Awanst bedienen / Sperrfahrt?

  • Hallo zusammen,


    ich wüsste gerne, wie man in der Realität eine Awanst bedient.
    Wie startet man im letzten Bahnhof vor dieser Awanst?


    Konkretes Beispiel:
    Nehmen wir das Schotterwerk Steinach auf der Schwarzwaldbahn. Dieses Schotterwerk ist über die Awanst Steinach erreichbar. Diese Awanst verfügt lediglich über Handweichen und sogar die Weichen auf den Hauptgleisen sind handbetrieben. Es gibt keinerlei Signale vor oder gar in der Awanst, keine Zwerge, kein garnichts.
    Die letzten Bahnhöfe vorher/dahinter sind Biberach und Haslach.
    Von Biberach kommend kann die Awanst über das Regelgleis beidient werden, während man ab Haslach das Gegengleis benutzen müsste.


    Wie starte ich ab Biberach/Haslach?
    Als Zugfahrt? Sperrfahrt? Doch nicht als Rangierfahrt, oder?
    Was müssen die ASigs der beiden Bahnhöfe anzeigen und wie hoch wäre die Vmax auf der freien Strecke die 3-4 km bis nach Steinach?
    Welche Folgen hat das für den regulären Zugverkehr?


    Das würde mich wirklich mal interessieren, weil es auf der SWB mehrere solcher Awansten (Plural :ugly: ) gibt:
    Awanst ZG-Raiffeisen bei Welschingen-Neuhausen
    Awanst Scholz und Awanst Dietrich nahe Villingen
    Allen ist gemeinsam, dass sie wie die Awanst Steinach ausschließlich Handweichen auch auf den Hauptstreckengleisen besitzen.


    Es gibt sicher auch anderswo hunderte ähnlicher Gegebenheiten und vielleicht mag einer der Fachleute mal konkret darlegen, wie sowas in der Praxis funktioniert, damit ich abschätzen kann, was davon mittels Signal-Triggern im Szenariobau oder gar direkt auf der Strecke vielleicht irgendwie umgesetzt werden kann.


    Danke!

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Hallo @Prelli, es gab/gibt ein Bahnhofsbuch, wo die Regeln des Bahnhofes festgelegt sind. Die Bahnhofsbücher, die ich kenne, beinhalten Regeln für Awanst, für den der Bahnhof verantwortlich war/ist. Da es unterschiedliche Fahrdienstvorschriften für Strecken gibt, sind die Regeln auch unterschiedlich. Aus Baden-Württemberg kenne ich eine technische Lösung. Der Schlüssel für die Anschlussweiche ist in das mechanische Stellwerk integriert. Wenn der Schlüssel mit der Rangiereinheit für die Handweiche unterwegs ist, sind Signale blockiert und können nicht umgelegt werden.


    Hier ein Beispiel (wenn auch mittlerweile Privatbahn): http://www.nre-compagnie.de/fi…sa%20Stand%2008.06.15.pdf
    Hier ist noch ein schönes beispiel der AVG in Rastatt: http://www.avg.info/fileadmin/…20_-_Wintersdorf__Bd_.pdf


    Gruß Bernd

    System: HP Z800, 2 x Xeon 5550 2,66 Ghz, 96 GB RAM, Nvidia Quadro 4000

    2 Mal editiert, zuletzt von bernd_NdeM ()

  • Grundsätzlich: "Sperrfahrten sind Züge oder Kleinwagenfahrten, die in ein gesperrtes Gleis der freien Strecke eingelassen werden, das gesperrt ist."
    Das bedeutet, dass eine Sperrfahrt wie eine Zugfahrt behandelt wird. Je nach Strecke, kannst du auf verschiedene Arten abfahren, von Regelbetrieb bis schrift. Befehl.
    Die Handweichen werden wahrscheinlich "abgeschlossen" sein, d.h. du musst einen Schlüssel vom FDL anfordern.
    Awanst ist für den regulären Zugbetrieb, nicht problematisch. Nach Ankunft der Sperrfahrt in der Awanst, kann die Weiche wieder "verschlossen" werden und Ankunft aller Fz. an FDL gemeldet werden.
    Bei einer Anst ist das problematischer.
    Zur Geschwindigkeit:
    gezogene Sperrfahrt -> 50 km/h
    geschobene Sperrfahrt -> 30 km/h


    Hoffe ich habe da jetzt nichts vergessen.


