AZUBI Eisenbahner oder nicht

  • @coaster
    Die Geschichte mit dem Zs1 ist echt übel... Das es solche Leute durch die Prüfung schaffen ?


    Aber bei den 7/8/9 Monatskindern gibt es auch starke Unterschiede. Manche nutzen diese Option um nachträglich doch noch seinen Traumberuf / Hobby zu verwirklichen und sind kaum noch von Leuten mit einer EIB Ausbildung zu unterscheiden. Zu den anderen Teil hast du ja schon ein vorzeige Beispiel genannt :)

  • Letztlich wird die "Familie Eisenbahner" ja auch intern geteilt.
    DB Regio, DB Fernverkehr, DB Vertrieb, etc. etc.


    Jetzt wäre natürlich eine interessante Frage, die bisweilen von euch noch keiner angeschnitten hat:
    Denkt ihr, dass reine Büro-Fachkräfte (Fachkraft nicht im negativem Sinne) auch Eisenbahner sind?


    @coaster solche Extrembeispiele sind natürlich nicht sehr gut.
    Auf der anderen Seite weiß ich leider auch aus Erfahrung was für Typen teilweise (!eher in der Minderzahl) bei DB Netze rumlaufen,
    und dort ihr Unwesen treiben.
    So Mancher von denen hat auch kaum Ahnung.
    Ich denke Beides ist gleich schlimm, egal ob auf der Lok oder im Stellwerk.

  • Schön finde ich es z.B. in Kamen, dort läuft manchmal ein Kerl in orangener Warnweste rum und möchte mir einen Abfahrauftrag erteilen.
    Dass ich den Kerl schlicht und einfach ignorieren sei mal dahin gestellt. Aber er möchte halt auch irgendwie dazu gehören.

    Den kenne ich! 8o Schon öfter auf dem Weg zur Berufsschule gesehen, aber auch mal live "von vorne". Kennst du auch den Bahnhofspenner da? Der ist uns mal fast vorn Bug gesprungen. Der täuscht wohl öfter an, um die Lokführer zu schocken.

    Denkt ihr, dass reine Büro-Fachkräfte (Fachkraft nicht im negativem Sinne) auch Eisenbahner sind?

    Sie sind ja keine Mitarbeiter im Bahnbetrieb, meiner Meinung ja nicht. Man zählt ja auch das DB Trainingszentrum nicht zu den Bahnanlagen...


    Wie @coaster schön sagt, über dieses Thema lässt sich lange streiten, am Ende beißt sich die Katze aber selbst in den Schwanz...oder so. ;)

  • Sie sind ja keine Mitarbeiter im Bahnbetrieb

    Vielleicht nicht im Bahnbetrieb, wohl aber in der Planung.
    Wenn jemand über Jahre hinweg bei DB Vertrieb das Fahrscheinangebot mitgestaltet, erweitert und regelrecht ein Fachmann für Fahrkartenkunde wird,
    ist er ja auch ein Teil-Eisenbahner.
    (Denn die Zugbegleiter, die Eisenbahner sind, haben ja täglich damit zu tun.)
    Oder Dienstplaner. Etc.


    Ist nun ein KiN A ein Eisenbahner oder nicht? Fährt zwar im Zug mit, macht aber nichts Betriebliches :D


    Ich denke, den Ober-Begriff "Eisenbahner" kann man nur in drei Gruppen unterteilen:
    -Betriebseisenbahner
    -Eisenbahner durch Ihre Tätigkeit für die Eisenbahn
    -Eisenbahner im Herzen


    ;)



    @coaster
    Nein, Gruiten ist dann doch etwas zu weit weg von mir :D

  • @[1247]DetPhelps: Doch, kenne ich auch, habe ich zumindest schonmal gesehen...
    Aber so häufig bin ich nicht auf der RE1/6, eher RE5 oder S6 ;)


    Ich weiß nicht, obs über Gruiten was öffentliches gab oder es nur intern irgendwo war... Falls nicht halte ich mich mal ruhig, auf jeden Fall wäre da fast was passiert und nur doch sehr sehr sehr viel Glück ist nichts passiert, es hätte jede Menge Tote geben können...

