Stromspeisung Züge

  • Hallo,


    was ist eigentlich der Vorteil von Oberstromleitungen gegenüber Stromschienen?
    Eine Oberleitung kann durch Sturm und Herabstürzenden Dingen beschädigt werden, eine Stromschiene dagegen
    nicht und braucht auch weniger Platz und keine Masten.


    Wie sieht ihr das?

  • Oberleitung: bis zu 15000V
    Stromschiene: bis zu 750V


    Meiner Vorstellung nach wäre das ein großes Problem, beispielsweise wenn ein Fahrgast ins Gleisbett stürzt und der 15kV Stromschiene zu nahe käme.
    Bei 15 kV reicht schon die Annäherung für einen Stromschlag.

  • Wie Fabian schon gesagt hat, ist eine Berührung bei einer so hohen Spannung nicht mehr nötig. Wenn man zu nah an die Stromschiene ran kommt, könnte das schon böse ausgehen.


    Und man bedenke auch, dass z.B. Rangierbegleiter in der Nähe der Stromschienen rum laufen. Stomschienen sind daher ein hohes Sicherheitsrisiko für das Personal - zumindest bei einer so hohen Spannung

  • Mal ganz davon abgesehen das man nicht mit 200+ Sachen an einer Stromschiene entlang ballern kann ;)

  • Können schon, aber das danach will weder einer sehen, noch Bezahlen.

    Don't believe what your eyes are telling you, all they show is limitation, look with your understanding.

    Wer für Meinungsfreiheit ist, muss auch andere Meinungen aushalten.

  • Um es mal zusammen zu fassen
    Die Stromschienen haben zwischen 600 und 750 Volt.
    Je nach Art der Abnahme, also von der Seite (Hamburger S-Bahn) von Unten (Berliner S Bahn und Großprofil U Bahn) oder von oben (Berliner Kleinprofil U Bahn) ist es sicher möglich, mit entsprechender Vorsicht, die Stromschienen zu überschreiten.


    Schau dir mal den Abstand an, wie nah die Stromschienen am Gleis sind.


    So, und nun bedenke mal, da wären 15.000volt draus.


    Wenn man sich die Unfälle einiger Blödmenschen anschaut (welche, die behaupten, der Strom ist nur da, wenn ein Zug kommt, NEIN, ER IST IMMER DA), da ist "der Funke" im warsten Sinne schon nen Meter davor über gesprungen.


    Wären auf den aufgezählten Modellen 15KV drauf, würde es sofort nen Lichtbogen zum Gleis geben, welches ja auch als - Pol fungiert.


    Der andere Punkt ist der Verschleiß, wie erwähnt, bei 200km/h und mehr müßten die Schleifer nach jeder Fahrt gewechselt werden, weil eine verteilte, gleichmäßige Abnutzung, welche das zick-zack Muster der Oberleitung bewirkt, bei einer Stromschiene nicht möglich ist.


    Der Rest ist Teil der Geschichte, warum die S Bahn von Hamburg und Berlin mittels Stromschienen versorgt werden, die übrigen S Bahnen jedoch mittels OL.


    In übrigen wurden letztes Jahr durch Sturm chavier (oder wie der hieß) hier in Berlin auch Stromschienen durch umstürzende Bäume beschädigt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Berliner079 ()

  • wie machen das dann die Engländer? so weit ich weiß fahren dort alle Elektro Züge nur mit Stromschiene.
    Vermutlich muss so eine Stromschiene vom Zug nicht mal berührt werden, Magnetismus? so ähnlich wie bei Magnetschwebebahnen!

  • In England hat man auch Fahrleitung ;) Dort fahren nur gewisse S-Bahnen mit Stromschiene...


    Der Nahverkehr ist dort auch noch weit verbreitet mit Diesel unterwegs.

  • Naja Südengland hat abgesehen von der HS1 Stromschiene auch mit Regionalzügen und Spitzengeschwindigkeiten bis 100mph. Der Rest von England hat entweder gar nix oder dann halt 25kV50hz OL. Ich empfehle die Lektüre von diesen Seiten: https://de.wikipedia.org/wiki/Stromschiene , https://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitung , https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrom . Hier ist die Geschichtliche Entwicklung und das für und wider der jeweiligen Systeme zusammengefasst.