    MfG


    Gegengleis

  • Da wir bei uns auch Awanst anfahren, würde ich mal beschreiben, wie das abläuft (Praxis, vielleicht nicht 100% Regelkonform):
    Wir holen uns beim Fdl (in diesem Falle einfach mal Würgendorf) den Schlüssel für die Handweiche des Anschlusses und melden uns gleichzeitig ab.
    Der Fdl spricht sich mit benchbartem Fdl ab und sperrt die Strecke, danach zieht er uns Zs1 (Einen normalen Fahrtbegriff kann er nicht ziehen) zur Zustimmung.
    Am Anschluss angekommen (Laut alter Ril 408 ist nicht genau festgelegt, wo die Sperrfahrt endet, dies ist in der neuen Fahrdiestvorschrift
    (gültig ab Dezember '15) nun genau definiert, endet an der Weiche) schliessen wir die Weiche auf bekommen beim Umlegen einen weiteren Schlüssel aus dem Weichenschloss womit wir die nachfolgende Schutzweiche des Anschlusses Aufschliessen können. Nachdem wir dann komplett drin sind im Anschluss schliessen wir uns ein (Weichen in umgekehrter Reihenfolge wieder zurücklegen), da sind nun am Schlüsselbund der Weichenschlüssel zwei weitere "Riegel" dran, die in einen Kasten gesteckt werden um dem Fdl zu signalisieren, das die Weichen zu sind und melden dem Fdl über (in diesem Falle per Fernsprecher) "Sperrfahrt 54122 mit allen Fahrzeugen im Anschluss" und der Fdl kann die Sperrung wieder aufheben. Wenn dann alle Tätigkeiten im Anschluss verrichtet, melden wir uns per Fernsprecher beim Fdl Würgendorf, das wir Fahrbereit sind als Sperrfahrt (unter anderer Sperrfahrtnummer) nach Würgendorf: Tf: "Darf Sperrfahrt 54123 nach Würgendorf fahren?" - Fdl: "Sperrfahrt 54123 darf um 12:34 nach Würgendorf fahren" - Tf: "Sperrfahrt 54123 darf um 12:34 nach Würgendorf fahren" - Fdl: "Richtig", Fdl macht wieder gleiches Prozedere wie bei erster Sperrfahrt, er gibt uns die Riegel frei, wir können die Weichen aufschliessen, rausfahren, Weichen wieder verschliessen und nach mündl. Auftrag vom Fdl nach Würgendorf fahren. Am Einfahrtsignal zieht er wieder Zs1 (nach neuer FV kann auch Sh1 gezogen werden), wir fahren in den Bahnhof, und melden "Sperrfahrt 54123 mit allen Fahrzeugen im Bahnhof" und bringen Fdl Schlüssel zurück.
    Wie oben schon gesagt, geschobene Sperrfahrt 30 Km/h, gezogen 50 Km/h.
    In anderen Fällen kann der Schlüssel der Awanst auch in einem Kasten neben der Anschlussweiche sein, den man dann bei Ankunft an der Weiche anfordern kann, zum Aufschliessen freigegeben wird und nach Einschliessen wieder dort eingesteckt wird. Die Schutzweiche kann auch durch eine Gleissperre ersetzt sein.
    So, hoffe, habe nix vergessen. Erstmal ein riesen Fliesstext, aber vielleicht hilft er ja weiter.


    Gruss NICfly

  • Danke Jungs


    Die Infos bei z.B. Wikipedia und TF-Ausbildung.de hatte ich bereits halbwegs verinnerlicht.
    Inzwischen weiß ich durch euch erheblich mehr darüber. beispielsweise finde ich es interessant, dass durch die Entnahme des Weichenschlüssels die Freigabe der Strecke blockiert wird, oder dass dieser weitere Schlüssel für die Flankenschutzweiche/Gleissperre freigibt.


    Mir scheint, dass eine solche Sperrfahrt wohl meist auf Zs1 ausgefahren wird.