  • Ich sag jetzt auch mal was dazu ich habe als Fdl die 2,5Jahre lange "richtige" EiB F Ausbildung durchlaufen. Mir persönlich geht die 90Tage ausbildung ziemlich auf den Keks vorallem da inzwischen wieder Lehrgänge angeboten werden obwohl die EiB F ausbildung voll am laufen ist. Wie kann sowas sein sowas dürfte höchstens eine übergangslösung sein. Als "richtig" ausgebildeter Fdl besteht kein unterschied zum 90 Tager gleiches Gehalt gleiche Arbeitsstellen. Bei mir im Bereich kommt es dazu das die 90 Tager die Heimatnahen Arbeitsplätze bekommen und man selber in die Röhre schaut, desweiteren werden klare verstöße dieser Personen gegen die Ril gedeckt und totgeschwiegen vorallem von den Führungskräften. Für mich ist die 90 Tage Geschichte eine riesen sauerei die diesen beruf einfach nur abwertet. :cursing:

  • Ich möchte mal anmerken, das man mit dem begriff "Eisenbahner" nicht Eisenbahner im Betriebsdienst meint.


    Jemand der bei DB Netz planungen macht, und mit Herzblut bei der sache ist (oder jemanden der in einem Eisenbahnverein Tätig ist), ist z.b. auch ein Eisenbahner, auch wenn dieser niemals EiB Gelernt hat. Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun.



    @SebastianO. Diese 90 tage Ausbildung ist genauso eine richtige Fdl Ausbildung. Ist genauso wie bei den TF's.


    Eine EiB Ausbildung hat noch viel mehr Themenbereiche als nur diese des Fdl oder TF seins, man hat auch sehr viele Fortbildungsmöglichkeiten, welche man ohne die EiB Ausbildung nicht hat.


    Z.b. ist der Lehrstoff, und die menge des Lehrstoff für TF beim EiB L&T nicht mehr und nicht weniger als bei einer 9 Monats Ausbildung eines TF's. Der EiB L&T lernt halt noch andere sachen, und kann z.b. später in der Fahrplanplanung eingesetzt werden. (Und hat entsprechend mehr Zeit um zu lernen, also weniger stress)

  • @Matze L Nein für mich ist es keine richtige EiB Ausbildung weil da Leute bei raus kommen die einfach keine Ahnung von nix haben. Ich sage es immer wieder es ist ein Wunder das es noch nicht richtig geknallt hat, so viele brisante Situationen wie ich alleine schon mitbekommen habe die durch völliges fachliches unvermögen ausgelöst worden sind.

  • @SebastianO. Ich habe auch nirgendwo behauptet es sei eine EiB Ausbildung.


    Die Leute machen eine Ausbildung zum Fdl. Das ist was anderes, genauso wie eine Ausbildung zum Tf auch etwas anderes ist.


    Die Lernen Fdl, du hast Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Fahrweg gelernt, welches wiederum auch eine Ausbildung zum Fdl beinhaltet.


    Genauso wie Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Transport wiederum eine Ausbildung zum Tf beinhaltet.

  • @SebastianO. es geht noch schlimmer. In 190 Tagen zum TF. Aus meiner Sicht viel zu kurz.


    Nicht selten sind es DB-Fremde-EVU´s die den Praxisplatz stellen und die DB die theoretische Ausbildung.
    Gemeint sind hier jedoch SGBII-Empfänger die in den ersten Arbeitsmarkt gedrückt werden.


    Die Altersgrenze geht von da los, wo AZUBIS keinen Arbeitsplatz ausserhalb der DB bekommen und das älteste ist 60 Jahre, also 5 Jahre vor der Rente.
    Da kann ich dann Leute verstehen, die sich fragen warum dieser oder jener überhaupt einen Abschluss macht, wenn es auch schneller geht.


    Aus meiner Sicht ist das unverantwortlich.


