DB - Das Ende der (klassischen) Zugfahrkarte in Sicht

  • @lol515 Eventuell wäre eine Einweg-Papierkarte mit Chip, wie in Spanien und Portugal ideal. Dort kann man die Karten auch aufladen (ähnlich einer Prepaid-SIM-Karte)

  • Aus diesem Grund haben auch die Niederlande noch Papierfahrkarten.

    Bin nicht der absolute Niederlande-Experte aber als ich das letzte Mal dort war, war der einzige Weg wie ich es fertiggebracht habe, eine Fahrkarte zu kaufen mit einer aufladbaren Plastikkarte.

  • Hallo,


    dem seinerzeitigen Siemens-Chef, Heinrich von Pierer, wird das Zitat nachgesagt, dass bevor das papierlose Büro käme, das papierlose Klo erfunden würde. Es mag ja einfach klingen, aber die Fahrkarte aus Papier wird nicht so einfach verschwinden. Allein schon mit Blick auf die Zahl der Menschen, die gar kein Smartphone haben (so etwas soll es wohl geben). Widerstand kommt dann bestimmt auch von den Datenschützern. Immerhin ergibt so etwas ein geniales Bewegungsmuster:


    7.00 Uhr M steht auf, er schreibt eine Nachricht über WA und entfaltet damit Aktivität. Nach dem Inhalt der Nachricht geht es heute von Berlin nach München
    7.08 Uhr Laut smartem Stromzähler schaltet sich die Warmwassertherme ein. M duscht offenbar mehrere Minuten
    7.16 Uhr Laut smartem Stromzähler kocht M Kaffee. Eine Nachricht via WA von M an eine gewisse C bestätigt sich die Annahme: "Geduscht. Jetzt noch Kaffee und dann ab zum Bahnhof. :D "
    7.33 Uhr Laut der APP "Car-to-Go" mietet sich M einen PKW. Ziel: der Bhf Gesundbrunnen. M überschreitet infolge Zeitdrucks die Geschwindigkeitsbegrenzungen mehrfach. Die Haftpflichtversicherung von M ist alarmiert. Ebenso seine Krankenkasse. Die E-Mails mit den angekündigten Beitragsanpassungen wird M später im Zug erhalten
    7.42 Uhr M kauft sich in Südkreuz einen Kaffee und meherere Tüten Süßwaren. Bezahlt wird via Smartphone-App. M´s Krankenkasse korrigiert angesichts des zu erwartenden Zuckerkonsums die Beitragsanpassung nach oben. Zugleich erhält M bei seinem nächsten Besuch im Internet gezielt Werbung eines Fintnessstudios, eines Süßwarenabieters und einer günstigen Sterbeversicherung
    8.05 Uhr Der ICE "George Orwelll" nach München Hbf läuft pünktlich ein. M loggt sich via "Bahn-Ticketing-App" ein. Laut Standortverlauf hat M einen Fensterplatz in Wagen 7.
    14.22 Uhr M kommt in München Hbf an. Angesichts seines Browserverlaufs infolge "offensiven Surfens" im Zug wird er bei der Ankunft bereits von mehreren Sicherheitskräften erwartet. Ein Online-Anwalt wird via Google-Brille aus Frankfurrt am Main zugeschaltet.
    Vier Tage später: M erhält in der JVA München Post vom Inkassodienst der Bahn. Laut seiner APP sei er bis Vorgestern exzessiv Bahn gefahren. Die Rechnung in Höhe von 4.667,23 EUR plus Inkassokosten sei sofort fällig. Als M einschläft träumt er schlecht. Erich Mielke hält ihm sein Handy hin und lacht. Vom Lachen wird M schweißgebadet geweckt...


    Viele Grüße
    Marcel T.

  • Man braucht auch kein Smartphone um ohne Papierticket auszukommen. Meine Monatskarte z.B. ist ein Plastikkärtchen, noch dazu ohne jegliche Personalisierung.