    Aber diesen Satz hier verstehe ich nicht so ganz:


    Am Einfahrtsignal zieht er wieder Zs1 (nach neuer FV kann auch Sh1 gezogen werden)

    Ein Sh1 an einem ESIg habe ich noch nie gesehen. Ich dachte immer, sowas kann/darf es garnicht geben, weil ja außerhalb von Bahnhöfen keine Rangierfahrten beginnen können *denk*


    Auf alle Fälle brachten eure Ausführungen sehr viel Licht ins Dunkel.
    Und dafür danke ich euch!

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Allgemein kann das ganz aber, wenn ich es richtig sehe, je nach örtlicher Gegebenheit und ob Haupt- / Nebenstrecke unterschiedlich sein.(?)

    Train Simulator, obwohl oft Ärger bringend, oftmals nicht mal mit ihm an sich, einer von dem man doch nicht lassen kann. Viele können nicht mal von Unterwegs von ihm lassen (Forum). Was nach meiner Meinung zu voreiligen Postings führt. Auch von Usern die selbst gegen solche schimpfen.

  • Aus Baden-Württemberg kenne ich eine technische Lösung. Der Schlüssel für die Anschlussweiche ist in das mechanische Stellwerk integriert. Wenn der Schlüssel mit der Rangiereinheit für die Handweiche unterwegs ist, sind Signale blockiert und können nicht umgelegt werden.


    Wir holen uns beim Fdl (in diesem Falle einfach mal Würgendorf) den Schlüssel für die Handweiche des Anschlusses und melden uns gleichzeitig ab.

    Das ist dann eine Anschlussstelle (Anst), keine Ausweichanschlusstelle (Awanst). Bei einer Awanst kann man sich einschließen und es können Züge verkehren während man drin ist. Bei einer Anst nicht.


    In anderen Fällen kann der Schlüssel der Awanst auch in einem Kasten neben der Anschlussweiche sein, den man dann bei Ankunft an der Weiche anfordern kann, zum Aufschliessen freigegeben wird und nach Einschliessen wieder dort eingesteckt wird. Die Schutzweiche kann auch durch eine Gleissperre ersetzt sein.

    Das ist dann eine Awanst





    Die Ausfahrt kann auf Zs1 erfolgen, ist aber nicht immer zulässig. Wir fahren ab Leer z.b. immer auf Befehl.
    Die Einfahrt in den Bahnhof kann je nach Gegebenheiten auf Zs1, Fahrtbegriff oder Befehl erfolgen. (In Leer gehts z.b. mit Hp1 wieder rein.)
    Das hängt von den jeweiligen Bauformen der Stellwerke und vom Streckenblock ab.



    Generell muss man unterscheiden zwischen einer Ausweichanschlussstelle (Awanst) und einer Anschlussstelle (Anst).
    Bei einer Awanst ist der Schlüssel direkt an der Awanst in einem Schlüsselkasten und vom Fdl unter Verschluss. Nachdem die Sperrfahrt vollständig in die Awanst eingefahren ist, und alles in Grundstellung ist, kann auf der Strecke Zugverkehr stattfinden.


    Bei einer Anst befindet sich der Schlüssel auf dem Stellwerk unter Verschluss. Solange jemand den Weichenschlüssel hat (Hinfahrt, Bedienung und Rückfahrt), sind keine Zugfahrten auf dem Streckengleis möglich

    Ein Sh1 an einem ESIg habe ich noch nie gesehen. Ich dachte immer, sowas kann/darf es garnicht geben, weil ja außerhalb von Bahnhöfen keine Rangierfahrten beginnen können *denk*


    Es gibt tatsächlich Esig mit Doppeloptik, ein Beispiel wäre Oldenburg Hbf von Bremen kommend hat das Esig G eine Doppeloptik und müsste demnach Sh1 zeigen können.

