Eigenbau Cab Controller (amerik. Control Stand)

  • Angestachelt von anderen Eigenbauten hier im Forum, möchte ich mich demnächst intensiver mit meinem Control Stand beschäftigen. Ich fahre zwar meist mit TS2016 amerikanische Lokomotiven, aber der Raildriver kommt für mich nicht in Frage. Dieser orientiert sich an modernen Lokomotiven. Mir schwebt aber ein alter Control Stand vor, welcher einem AAR-105 recht nahe kommt. In der Größe wird er aber verkleinert - Platz wie für ein Original habe ich nicht. ;) Alte und moderne Control Stands auf wikipedia.org. Eine Skizze vom AAR-105 findet man hier. Auch soll der Fahrtregler in Stufen schalten, so wie bei Original. In der Railworks Joystick API war dies gut gelöst, aber diese soll wohl nicht mehr mit dem TS2016 funktionieren. Mal sehen, wie es mit dem TrainSim Helper wird. Als Controller möchte ich den Arcaze USB nehmen, weil der in meinen Augen ein paar Details besser löst, als der von Leo Bodnar. Anschlussseitig steht auch mehr zur Verfügung.


    Der Control Stand soll auch für Steuerung einer DCC-Lokomotive der Modelleisenbahn benutzt werden. Mit einer digitalen Steuerung und einem PC auf dem JMRI läuft, bedeutet es hoffentlich nur Konfigurationsaufwand. Aufwendig wird dort, auf jeden Fall, dass die Lok weiter rollen soll, wenn ich den Fahrstufenregler auf Null stelle. Zum Halten benötigt man dann die Bremse, wie beim Vorbild eben. Bei Modultreffen wäre das für den Ortslokführer beim Rangieren bestimmt eine Bereicherung. Als ewig mit dem Kippschalter und dem Drehregler der kleinen Handsteuerung zu fahren.


    Zur Zeit arbeite ich an der Einkaufsliste. Damit ich vorerst ein Funktionsmodell bauen kann. Dann weiß ich, was geht und was nicht. Recht robuste Schalter mit Hebel findet man in Koordinatenschaltern, mit und ohne Rastung in Endstellung. Ideal für eine Fahrrichtungswählhebel, nur leider nicht in meiner Konfig. Ich werde aber einen ohne Rastung für das Horn nehmen. Alle Hebel werde ich mit Potentiometern ausstatten. Die Dreh-Encoder klingen zwar verlockend, aber ich glaube nicht, dass man die passend angeschlossen bekommt. Wenn man z.Bsp. den Fahrtregler nur eine Stufe weiter bewegt, dürfte sich der Dreh-Encoder nur soweit drehen, dass ein einziger Tastenanschlag (A oder D) ausgeben wird. Ich denke @RHD2 weiß, was ich meine. Trotzdem kommt einer auf die Liste und auch ein Dreh- bzw. Stufenschalter. Bei letzteren sehe ich auch so ein paar Probleme mit den Tastaturbefehlen für TS2016. ?(


    Für die Problematik "Joystickachse zu Tastatureingaben nach Fahrstufen" denke ich über ein kleines, selbst geschriebenes Programm nach, welches die Bewegung in Buchstaben der Tastatur umwandelt. Im Configtool vom Arcaze konnte ich dazu jedenfalls nicht passendes finden. Und ich denke, dafür werden meine AutoIt-Kenntnisse gerade so reichen. :)

    Grüße Mirko


    TS-Fireman - mit 6 Joystickachsen und 32 -tasten, oder mehr, die TS-Lok steuern
    TS-Verbindung zu Arduino - Ausgabe von Daten mit LED und Rundinstrumenten

    Einmal editiert, zuletzt von MacG () aus folgendem Grund: Korrektur

  • @MacG
    Das Problem mit den Encodern hast Du gut im voraus erkannt.
    Sie lesen die Stellung des Hebels nicht genau aus, was dazu führt, dass Du den Hebel auf Null ziehst, der Encoder aber dies
    nicht genau an die Tastatur umsetzt, sodass der "virtuelle" Hebel im Spiel vorher stehenbleibt.
    Ich habe das mit einem kleinen Trick umgangen (am Endanschlag nochmal einen Microschalter verbaut, der ein entsprechend langes Signal sendet und man so in dieser Position immer auch die Nullstellung erreicht).


    Das ist aber natürlich nicht "das gelbe vom Ei".


    Genau das "Joystickachsen-Problem" hatte ich so auch.