    Was Tickets per Handy angeht, hast du natürlich recht und amüsant geschrieben ist es allemal @Marcel Templin :)

  • Es findet sich immer etwas, um gegen die Karten oder App Tickets zu wettern. Wer kein Smartphone hat, kann ja eine Karte aus Plastik nutzen. Wer diese einmalig nutzt, kann die Karte ja nach der Ankunft abgeben und sie wird entsprechend formatiert und dem nächsten Kunden gegeben. Funktioniert sonst wo auch gut. ;)


    Liebe Grüße.

  • von BahnCards aus Papier ist man nicht weg.


    Jede vorläufige BahnCard, die man beim Kauf erhält, bis die Plastikkarte da ist, ist aus Papier.


    Ausgenommen die BahnCard in der DB-App.

    Einmal editiert, zuletzt von Snens ()

  • ich werde weder eine RFID noch unverschlüsselte Daten verwenden.... soll die Bahn mal schauen, wie sie auf meinen Standard der Datensicherheit kommt..... 512bit DH ist in meinen Augen Standard für Kommunikation, die über Geld geht, ich vertraue halt keinem 256er AES.


    Zum Thema Fortschritt auf dem Land: Viele Busse laufen hier noch mit Fahrscheindruckern rum, die Bundesbahnkekse auf die Karte drucken. nur etwa 30% der Busse haben einen modernen Fahrscheindrucker, und die haben auch in der Theorie einen RFID Leser, nur benötigt der mobiles Internet, aber finde das mal im Spessart!
    Monatskarten und Jahreskarten kommen bei uns auf Papier und dann in den Berechtigungsausweis, der hat nen Bild drauf von mir und die wichtigsten Daten: Nachname, Vorname und WohnORT. Auf die Fahrkarte (alles ab Wochenkarte) wird dann noch die Nummer des Berechtigungsausweises eingetragen und gut ist!
    mfg


    FabiaLP

  • Hallo,


    wenn man das über eine Plastikkarte macht, wäre es doch ein wichtiger Schritt, wenn es nur eine Karte für alle Mobilitätsdienstleistungen gebe. Angefangen vom ÖPNV oder dem Carsharing vor der Tür bis hin zur Fernreise mit Bus und Bahn; ggf. ausgegeben durch die Hausbank des Nutzers, die über entsprechende Vorgaben eine Rückfall- bzw. Kontrollebene gegen Missbrauch der Karte darstellt oder bei Fehlern (z. B. nicht erfolgtem Ausloggen aus der Bahn etc.) Das schont nebenbei auch noch die Weltmeere, wenn man die Zahl der Plastikkarten begrenzt hält... ;)


    Viele Grüße
    Marcel T.

  • Hallo,


    dem seinerzeitigen Siemens-Chef, Heinrich von Pierer, wird das Zitat nachgesagt, dass bevor das papierlose Büro käme, das papierlose Klo erfunden würde.

    Das Papierlose Klo haben wir ja schon längst (verbaut natürlich nicht jeder), und papierlose Büros, da ist man ja auch schon sehr relativ weit, bzw. hat große Fortschritte gemacht. Meine ganzen Rechnungen und Kontoauszüge von Mobilfunkunternehmen und Banken bekomme ich schon seit Jahren nur noch papierlos.

  • Deutschland ist ein innovativ rückständiges Land. Das fängt an bei den Mobilfunktarifen/dem Netzausbau, geht über die Akzeptanz von (kontaktlosen) Kartenzahlungen bis hin zur Fahrkarte.

    Stimmt, man könnte da ja so weit sein wie bei den Mobilfunktarifen und dem Netzausbau in den USA, wo man nur einen Mast für ein Areal aufsteht wo man bei uns 4 oder 5 Masten hinstellt.


    Auch sind die Mobilfunktarife bei uns auch so extrem hoch wie in den USA.


    Ich weiß garnicht was du da hast, das Mobilfunknetz in Deutschland ist eines der am besten ausgebauten, und die Monatstarife sind jetzt auch nicht wirklich teuer.