    Hier würde mich brennend interessieren, ob an Bahnbetriebsunfällen, prozentual mehr "Crashkurs-Teilnehmer" beteiligt waren oder auch Absolventen einer Fachschule der DB .
    Da es diese Zahlen wohl nirgend niedergeschrieben geben wird, kann man nur spekulieren. Aber das löst leider nicht das Hauptproblem.

  • Ja aber das was du bei der EiB Ausbildung zusätlich lernst + die höhere Praxiszeit auf dem Stellwerk sind von nöten um den Aufgaben als Fdl gerecht zu werden. Für mich sind 90Tager keine richtigen Fdl, eigtl hätte es auch nur befristete Verträge geben dürfen, während der Zeit wo die richtigen EiBs in der Ausbildung waren. Nur dann hätte die Bahn keinen gefunden der es machen will. Inzwischen sind wir soweit das richtig ausgebildete EiB F nicht übernommen werden. Und dann läuft jetzt ein neuer 90Tager Lehrgang an das ist lächerlich. :cursing:

  • FDL war nie mein Ding, auch damals nicht, aber dafür gibts ja im Betriebsdienst genügend andere Fachrichtungen, ich hatte mich damals für Zub entschieden. Das ist das positive daran, dass man selbst wählen konnte/kann was man als Spezialisierung anstrebt.
    Dem einen liegt eben das eine mehr und dem anderen halt das.


    Aber grundsätzlich sind die Quereinsteiger-Kurse zu knapp bemessen. Vom Volumen her, passen die Unterlagen nicht mal in einen 120 Liter Behälter. Das alles in 190 Tagen in den Kopf zu bekommen ist nicht wirklich prickelnd., Zumal die RIL 408 und RIL 301 wort-wörtlich wiedergegeben werden müssen. Nicht mal nur sinngemäß sondern exakt so wie geschrieben. Wer bei Zwischenprüfungen bereits s.g. Bg´s drin hat (Betriebsgefahren), der darf schon vorzeitig gehen.

  • Wenn ich das hier so lese wundert mich nicht mehr viel; u.a auch der Umgang hier im Forum.
    Alleine dass man mit diesem Fred so viel Zeit verbringt und wie hier "argumentiert" wird zeigt mir dass DIE BAHN (bzw. ihre Angestellten) zu einem großen Teil noch nicht wirklich im Heute angekommen sind.


    Leute, das Betreiben eines Bahnunternehmens (egal ob DB oder sonst. Privatbahn) hat nun mal nix mehr mit Romantik zu tun, sondern ist rein wirtschaftlich zu betrachten. Ja ich setzte mich jetzt in die Nesseln, aber dieses Festhalten an Pfründen (aka. "Berufsbezeichnungen") ist so etwas von albern und hindert die Entwicklung des Unternehmens dass es schon fast fahrlässig ist. Wenn an Bord eines Flugzeuges alle mehr auf die Abgrenzung ihrer Berufsgruppe gegenüber den anderen achten würden als auf ihren Job, würde nicht eine Maschine regelkonform starten können.


    Leute; es geht nur zusammen und da ist eine solche Diskussion wie hier ein Indiz warum es bei der Bahn gerade mal wieder nicht läuft; Netzer gegen TF gehen Azubis gegen Fahrplanersteller gegen gegen gegen. Die Zeit der "Einsenbahn-Romantik" hat es nie gegeben, es war für viele immer harte Arbeit (fragt mal die alten Heizer, sofern ihr noch welche kennt), romantisch war höchstens das Beobachten der vorbei donnernden (-fahrenden) Züge als kleiner Junge an irgendeinem Bahnübergang; genau wie es heute noch "romantisch" sein kann Flugzeugen bei Start und Landung zu beobachten um die eigene Sehnsucht nach Ferne zu befriedigen. Fragt mal Piloten, was sie von "der Freiheit über den Wolken" halten?

