Schülerpraktikum Lokführer im Raum Hamburg

  • Es geht darum, falls man sich während der Fahrt im Führerstand eine Verletzung zuzieht und die Versicherung was bezahlen müsste aber diese im blödesten Fall nicht zahlen möchte. Bin selber fast in einem Weichenbereich bei Tempo 30 km/h im Fst eines 423 umgefallen, zum Glück nur fast. Da ja solche Führerstände (bei Triebwagen) recht eng sein können, könnte man sich relativ einfach eine Verletzung zuziehen.


    Das ist die Moral der G´schicht


    Gruß

  • Nehmen wir mal an, er kann ein Praktikum machen. Fährt dann z.B. RDC mit, unterhält sich auf dem Fst ein bisschen mit dem Tf und lenkt diesen dadurch entscheidend ab. Der Lokführer überfährt ein Hp0, die PZB wischt ihm eine. Er hält das ganze für ne Fehlfunktion, befreit sich und fährt ohne Kontaktaufnahme zum FDL (Stichwort Mannheim) weiter und rauscht mit dem 628/928 des SyltShuttlePlus zusammen. (gehen wir mal von ner Frontalkollision aus). Der Tf von RDC und der Praktikant können sich in den Maschienenraum retten, der Lokführer des 628 schafft das nicht und stirbt später im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Wer hat jetzt Schuld? Der Tf von RDC, weil er sich ablenken ließ und ohne Kontaktaufnahme zum FDL ein Hp0 überfuhr, oder der Praktikant der den Tf abgelenkt hat? Oder beide?


    Und da haben wir auch schon das Problem!


  • Ob abgelenkt oder nicht hat jeder Tf zu wissen wie er nach einer PZB Zwangsbremsung zuhandeln hat vorallem wenn er den Grund dafür nicht kennt. Und da Praktikanten im Normalfall nur mit Praxisvermittlern bzw geschultem Personal für Situationen mit Lehrlingen/Neulingen mitlaufen ist das schon etwas sehr übertrieben als Beispiel.

    "Der Eisenbahner hat sich mit der für den Eisenbahnbetriebsdienst notwendigen Raschheit, jedoch ohne Überstürzung und ohne übertriebene Hast zu bewegen."

    vermutlich aus der Reichsbahnvorschrift von 1920





  • Und da haben wir auch schon das Problem!

    Nein haben wir nicht. Der Tf der sich ohne zu Überlegen aus einer Zwangsbremsung befreit hat auf dem Netz nichts verloren und den würde auch die volle Schuld treffen wenn es dann zu einem Unfall kommt.
    Außerdem muss er dann das Vorsignal gesehen haben und die Überachungskurven bis zum 500er eingehalten haben. Auf den letzten 200 Metern lässt er sich dann so ablenken, dass er das Hp0 übersieht?

    Ganz liebe Grüße an alle meine Fans im Forum!
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  • Hallo,
    ich habe bereits zwei Praktika bei der Deutsche Bahn in Frankfurt absolviert.


    Beim ersten mal, bei DB Cargo, habe ich mich einfach mal gemeldet ohne dass dieses Praktikum irgendwo (wie z.B. auf DB Karriere) ausgeschrieben wurde. Ich habe auch dazu geschrieben dass ich ein Praktikum als Lokführer machen möchte. Fragen kostet nie und schon hatte ich einen guten Praktikumsplatz. Im Endeffekt war ich 8 von 10 Tagen bei einem Lokrangierführer in Hanau und wir haben dort Wagen zusammen und ausseinader rangiert, neu zusammengesetzt und auch viel in den Hafen gebracht. Einen weiteren Tag war ich in der DB Cargo Werkstatt von Mainz Bischofsheim und einen Tag bei einem Wagenmeister. Ich hatte mir das zwar nicht ganz so vorgestellt als "Lokführer" aber ich war auch als "Rangierführer" sehr zufrieden.


    Ich bezweifle auch dass du ein Praktikum finden wirst, wo du wirklich jeden Tag als Streckenlokführer auf einem Güter- oder Personenzug mitfährst, denn auch bei meinem zweiten Praktikum bei DB Regio in Frankfurt war das nicht anders. Ich habe mich natürlich wieder als Lokführer beworben und wurde auch dieses mal wieder angenommen ohne dass von diesem Praktikum offiziell irgendwo was bei DB Karriere stand. Bei Regio war ich im Endeffekt einen Tag bei einer Führerstandsmitfahrt und habe mir die restliche Zeit vieles Anderes, wie z.B. die Dispo, Lokleitung, Werkstatt, Beschwerdemanagement, Dienstplanerstellung, Kundenbetreuung, ansehen dürfen. Auch das ist warscheinlich nicht dass, was man sich unter dem Praktikum "Lokführer" vorstellt jedoch war es trotzdem eine super Erfahrung und hat viel Spaß gemacht.