    Wär super, wenn Du da ein Programm erstellen könntest, was dieses Problem löst.


    Bin gespannt und wünsche Dir viel Erfolg !!


    Gruß Frank

  • Daraus deute ich, dass Du nur Tastaturbefehle an TS weitergibst. Die Railworks Joystick API oder den TrainSim Helper hattest bzw. hast Du nicht ausprobiert? Bei letzterem schreckt mich der Aufwand des Einrichtens ab. Eine Datei von jeder Lok muss bearbeitet werden, siehe Joystick für den TS?
    Der Vorteil, bei einer Weitergabe von Tastaturbefehlen, ist, dass keine zusätzliche Software benötigt wird und es bei zukünftigen Updates von TS weiterhin funktioniert. *denk*


    Da wäre es fast einfacher und sehr exakt, wenn man 8 Mikrotaster für acht Fahrstufen nimmt.
    Wird der Fahrtregler auf die Stufe 1 geschoben, wird der 1. Mikrotaster geschlossen,
    bewegt man den Hebel auf Stufe 2 wird der 2. Mikrotaster geschlossen und der 1. bleibt geschlossen (z.Bsp. aufgrund einer Schaltscheibe, -kulisse),
    bewegt man ihn nun weiter auf Stufe 3 wird der 3. Mikrotaster geschlossen und der 1. und 2. bleiben weiterhin geschlossen,
    ... usw. ...,
    bei Stufe 8 sind dann alle Mikrotaster geschlossen. Zieht man nun den Fahrtregler auf Stufe 7 wird vom Arcaze das Öffnen des 8. Mikrotasters ausgewertet.
    Beim weiteren Ziehen auf die Stufe 6 der 7. Mikrotaster usw. Das Ganze funktioniert natürlich auch beliebig dazwischen, wenn man z.Bsp. auf Stufe 2 schiebt und dann wieder auf Null.


    Der große Nachteil, man benötigt dafür 8 Eingänge am Controller. Falls das mit einer Schaltscheibe, -kulisse nicht verständlich ist, reiche ich gerne eine Skizze dazu nach.


    Wenn der Arcaze da ist, beschäftige ich mich mal mit dem Auswerten einer Joystickachse.

  • Hi Mirco,


    so ist es.
    Ich arbeite bisher nur über Tasten-Funktionen.


    Die Railworks API oder TrainSim Helper habe ich nicht ausprobiert.
    Bei letzterem, der ja für den TS 2016 funktionieren soll, ist mir der Aufwand ebenfalls zu umfangreich.
    Ich fummele nicht gerne in den Verzeichnissen der Lok rum, da kann schnell mal was schief gehen. Da bin ich
    vorsichtig.
    Das Auf/Ab Schalten über Microtaster habe ich auch schon versucht, läuft aber nicht so rund wie es soll.
    Dafür verendete ich einen Micro Kipptaster ( s. reichelt.de ALPS Detectorschalter S SCF 210300), der nach beiden Seiten den Stromkreis schließt und dadurch einen Impuls für die
    jeweilige Taste aussendet.
    Um das genau zu gewährleisten muß der Schalter in einer ganz besonderen Position fixiert werden um dann durch einen Hebel
    entsprechend ausgelöst zu werden. Das gestaltet sich schwierig.


    Wenn Du Zeit findest die Skizze der Schaltscheibe einzustellen würde ich mich freuen.


    Gruß Frank

  • Am Arcaze angeschlossene Potis werden von selbigen nur als Gamepad Achsen an Windows weiter gegeben. Mehr passiert da nicht.
    Um das mit dem TS zu "verbinden" kommt man um die Joystick-Api oder den Trainsim-Helper nicht herum. Oder man schreibt sich seine eigene Software.

  • @Charly_Zwo das ist mir bekannt. Ich probiere auf alle Fälle den TrainSim Helper aus.


    @RHD2 das mit dem Kipphebel ist schwierig. Mit einem flachen Wippschalter (ähnlich Reichelt WIPPE 1551.3102) habe ich mal eine Schubladenbeleuchtung gebaut. Problematisch ist eben, dass die Schalter passend positioniert und ausreichend gut befestigt werden müssen. Hier spielt die Schaltscheibe (in den Skizzen rot dargestellt) ihren Vorteil aus. Die Schalter werden nebeneinander verbaut. Der Block von Schaltern lässt sich leicht positionieren und einfach befestigen. Die Schaltscheibe ist hier ein Kreisausschnitt von 90°. Das entspricht dem vollen Stellweg des Hebels. Die Schaltscheibe kann man z.Bsp. auf 2mm dicken Polystyrol mit einem Zirkel und Lineal zeichnen. Zum Schluss müssen nur die überflüssigen Segmente heraus getrennt und die Scheibe am Hebel befestigt werden. Wie man sieht, ist ein Großteil von dem 90° Kreisausschnitt Abfall. Die Schaltscheibe betätigt dann die Mikrotaster. Mit Arcaze wertet man mittels "Rising Edge" die Schalter für "A" und mittels "Falling Edge" für "D" aus. In dem Fall aus der Skizze sind dann 8 Mikrotaster an 8 Eingängen angeschlossen und 16 Macros erstellt.