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  • In Würgendorf kann man sich im Anschluss einschliessen, an dem Schlüsselbund, wo aich der Weichenschlüssel dran ist sind zwei, ich nenne es mal Riegel, die an der Anschlussweiche in einen Kasten gesteckt werden zum Einschliessen, dann kann auch der Fdl die Sperrung wieder aufheben. Das mit dem Zs1 ist da jetzt so gehandhabt, ich kenne auch eine andere Variante, wo im Bahnhof ganz normal mit Hp2 Ausfahrt aus dem Bahnhof gegeben wird (weis nicht, ob das dann regelkonform ist).
    Sh1 ist laut neuer Fahrdienstvorschrift ab Dezember nun zulässig, auch am Einfahrsignal, also das Quasi die Zugfahrt am Einfahrsignal endet.


    Gruss NICfly

  • Sh1 am "Esig" kann ja auch der Zwerg zur Einfahrt sein, wäre dann halt in Höhe des Esig. Außerdem wäre noch ein Signal Ts3 möglich, :ugly: sofern es die noch gibt, oder eben mit Befehl 1.
    Wenn der Anschluss nur von einem Gleis aus zu erreichen ist, ist zusätzlich Befehl 5 nötig. (Auftrag zum Befahren des Ggl)


    Die Regeln für das Ablassen und Beenden der Sperrfahrt wurden ja schon genannt, wobei das auch sehr stark von den örtlichen Gegebenheiten abhängt.
    Sperrfahrten sind stets Zugfahrten, nur eben im gesperrten Gleis. Deshalb gelten sämtliche Regeln, die für eine Zugfahrt erfüllt sein müssen, auch für die Sperrfahrt.


    Zur Geschwindigkeit gäb's noch was:
    gezogen: 50 km/h
    geschoben: 30 km/h
    geschoben: 20 km/h wenn Bü ohne technische Sicherung befahren werden (z.B. Bü4)

  • geschoben: 20 km/h wenn Bü ohne technische Sicherung befahren werden (z.B. Bü4)

    ... und wenn vorne in Fahrtrichtung keiner ist, dann sogar nur 10 km/h... zumindest las ich das irgendwo.


    Wirklich interessant.... und verwirrend!
    Dann könnte unter Umständen also auch die Ausfahrt aus dem Bahnhof mit Hp2 stattfinden.



    Im TS habe ich das so umgesetzt, dass ich die Awnst mit einem HpX-Dummy absicherte und dass das ASig in z.B. Biberach ein Zs1 zeigt.
    Mir scheint, dass das eine gute Lösung ist, oder?

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

  • Dann könnte unter Umständen also auch die Ausfahrt aus dem Bahnhof mit Hp2 stattfinden.

    Was bei uns hier so war!

    Train Simulator, obwohl oft Ärger bringend, oftmals nicht mal mit ihm an sich, einer von dem man doch nicht lassen kann. Viele können nicht mal von Unterwegs von ihm lassen (Forum). Was nach meiner Meinung zu voreiligen Postings führt. Auch von Usern die selbst gegen solche schimpfen.

  • ... und wenn vorne in Fahrtrichtung keiner ist, dann sogar nur 10 km/h... zumindest las ich das irgendwo.

    Das wiederrum ist mir nicht bekannt. :ugly: Bei gezogener Sperrfahrt gilt grundsätzlich 50 km/h (Einschränkungen: Fpl/La, Bauartspezifisch, Signale)
    Vielleicht hast du das mit dem Zurücksetzen von Zügen verwechselt, da kommen die 10 km/h vor...


    Du kannst so ausfahren, wie du auch als "normaler" Zug die Zustimmung zur Abfahrt erhalten könntest ;)

    Mir scheint, dass das eine gute Lösung ist, oder?

    Ja, das geht in Ordnung. *dhoch*

  • In Würgendorf kann man sich im Anschluss einschliessen, an dem Schlüsselbund, wo aich der Weichenschlüssel dran ist sind zwei, ich nenne es mal Riegel, die an der Anschlussweiche in einen Kasten gesteckt werden zum Einschliessen, dann kann auch der Fdl die Sperrung wieder aufheben.

    Ist das denn der Weichenschlüssel für die Weiche selbst? klingt eher nach einem Schlüssel für die Bude oder einen F-Kasten in dem der Schlüssel ist.