    Wieviele Leute kennst du ohne ein Handy? Auch sind Kontodaten auf einem handy Deutlich sicherer als auf deinem Heimischen Computer.
    Auch so eine sache: Die WLans in Zügen etc sind oftmals deutlich sicherer als zuhause.
    Und wie bereits von einigen Prophezeit wird es auch Plastikkarten geben, und sicher vereinzelt auch papierkarten.


    Davon ab bist du bei Facebook, was dein ganzes gemeckere gegen die Digitalisierung eh egalisiert.




    @Martinus001 Schau dir mal eine Machine an die alleine zum beschichten von Papier genutzt wird. Die steht einem Rechenzentrum in nichts nach.

  • Davon ab bist du bei Facebook, was dein ganzes gemeckere gegen die Digitalisierung eh egalisiert.

    Was hat Facebook mit Digitalisierung zu tun? Blogs gibt es schon seit Anfang des Internets, und Facebook ist im Prinzip nichts anderes - Je nach dem, wie man es benutzt. Nur, weil ich Facebook nutze, heißt das automatisch, dass ich keine SMS mehr verschicke und keine Anrufe mehr tätige? Ob du es glaubst oder nicht, ich habe sogar noch ein Festnetztelefon! 8| Als Digitalisierung verstehe ich die völlig unnötige, aber anscheinend zeitgemäße und damit unbedingt notwendige Ersetzung von Dienstleistungen durch digital gesteuerte Systeme. Übrigens: Ich würde niemals meine Kontodaten auf dem Rechner speichern. Ich kaufe meine Produkte per Vorkasse oder, wenn möglich, vor Ort.

    Dummheit ist eine Krankheit und das Internet der Erreger.

    Einmal editiert, zuletzt von Flügelrad ()

  • @Matze L
    Wie kommst du denn darauf, uns mit den USA zu vergleichen? *denk*
    Also die USA kämen mir im Bezug auf Fortschrittlichkeit jetzt nicht so schnell in den Sinn.


    Im übrigen haben wir nicht nur ein gutes Mobilfunknetz, sondern auch ein 1A+ Stromnetz. Und unser Eisenbahnnetz kann sich trotz Mängel auch sehen lassen.


    Nicht so toll sind unsere Autobahnen. Könnte aber auch schlimmer sein. Eher zurückgeblieben sind wir im Umgang mit Geld (finde ich persönlich aber gut) oder eben dem Fahrkartenkauf. ^^

  • Wie wir gerade gemerkt haben, ist die Abhängigkeit von funktionierender Digitaler Welt schon sehr weit fortgeschritten.
    Deshalb meine ich, nicht jeden Digitalen Furz miterzeugen zu müssen.
    Schön langsam und sicher weiterentwickeln, auf Brauchbarkeit und Funktionssicherheit testen. Dann flächendeckend einführen.
    Das Digitale Glump ist viel zu unreif und fehleranfällig auf den Markt geschmissen worden.

    Keine Hilfe und Auskunft per PN, da meist von allgemeinem Interesse. Diese Fragen bitte im Forum stellen.

  • @Matze L
    Ich würde uns eher mit Europa vergleichen.


    Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, sind unsere Tarife, was vor allem inkludiertes Datenvolumen betrifft, Rückständig. Das kann man nicht abstreiten.

  • Ich nutze seit Jahren das Onlineangebot der Bahn, aber ein reines Online-Ticket habe ich mir nur 1x gekauft. Ich habe nach dem Kauf darüber nachgedacht und bin auf den Endpunkt gelommen, das ich doch lieber ein Papierticket in der Hand halte, da es nur zu umständlichen Mehrwegen führt, wenn mal der Akku leer ist und man sein Netzteil nicht dabei hat oder man das Handy verliert oder das Handy fliegt aus der Hand und Display bricht, so dass das Bild unerkennbar ist. Auf die Scherereien danach habe ich persönlich keine Lust, denn ich habe genug andere Dinge zu tun, als nachzuweisen, das ich wirklich ein Ticket gekauft habe. An sich ist die Idee nicht schlecht, aber ich bevorzuge dann doch lieber das Papierticket oder wie hier schon der Vorschlag kam, eine Plastikkarte mit Magnetstreifen, wo die Daten drauf gespeichert werden, wenn die die Karte am Automat auflade.