    Im Endeffekt kann man sagen, dass sich fragen immer lohnt. So wurde mir zum Beispiel bei meiner ersten Anfrage auch eine Absage erteilt, jedoch habe ich nochmal nachgehakt ob es denn wirklich nichts gibt und schwups gab es auf einmal doch was. Auch wenn du warscheinlich kein Praktikum als Lokführer bekommen wirst, sammelst du trotzdem viel Erfahrung in dem Bereich Eisenbahn. Und gerade wenn du später was in diesem Bereich machen willst, ist es nie schlecht Interesse am Eisenbahnbetrieb zu zeigen ;)


    Also vielleicht einfach nochmal nachhaken ob es denn nicht noch andere Praktika gibt und immer schön Interesse zeigen!


    Viele Grüße
    Christian

  • Das ganze hat nichts mit Versicherung, Ablenkung etc. zu tun, sondern ganz einfach mit dem Sicherheitsaspekt.


    Deswegen sind Praktika auf Stellwerken und Führerständen für "Unbekannte" (bei der DB) fast nicht zu bekommen.
    Wenn man aber bereits ein Praktikum oder Sonstiges bei der DB gemacht hat, und man einen guten Eindruck hinterlassen hat, kann man auch über Stellwerke/Führerstände sprechen.
    Oder
    Die DB hat auch verschiedene Events, wo man Ausbilder etc. direkt treffen kann, sodass man bereits direkt Kontakte knüpfen kann und darüber das Praktium bekommt.



    Man kann übrigens während seiner Schulzeit jederzeit ein oder mehrere Praktika machen. Also man hat nicht nur die eine Chance.

  • Es hat natürlich was mit den Versicherungen zu tun, hatte mir mal ein Lokführer der DB gesagt. Wenn jemand, der unternehmensfremd ist, auf dem Führerstand ist, muss ja eh immer ein zweiter Lokführer mit auf dem Führerstand sein, weil der fahrende Lokführer durch Gespräche abgelenkt werden könnte, woraus dann Unachtsamkeit resultiert.

  • Auch nur wenn es ein "normaler" Lokführer ist. Bei einem Praktikum z.B ist der Lokführer bei dem man mitfährt ja ein Praxisvermittler der extra für das fahren mit Lehrlingen oder in diesem Fall Praktikanten geschult ist.

    "Der Eisenbahner hat sich mit der für den Eisenbahnbetriebsdienst notwendigen Raschheit, jedoch ohne Überstürzung und ohne übertriebene Hast zu bewegen."

    vermutlich aus der Reichsbahnvorschrift von 1920





  • Also ich kann man ich dran erinnern, dass mir gesagt wurde das ich nur im Stand mit dem Tf reden soll... War aber auch immer eine zweite Person dabei.

  • Nach dem, was man mir erzählt hat, sind Praktika deshalb nur noch sehr selten möglich, weil Suizide und Unfälle mit Personenschaden mittlerweile schon fast Teil des Berufs sind. Das möchte man den Praktikanten natürlich nicht zumuten. Bei den großen Roten wird das eher problematisch sein. Privatbahnen sind da erfahrungsgemäß etwas lockerer, aber auch nicht immer. Die AKN bietet da wohl was an:


    Angebote der AKN


    Ob das jetzt Triebfahrzeugführer, Fahrdienstleiter oder sonst irgendwas ist, kann ich dem Schreiben auch nicht entnehmen. Aber da kann man ja nachfragen.

    Dummheit ist eine Krankheit und das Internet der Erreger.

  • Dieser Kommentar war geschmacklos... jemals einen zerfleischten Menschen gesehen, wenn man diesen danach noch als Menschen bezeichnen kann? Ich hoffe nicht und wünsche das auch niemanden. Und nein, das muss angehende Lokführer nicht erwarten! Es gibt noch genug Lokführer die schon lange welche sind, aber keine großartigen Unfälle hatten. Da könnte aber auch der Staat sich mal ein bisschen Gedanken machen, denn meines Erachtens nach wird in den Schulen und in der Öffentlichkeit darüber zu wenig aufgeklärt. Viele denken, dass das schnell wieder vergessen sei und dass man da eh nicht viel sieht...


    Gruß

  • Zumal sollte man daran denken, das man vorher eh nicht weiß wie man darauf reagiert! Das weiß man bis Dato nicht. Selbst wenn man sagt, das man es leicht auf nimmt, kann es nach einen gewissen Zeitraum ganz anders aussehen oder für einige schwerer werden, als diese Denken. Das ist schon mehrfach passiert. Ich wäre mit solchen Aussagen von Suiciden wirklich vorsichtig. Man sollte das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Erst bei so einem Vorfall, weiß man wie Körper und Seele darauf reagiert. Nicht im Praktikum oder Ausbildung zu erlernen, oder das man dort schon sagen könnte, ob es einen tangiert oder nicht. Das ist kaum Schulbar, man kann es maximal leicht darauf vorbereiten und das wird auch in der Ausbildung, zumindest damals bei der 2 1/2 -3 Jährige....


    Ganz zu schweigen bei spielenden Kindern im Gleis oder Menschen die einen zu viel gekippt hatten, die eben nicht suicide Krankheiten hatten... Das kann solche Unfälle weit schwerer gewichten als eben Suicide Unfälle...