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  • Das wiederrum ist mir nicht bekannt. :ugly:


    Ich musste was suchen, weil ich nicht mehr wusste, wo das stand, aber ich hab's gefunden: Bei Wikipedia "Sperrfahrt"

    Zitat von Wikipedia

    Befinden sich auf dem Fahrweg Bahnübergänge ohne technische Sicherungen ... [...] ... , dann darf eine geschobene Sperrfahrt nur 20 km/h fahren. Diese Geschwindigkeiten gelten nur dann, wenn die Spitze des Zuges mit einem Triebfahrzeugführer besetzt ist. Wenn dies nicht der Fall ist, darf nur mit 10 km/h gefahren werden.

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    Einmal editiert, zuletzt von Prelli ()

  • Ja und Wikipedia erzählt mal wieder völligen Blödsinn.


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    3 Mal editiert, zuletzt von Barrett ()

  • In Würgendorf kann man sich im Anschluss einschliessen, an dem Schlüsselbund, wo aich der Weichenschlüssel dran ist sind zwei, ich nenne es mal Riegel, die an der Anschlussweiche in einen Kasten gesteckt werden zum Einschliessen, dann kann auch der Fdl die Sperrung wieder aufheben. Das mit dem Zs1 ist da jetzt so gehandhabt, ich kenne auch eine andere Variante, wo im Bahnhof ganz normal mit Hp2 Ausfahrt aus dem Bahnhof gegeben wird (weis nicht, ob das dann regelkonform ist).
    Sh1 ist laut neuer Fahrdienstvorschrift ab Dezember nun zulässig, auch am Einfahrsignal, also das Quasi die Zugfahrt am Einfahrsignal endet.

    Ausfahrt mit Hp2 oder auch Hp1 ist möglich und regelkonform und wird im Regelfall auch so gehandhabt. Hat folgenden Grund: Awanst sind zumeist in die Stellwerkstechnik integriert, sprich die "Tasten und Knöpfe sowie die Technik" dahinter ist im Stellwerk schon verbaut, weshalb es nicht notwendig ist auf Signal Zs1 oder Befehl zu fahren. Zs1 und Befehl sind lediglich im Störungsfall zugelassen, was bei Störungen an der Technik oder eben einer nicht in die Stellwerkstechnik integrierten Awanst notwendig ist. Befehle sind bei normalen Sperrfahrten i.d.R. nur notwenig wenn Bü`s zu sichern sind. Einfahrt in den Bahnhof erfolgt dann auch wieder mit Signal Hp1/Hp2 oder eben vom Gegengleis aus Sh1 in Höhe des Esig. Es wird auch mit der neuen FV nicht funktionieren als Zugfahrt mit Sh1 in einen Bahnhof einzufahren, außer vom gegengleis aus, dann kann man sich das ganze mit Befehlen und Zs-Signalen sparen und fährt im Störungsfall in jeden Bahnhof als Rangierfahrt und die Komplette 408 ist überflussig.

    Im TS habe ich das so umgesetzt, dass ich die Awnst mit einem HpX-Dummy absicherte und dass das ASig in z.B. Biberach ein Zs1 zeigt.
    Mir scheint, dass das eine gute Lösung ist, oder?

    Eine realitätsnahe Lösung wäre Hp1/Hp2, ist bei 90% der Awanst so. Zustimmung ab der Awanst erfolgt mdl bzw. durch Schlüsselfreigabe. Gibt natürlich unterschiede je nach Stellwerksbauform. Grundprinzip: An der Awanst ist ein Schlüssel, welchen der FDL freigibt und damit sogleich den Streckenblock für Zugfahrten sperrt, mit diesem Schlüssel lässt sich die ein weiterer Verschluss öffnen der die Weichenschlüssel freigibt und somit die Weichen umgestellt werden können. Damit wieder Zugfahrten stattfinden können müssen dann alle Schlüssel wieder zurück und der FDL kann die Freigabe zurücknehmen, womit der Streckenblock nicht mehr "blockiert" ist. Wenn du zum Thema Awanst noch weitere Fragen hast, PN, solche Sachen gehören hier nicht rein.

    Das wiederrum ist mir nicht bekannt. :ugly: Bei gezogener Sperrfahrt gilt grundsätzlich 50 km/h (Einschränkungen: Fpl/La, Bauartspezifisch, Signale)Vielleicht hast du das mit dem Zurücksetzen von Zügen verwechselt, da kommen die 10 km/h vor...