    Witzig fand ich im Beitrag den Kommentar zu den Hackerangriffen. Ein Verkehrsunternehmen konnte vergangene Angriffe abwehren.... interessant... und eine Regierung kann das nicht, wenn es um Wahlen geht? Riecht irgendwie faulig.. also die angeblichen Angriffe auf Politiker... :)

  • @Baureihe 420 Du monierst aber durchaus die Sicherheit in Öffentlichen Netzwerken und im Mobilfunknetz. Dabei ist es so, das du bereits alle deine Daten an Facebook gibst damit diese mit dir Geld verdienen können. Facebook ist nämlich kein Block, sondern eine Institution die alle deine Daten will, am liebsten auch zu welcher Uhrzeit du auf das Klo gehst und welches Toilettenpapier du benutzt. Um diese Informationen an den Höchstbietenden zu Verkaufen.


    Verstehe auch nciht warum du kein Online Banking benutzt, das ist alles andere als Unsicher. Unsicher wird das wenn dann nur durch Fehlverhalten des Kontobesitzers, oder weil es da son paar Probleme im Mobilfunk gibt, welche dann aber auch meist eher ein Problem sind wegen des Users. Aber es gibt ja nicht nur Tan via SMS verfahren.


    Auch ist es so, das die Digitalisierung das ganze erschwinglicher macht in Zukunft. Und es spart nunmal Papier, und ist sehr viel schonender für die Umwelt. So ein Rechenzentrum ist ein warmer furz im vergleich zur Papier Herstellung.



    @einMonster Amerika viel mir da als erstes ein.



    @Jason Im Europäischen vergleich sind wir da auch durchaus weit vorne. Unsere Infrastruktur kostet auch ein wenig mehr, dennoch sind die Preise jetzt nicht gerade hoch.

  • @Matze L Facebook weiß nicht mal meinen richtigen Namen. Wer so blöd ist und jeden Scheiß auf Facebook teilt, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Aber scheint ja momentan total in Mode zu sein.


    Online-Banking mache ich deshalb nicht, weil es einfach sichere Alternativen gibt, und solange es die gibt, sehe ich auch keinen Grund, etwas anders zu machen.


    Es mag ja sein, dass die Digitalisierung weitaus rentabler und ökologischer ist, aber es ist eben auch mit erheblichen Nachteilen verbunden. Was passiert z. B. mit den Zugbegleitern, oder den Mitarbeitern im Reisezentrum? Wo bleibt da noch die Menschlichkeit? Soll ich es etwa gut finden, dass man bereits damit anfängt, meinen Traumberuf durch Computersysteme zu ersetzen? Das kann doch nicht der richtige Weg sein! Man sollte die Technologie so einsetzen, dass sie dem Menschen bei der Arbeit hilft, aber ihn nicht ersetzt!

    Dummheit ist eine Krankheit und das Internet der Erreger.

  • Facebook weiß nicht mal meinen richtigen Namen. Wer so blöd ist und jeden Scheiß auf Facebook teilt, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Aber scheint ja momentan total in Mode zu sein.

    Dazu muss man nicht viel teilen. Facebook krallt sich auch so alle Daten von den Computern und Handys... ich glaube, dein richtiger Name dürfte schon längst bekannt sein. :P


    Aber unfassbar wie sehr man sich gegen den Fortschritt stellt, wow.

  • Und wie sehen die sicheren Alternativen aus? Überweisungsträger per Kugelschreiber ausfüllen und ganz stolz am Schalter abgeben? :D
    Ich mache alles was nur irgendwie geht schon seit Jahren nur noch per Online Banking. Ich kann mich auch noch erinnern(1981 erstes Lehrjahr) wo mir am letzten des Monats im Büro beim Chef ein Briefumschlag mit Bargeld überreicht wurde.
    Das hat man dann brav per Unterschrift quittiert und gut war. Dazu dann noch die berühmten Lohnstreifen. :ugly: