Lok "Rhein" im Rhein

  • ist da noch was von übrig?

    Scheint ja, denn immerhin sind wohl echolot-Aufnahmen möglich.


    -Der Rhein lagerte im Lauf der Jahre immer mehr Sediment über der Lok ab.-
    Dies kann dazu geführt haben, das die Lok "rechtzeitig" vor einer zu starken oxidation geschützt wurde.


    -Unter dem drei Meter hohen Wasserspiegel liegt sie am Rand einer der Buhnen, die vor Germersheim in den Rhein ragen, etwa drei bis vier Meter tief unter festem Sediment.-
    Ein weiterer Hinweis, das die Lok gut konserbiert wurden ist.


    -Probebohrungen haben ergeben, dass die Schicht extrem hart ist.-
    Klingt danach, als ob die Lok sogar in einer art Kokon liegt/eingeschlossen wurde.



    Da wurden schon wesentlich ältere Fahrzeuge geborgen, u.a. aus Holz, was ja nun schneller "oxidiert" als Stahl.

    Einmal editiert, zuletzt von Berliner079 ()

  • Was habt ihr denn mit euren "oxidiert " :ugly:
    Das machen alle Metalle mehr oder weniger und ist bis auf eine Patina auch nicht schlimm.



    Ich denke ihr sorgt euch um "korrision" das ist der Ausdruck für die Zersetzung von Metall.
    Aber mit dem Sauerstoff habt ihr recht.
    Da der Rhein aber ein fließendes Gewässer ist wird auch der Grund einen gewissen Sauerstoffanteil haben.


    Der Zustand wird davon abhängen wie gut ein korrisionschutz aufgetragen und erhalten wurde. Mal sehen :)

  • @Charmed-Life
    Ich denke mal 3-4m Sediment sind ein guter, nachträglich aufgetragener Korrosionsschutz.


    Und, nicht vergessen, wie massiv Loks, gerade auch Dampfloks, in ihrer Bauweise sind.


    ich bin da zuversichtlich.


    Und wenn es ein Hohlraum ist, das Metall also weg korrosiert ist, dann mit Gips ausfüllen, wie in Pompeji,
    dann haben wir immerhin einen Gipsabdruck.

  • Die 3-4 Meter brauchen auch viele Jahre ehe sie sich anhäufen.


    Würde man einunbehandeltes Metall versenken wäre es schneller als sich die Ablagerungen bilden zersetzt.


    Es hängt mehr von der Legierung und dem aufgetragen korrisionschutz ab wie lange der Zustand in Ordnung bleibt. Die Segmente sind zusätzlicher Korrisionsschutz.

  • Die 3-4 Meter brauchen auch viele Jahre ehe sie sich anhäufen.

    Kommt drauf an, wie stark die Strömung ist, und wie die Lok steht/liegt, wie schnell sich das in den wirbeln hinter dem "Hinderniss" angesammelt hat. Es sind ja auch einige jahre vergangen. Der Rhein hat im laufe der Zeit sein Bett/Ufer verändert.

  • Und nicht zu vergessen, dass Rost selbst ein ziemlich guter Rostschutz ist, dass ein Durchrosten doch erheblich verlangsamt. Vorallem bei dickeren Metallschichten. Wenn man sich anschaut, was bei versunkenen Schiffen über die Jahrzehnte noch übrig ist, kann man zuversichtlich sein. Das rostet an der Luft bei Wind und Wetter deutlich schneller ;)

  • @Holzlaender, @Charmed-Life, @Berliner079
    Ich muß mal Euerem Chemiewissen deutlich widersprechen:


    - Rost beschleunigt Oxidation von Eisen. Es ist geradezu ein Katalysator. Da es auch noch porös ist der Oxidationsvorgang bei Eisen einer der schnellsten unter allen Metallen. Deshalb schmilzt Eure Rostkiste, genannt Auto, auch umso schneller, je mehr Rost vorhanden ist.
    Nur bei Metallen, deren Oxidschicht wenig Sauerstoff-undurchlässig ist wird der Oxidationsvorgang mehr oder weniger verlangsamt. Das ist z.B. bei Zink oder ganz stark bei Aluminium der Fall.


