thum endlich direkt ins Durchgangsgleis fahren konnten. Mit dem Bau des großen Lokschuppens in Thum und dem Streckenbau nach Meinersdorf 1911 (wo die brauchbaren Gleise wiederverwendet wurden), verlor der Lokschuppen und der Bahnhof Herold an Bedeutung. Mit einer Oberbauverstärkung vor 1927 wurde neben dem Gleis 2, wovon nur noch ein kurzes Stumpfgleis übrig blieb, auch die nicht mehr genutzten Lokschuppengleise entfernt. Dafür wurde eine neue Verbindung zwischen Gleis 3 und 4 eingebaut, wodurch die Doppelte Gleisverbindung entstand und endlich eine normale Kreuzungsmöglichkeit geschaffen wurde. Der Lokschuppen wurde seither privat genutzt und hat bis heute überlebt...und da er niemals Umbauten für größere Lokomotiven als die IK erhalten hat, ist es einer der wenigen noch erhalten Lokschuppen in Sachsen in ihrer ursprünglichen Bauform ;)


    Da es keine bessere Referenz für die Geländegestaltung als eine absolut gleichmäßig projektierte Steigungsstrecke gibt (nämlich ebenso 1:40 (25‰)), hab ich die alte Strecke nach Ehrenfriedersdorf natürlich auch erstmal nachgebaut. Diese wird aber nach und nach mit der Ausgestaltung ebenso zurückgebaut, wie im Original. Früher oder später wird mich mein Weg ja sowieso nach Ehrenfriedersdorf führen und da kann das nur von Vorteil sein ^^