    Damit ich es etwas einfacher habe, bei dem Nachbau eines Control Stands, werde ich doch einen modernen als Vorbild nehmen. Die haben weniger Details, siehe Zug- und Lok-Bremse links im Bild.
    Arbeitsplatz in einer GE ES44AC und in einer GE Dash 9-40CW

  • So könnte das klappen. Gute Idee.
    Habe aber schon feststellen müssen, dass manche Sachen in der Theorie voll simpel aussehen,
    es dann aber in der Praxis Probleme gibt.
    Müsste man auf jeden Fall mal antesten.


    Für Loks mit 29 Fahrstufen bekommt man dann allerdings mit dem Arcaze ein Problem, es gibt
    nur 30 Steckplätze. Da hilft dann nur ein zweites Arcaze.
    Man kann ja wohl mehrere davon gleichzeitig benutzen.


    Jedenfalls sehr gute Idee.
    Danke für die Bilder.


    Gruß Frank

  • Welche Amilok hat 29 Fahrstufen?


    Mein Versuchsträger ist mit einem kleinen digitalen Joystick als Fahrstufenschalter ausgerüstet.
    Für Loks mit Handrad und Stufenschaltwerk habe ich kürzlich einen Inkrementalgeber eingebaut.
    Das funktioniert beides recht gut, wenn man erstmal für die verschiedenen Loks die Konfigurationen herausgefunden hat.
    Für die Bremsen nehme ich ich Kipptaster mit Mittelstellung.

  • @Charly_Zwo


    Die 29 Fahrstufen waren natürlich auf deutsche Loks bezogen.
    Frage zu Deiner Handrad Version:
    Klappt das denn mit den Inkrementalgebern, dass dein Handrad eine bestimmte Fahrstufe anzeigt und der Encoder
    das genau so umsetzt im Spiel?
    Soll heißen:
    Du drehst am Handrad auf z.B. Stufe drei.
    Encoder wird angesteuert und gibt das entsprechende Signal aus. Im Spiel schaltet das Handrad ebenfalls genau auf Stufe drei.
    Kann mir gar nicht vorstellen, dass das so genau hinhaut.
    Welche Konfiguration hast du denn im Arcaze dafür gewählt (Teiler, Pulsweite, Periodendauer ?)


    Gruß Frank

  • Ich fahre nicht nach Anzeige am Handrad, sondern eher nach Gehör. Ich lausche also, ob die Lok die Bewegung auch umsetzt.
    Das macht man als Tf auch meistens so. Man hat ja auch diverse Anzeigen auf den Führerständen um die aktuelle Schaltstufe abzulesen.
    Damit umgehst du auch das Problem, dass z.B. die 155 unter Stufe Null ja noch drei weitere Stufen hat.


    Pulse verschwinden meist dann, wenn die "Abstände" nicht wirklich gleich sind. Die 155 scheint da so ein Kandidat zu sein. Ich werde das aber gleich nochmal testen.
    Momentan habe ich beide Werte auf 12 eingestellt. So niedrig funktioniert das mit Tastern nicht.

  • Okay, jetzt habe ich das begriffen.
    Du hast an deinem Handrad keine Raststufen und durch das Drehen bewegt sich das Handrad der Lok-logisch.


    Ich habe bisher immer mit Raststufen am Rad gebaut, weil ich auch beim Schalten das Gefühl von Rasten haben
    wollte, aber vielleicht muß ich mich davon verabschieden.


    Mit gleichen Werten habe ich noch gar nicht gearbeitet. Mir war nicht bekannt, dass das überhaupt geht.
    Bilde mir ein im Arcaze Forum gelesen zu haben, das es nicht geht bzw. das dann ein Dauerimpuls ge-
    sendet wird, ähnlich wie bei der Funktion "Repeat".


    Muß ich demnächst auch mal testen.