  • @Boerries, das ist auch etwas, was ich nie verstehen werde, diese Abgrenzungen in den Fachgruppen.
    Sowas kenne ich nur aus der Zeit bei der Fahne. Da wurde gern mal zu den Artilleristen "Rotarsc.." gesagt oder andere Begriffe für die jeweiligen Waffengattungen. Rotarsc... deswegen, weil sie sitzend ins Feld gefahren wurden oder die heutigen Panzergrenadiere damals als Mucker bezeichnet.


    http://www.duden.de/rechtschreibung/Mucker


    Da ja die beiden Bahngesellschaften (DB/DR) den gleichen Vorfahren haben und alles militärisch organisiert war wird sich das über die Generationen gehalten haben. Ein Überbleibsel aus dieser Zeit, ist der schriftliche Befehl.
    Wenn man sich die Uniformen, der DR mal anschaut kann man dies noch sehr gut erkennen.
    Abgesehen von den Rangabzeichen(Schulter-klappen/stücke) sind die Fachrichtungen auch zu erkennen.


    • blaue Biese:Maschinenwirtschaft und Bereich Fahrzeugausbesserung
    • rote Biese: Betriebs-und Verkehrsdienst (BuV)
    • graue Biese: Wagenwirtschaft
    • grüne Biese: Bahnanlagen und Bereich Eisenbahnbau
    • gelbe Biese: Sicherungs- und Fernmeldewesen (SFM)

    Q: http://www.ddr-hautnah.de/index.htm?/exponate/DR.htm


    Biesen sind hier die farblichen Streifen und Umrandungen,an Mütze; Kragenspiegel und Schulterstücke.


    Bahn: Wirtschaftsunternehmen und Romantik.


    Nun das war die Bahn schon immer, ein staatseigenes Wirtschaftsunternehmen. Jedoch gibt es durch die Epochen hindurch auch die Eisenbahnromantik.


    Es ist das drum und dran, bei der Bahn. Die ganze Infrastrukturktur, Fahrzeuge, Kunstbauten etc.


    Wenn man Eisenbahner fragt, was es für sie bedeutet Bahner zu sein, bekommt man nicht selten genau die Antwort wie im Beitrag 1
    Oft wird auch hinterfragt, ob der Beruf noch was mit Romantik zu tun hat.


    Hier würde ich sagen Jein.


    Wer mal als Laie den Bahnbetrieb beobachtet hat, wird es nicht wirklich sehen, wie unromatisch der Arbeitsplatz ist. Dennoch gibt es Bahner, die ihren Arbeitsplatz mit keinen anderen auf der Welt tauschen würden.
    Entweder man ist Bahner oder eben "nur" ein Angestellter eines Wirtschaftsunternehmens.
    Das ist in Teilen eine Lebenseinstellung, ein Zugehörigkeitsgefühl usw.


    Rational kann man das sowieso nicht erklären.

  • Bahn: Wirtschaftsunternehmen und Romantik.

    würde ich auch sagen.


    Kommt eben auf die eigene Interessenslage an.
    Vielleicht gibt es Lokführer/Zugbegleiter/andere Bahnbeteiligte,
    die Ihren Job nur machen, weil sie Geld zum Überleben brauchen.


    Es gibt aber auch Viele, die es machen, weil Ihnen die Eisenbahn viel bedeutet.
    Das sind die, die auch in Ihrer Freizeit sich viel mit dem Thema beschäftigen.



    Und Romantik und Eisenbahn lässt sich auch heute noch vereinen.
    Falls ihr das nicht glaubt, dann fahrt mal mit der HSB oder anderen Schmalspurbahnen (z.B. in Sachsen).
    Wenn ihr nicht nur anwesend seid und ständig Bilder per Smartphone macht, oder der fremden Familie zuhört, wie die ihr Kind erziehen :-P,
    sondern wirklich die Dampflok riecht, den Fahrtwind im Gesicht habt und die Landschaft genießt,
    dann hat das für mich durchaus was "Eisenbahn-Romantisches" - wobei das Ansichtssache ist.


    Die HSB gibts übrigens ab 18 Euro für 3 Tage auf dem kompletten Netz (mit Ausnahme Schierke- Brocken) mit der Harz Tour Card.
    (Ggf. wurden Jahresanfang die Preise leicht erhöht)