  • England hat überwiegend Diesel, in den Städten hat sich die Stromschiene bewehrt, auf den ÜberlandStrecken hat die sich gehalten, da die Tunnel kleiner sind, und für eine OL erst vergrößert werden müssten.
    Einige Fernstrecken, wo es der Zustand der Strecke erlaubt, wurde eine OL gespannt.


    Wegen dem besagten Zustand der Strecken ist England weit entfernt von 200km/h plus.


    Bin im Juni mit dem Gatwick Express gefahren, hat geschaukelt wie, wenn ich nach Helgoland fahre, mehr als 160 war nicht drin.


    Der Eurostar fährt ja in GB mit Stromschiene, auf dem Festland mit Oberleitung, (getunt sogar mit 25.000 Volt) aber kann deswegen auch nur 170 fahren, wegen besagten Verschleiß und niedriger Spannung in der Schiene aus den genannten Gründen, Lichtbogen und Verschleiß.


    Berührungslose Stromübertragung ist NICHT Magnetismus, da solltes du dich auch mal mit befassen.


    Bei Magnetschwebebahnen erfolgt die Übertragung durch das Magnetfeld.


    Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, der Transrapid hatte auch Stromabnehner über eine Art Stromschiene , weil, in der Stromschiene nicht so viel Spannung übertragen wurde, da der Antrieb ja IM GLEIS war und nicht im Fahrzeug, es musste also nur Strom für Licht, Klimaanlage und Bedienung auf das Fahrzeug übertragen werden.
    ERGÄNZUNG aus Wiki: An Stellen, an denen betriebsbedingt langsamer als 100 km/h gefahren werden musste, etwa an Bahnhöfen, wurden die Fahrzeugsysteme bis 2006 noch über herkömmliche Stromschienen gespeist.


    Was ich sagen kann, die Stromabnehner berühren definitiv die Stromschiene.

    4 Mal editiert, zuletzt von Berliner079 ()

  • Danke für die Info.
    Habe mich mit diesem Zug lange nicht mehr beschäftigt.



    @Charly_Zwo
    Quelle? Bin noch bei 750 volt.
    Auch 1000 volt springt nicht so sehr über.


    Andere Frage, ist in den Ol nicht auch Wechselstrom?


    Die S bahnen Berlin und Hamburg, fahren die nicht mit Gleichstrom?


    Ich denke mal, die entscheidenden Gründe sind die hohe Spannung im Vergleich zur Stromschiene (Gefahr von Lichtbogen) und der geringere Verschleiß der Abnehmer, da die Schleiffläche kleiner ist und sich beim Bügel durch die zick zack Führung der Oberleitung über eine größere Fläche gleichmäßig verteilt, während der Stromabnehnerschuh die gesamte Fläche berührt.


    Über eine Stromschiene mit 15Kv könnte man jedenfalls nicht so einfach drüber steigen.


    Bin derzeit mobil online, warum die Schrift spinnt, weiß ich nicht.

    3 Mal editiert, zuletzt von Berliner079 ()

  • OL gibt es mit Gleichstrom und Wechselstrom ist von Land zu Land unterschiedlich. Bitte mal die Wikipedia Einträge lesen die ich ein paar Beiträge weiter oben geschrieben habe da ist das alles sehr gut beschrieben.

  • @DerHood
    Danke für die Info.
    Bin derzeit noch unterwegs.


    Ändert aber nichts daran, daß dieser Strom immer noch zu schwach ist, um die Gefahr eines Überschlag zu bilden.


    In dem link steht unter den Vorteilen neben der Sicherheit auch
    -weniger Material da der Draht dünner ist und auf gleicher Länge weniger abstützungen benötigt
    -dementsprechend leichter, da auch keine Abdeckung notwendig, und nur ein Draht/Kabel statt Vollmaterial
    -Ein Mast ist zwar größer, aber dank Fachwerk Bauweise wird trotzdem weniger Material benötigt als die Stromschiene, die ja auch ein Vollmaterial ist.
    -keine Stromunterbrechung an Bahnübergängen
    Verschleiß der Stromschiene ist höher, da die abbahmefläche größer ist

    Einmal editiert, zuletzt von Berliner079 ()

  • Quelle? Ein Blick auf das Anzeigeinstrument auf den Fahrzeugen, die ich jeden Tag bewegen muss.
    Ich kenne auch noch die Zeiten, als selbst 750V selten erreicht wurden.