    Gruß Frank

  • Doch, doch. Ich habe ja einen Inkrementalgeber verbaut, weil ich eben ein Rastgefühl haben will.
    Ich habe das vorhin auch nochmal mit diversen VR Loks getestet und ab und zu eine verlorene Schaltstufe gehabt. Damit kann ich aber ganz gut leben.
    Ich denke es kommt auch darauf an wie man den Inkrementalgeber betätigt. Zu langsam und "weich" ist da nicht so gut.
    Interessant ist auch, dass beim schnellen hoch- oder runterschalten erst das Signal ausgegeben wird, wenn die Drehbewegung beendet ist.

  • Das fiel mir auch beim Fahren am Wochenende auf, dass TS nicht immer auf meine Tastatureingabe reagierte. Zum Ausprobieren sind jedenfalls Potentiometer und ein Inkrementalgeber, mit 12 Rasten pro Umdrehung, bestellt. Von den Tastern müssen wir wohl weg, wenn wir ein fühlbares Rasten haben wollen.


    Eine Softwareschnittstelle von TS an die man die eingestellte Fahrstufe übergibt, wäre wohl das beste. Fehlt nur der Programmierer, welcher uns, ähnlich dem Arcaze-FSUIPC-Connector Plugin für den Flight Simulator, ein TS-Arcaze-Plugin schreibt. Meine Fähigkeiten übersteigt dies jedenfalls. Programmierer vor! ;)
    Zur Not bliebe noch der Umweg über den TSConductor, welcher Daten per TCP vom TS bereitstellt und auch welche an TS senden kann. AutoIt kann TCP, vielleicht verstehe ich es auch - mal sehen.


    Mir fiel noch eine aufwendige Mechanische Lösung ein, welche mit nur zwei Wechselschaltern auskommt und auch mehr als 20 Fahrstufen schalten könnte. Aber es wäre immer noch eine Tastatureingabe. Das Problem von Theorie und Praxis besteht dort natürlich auch, auch weil es komplexer wäre. Zum Schluss habe ich aber auch einen Denkfehler. *denk*

  • Ein paar Tests mit Inkrementalgebern habe ich hinter mir. Der bei Arcaze mitbestellte ist gut, aber der Panasonic von Pollin ist etwas besser. Bei beiden "überhört" aber TS ab und zu mal einen Tastaturanschlag. :( Der Panasonic hat noch den Nachteil, dass erst nach jeder zweiten Raste ein Signal kommt. Ansonsten ist dieser sehr straff, was von Vorteil für die Haptik ist.


    Die Potentiometer kommen als nächstes dran. Mal sehen, wie ich die Achsstellung an TS gut übermittelt bekomme.

  • Hi Mirco,


    habe heute den ganzen Tag "geschraubt".
    Bremsschalter mit einem Encoder versehen.


    Nach viel "rumfummeln" in der Arcaze Confic läuft das ganz zufriedenstellend. Habe aber auch das
    Problem, das manchmal Stufen übersprungen werden.


    Der Versuch ein Handradschaltung über Kippschalter zu realisieren ist leider gescheitert.
    Hoffe da auf die Poti-Lösung.


    Bin gespannt, wie Du das Problem mit den Achsstellungen löst.
    Viel Glück und Erfolg dabei.


    Gruß Frank

  • Wie sollte die Kippschalterlösung aussehen und was funktioniert dabei nicht?
    Mein digitaler Joystick ist ja im Prinzip auch nur ein Kippschalter und der funktioniert prima.

  • Geplant war das an der Achse des Handrades eine Scheibe angebracht ist. An dieser Scheibe sind Stifte im Abstand von 10 Grad angebracht.
    Diese Stifte sollten einen kleinen Kippschalter (Ein-Aus-Ein) betätigen, der dann einen Tastendruck (A/D) auslöst.


    Aber ein sauberes "anschlagen" der Stifte ist nicht zu gewährleisten.
    Vielleicht war ich auch nicht kompetent genug das funktionierend herzustellen.


    Gruß Frank

  • Ui. Das ist ja schon fast mittelalterlich ;)


    Ich wollte das mal mit einem Stufenschalter machen. Leider gibt es die nicht (mehr) mit einer ausreichenden Anzahl an Stufen.
    Man bräuchte ja mindestens eine dreifache Anzahl der darzustellenden Stufen um noch einen brauchbaren Stellbereich von ca. 120° zu erhalten.


    Dann bliebe noch die Nutzung eines Potis und die Rastung davon getrennt direkt am Stellhebel anzubringen.