    Die 10km/h kommen von Zügen im Störungsfall, ein sogenannter Störungsfall ist jedoch nirgendswo definiert, also Auslegungssache. Das ganze ist zudem nur bis zu 150m Zuglänge zulässig, alles darüber muss die Zugspitze besetzt sein.



    Edit Barrett: Vollzitate entfernt!

    Einmal editiert, zuletzt von Barrett () aus folgendem Grund: Bitte keine Vollzitate! / Barrett

  • Wirklich interessant.


    Auch die ganzen Befehle, die man benötigt, wenn man auf dem Regelgleis hin und auf dem Gegengleis wieder zurückfährt (oder andersrum).
    Auch im StummiForum gab's dazu was Interessantes.


    Aber leider haben wir im TS sowas wie Funk und Befehle nicht.
    Sowohl von Haslach über des Gegengleis, als auch von Biberach über das Regelgleis erscheint mir Zs 1 am sinnvollsten (es herrscht dort Gleiswechselbetrieb).


    Wie isn das bei fehlendem GWB?
    Da müsste ich ja bei Nutzung des Gegengleises (hier Falschfahrt) über Zs 8 ausfahren.
    Oder wäre hier auch ein Zs 1 besser? *denk*


    Meine Güte ist das kompliziert, wenn man im TS so rumtricksen muss. Wenn das ja nicht so einen Spaß machen würde :)



    Edit:
    Also doch besser Hp 2, statt Zs 1...? ok
    Finde ich toll, dass sich hier so viele leute einbringen :thumbup:



    Wenn du zum Thema Awanst noch weitere Fragen hast, PN, solche Sachen gehören hier nicht rein.

    Nein nein, wenn das Internas sind, will ich davon nichts wissen. Das geht mich nichts an. Trotzdem vielen Dank!
    Überdies würde das den Rahmen des im TS Möglichen weit übersteigen. Wäre also eh sinnlos.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Prelli ()

  • Also ich kenne die Strecke dort nicht, aber ich bezweifle sehr stark das Zs1 dort als Zustimmung zur Fahrt verwendet wird, da dies für den FDL bedeutet nichts anfassen, sprich das alle Weichen in der Postion zu belassen sind. Hat den Hintergrund das wenn Zs1 bedient wird, die Fahrstraßen nicht festgelegt sind, sprich nicht abgesichert sind also eine Weiche einfach so unter dem Zug gestellt werden könnte. Das ist auch der Grund warum ich bezweifle das wenn Signale vorhanden sind und für die Awanst Fahrstraßen vorhanden sind, sie also im Stellwerk integriert ist, auf Zs1 gefahren wird. Das ist dann nämlich wenn keine Störung vorliegt grob fahrlässig. Sperrfahrten sind ja nunmal Zugfahrten und Zugfahrten werden durch Hauptsignale zugelassen.
    Bei befahren des Gegengleises zur Awanst, benötigt es auf der freien Strecke keine Signale, Ausfahrt auf Hp2 + Zs6 oder eben Befehl. Zs-Signale sind für den Störungsfall, nicht den Regelbetrieb, was eine regelmäßige Bedienung der Awanst ist.


    Internas sind es nicht, nur muss sowas nicht an Halbwissende geraten, haben wir im Bahnbereich leider genug von die einem das Leben schwermachen. Nichts gegen interesierte Leute, aber wenn ich mir von Außenstehenden sagen lassen muss was ich angeblich alles falsch mache da hört der Spaß dann auf :cursing:

  • Aha
    Langsam verstehe ich das als Laie auch so ganz allmählich.


    Dann fasse ich mal zusammen:


    Sperrfahrt zur Awanst:
    - bei GWB über das Regelgleis: Hp2
    - bei GWB über das Gegengleis: Hp2
    - ohne GWB über das Regelgleis: Hp2
    - ohne GWB über das falsche Gleis: Zs 8


    Zurück dann als Zugfahrt ganz "normal" signalisiert, aber mit der Vmax einer Sperrfahrt.
    *denk*

    Egal, wie weit Draußen man die Wahrheit über Bord wirft, irgendwann wird sie irgendwo an Land gespült.

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