    - Bei einer Temperaturerhöhung um 10° verdoppelt sich im Allgemeinen die Reaktionsgeschwindigkeit.
    Die Lok liegt auf Grund. Dort herrscht ca. die Jahresmitteltemperatur. Übers Jahr gerechnet vollzieht sich jede Reaktion bei einer konstanten Durchschnittstemperatur nicht unwesentlich langsamer als wie wenn das Teil Winter- und Sommertemperaturen ausgesetzt ist.
    Einfache Abschätzung:
    4 Monate Durchschnitt 10° = 4 * 3x=12x (grob 3x, da nicht linear)
    2 Wintermonate bei -5°C = Reaktionsgeschwindigkeit 1-fach
    2 Sommermonate bei 25°C = Reaktionsgeschwindigkeit 1-fach * 2 * 2 * 2 = 8x
    => Summe: (2monate*1x)+(2monate*8x)=18x
    Folge für mein Auto: Ich wasche das Salz im Frühjahr gut ab, denn dann hat Autowäsche einen Sinn !


    - Die Lok liegt begraben in einem Flußbett. Der Rhein fließt bei Köln/Düsseldorf nicht mehr sehr schnell, da das Gefälle dort bereits niedrig ist. Deshalb kann sich dort Schlamm ablagern. Vorausgesetzt die Lok ist von ehemaligem Schlamm bedeckt ("ehemalig" da sich dieser verfestigen kann, was aber nicht heißt das harte Material stamme von Schlamm ab), dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß sich im Untergrund reduktive Bedingungen, also das Gegenteil von oxidative, ausgebildet haben. Es ist also durchaus möglich, daß die Lok nur sehr wenig verrostet ist.
    Ich schreibe das so vage, da man bei der Beurteilung die Örtlichkeit genau kennen muß, was bei mir nicht der Fall ist.


    Kris

  • @120 Du wirst doch nicht allen ernst diese mm dünnen, auf Leichtigkeit getrimmten Stahlblechteile einer Auto karosserie mit dem massiven Stahlteilen einer Dampflok vergleichen?


    Ebenso liegt das Gebiet, soweit ich es im Kopf habe, im Bereich Koblenz.

    Einmal editiert, zuletzt von Berliner079 ()

  • Weder Köln, Düsseldorf noch Koblenz treffen bei der Örtlichkeit zu. Habt ihr mal auf eine Karte geschaut? :D


    Also den Einwand von @120 muss ich hier auch mal unterstreichen. Es gibt Stahllegierungen, bei denen die Rostschicht schützend wirkt. In aller Regel aber fördert erster Rost nur noch weiteren Rost. Bei Autoblech wie bei dicken Materialstärken.


    Bei der Lok Rhein sind sicherlich die gröbsten Teile noch da. Kesselwände, Räder, Achsen, Rahmenbleche und Gusszylinder liegen bei 2cm aufwärts an Materialstärke. Daher wird das schon klappen. Nur ob die Lok noch ihr Eigengewicht tragen kann find ich spannender. Oder wie sieht es mit Buntmetallen aus? Und auch Holz konnte ja in einigen Fällen sehr lange überleben. Mal sehen ^^

  • @Safter Ist ja gleich um die Ecke.
    Für mich sind es 502.294m, Luftlinie.


    Mitten im "Urwald". Na da viel spaß für die, die dort hin wandern wollen.


    Gut für die Bergung ist ja, das der Rhein im moment ziemlich trocken ist.

  • OT-Alarm.
    @FraPre
    War da, berauschend war es nicht. Und die neue Berliner S-Bahn *ohman* , ein weiterer Schritt zum DB-Regio Einheitsbrei-blau . Wenn die Türen jetzt auch während des Öffnen laut piepen, wird lustig.

  • Ein weiterer Grund, die Berliner S-Bahn zu meiden. Gut, das es alternativen genug hier gibt. Die, die das entschieden haben, werden sicher nicht täglich damit 10 oder mehr Stationen fahren. Das gibt nen Aufstand.

  • Kann man in Berlin überhaupt noch solche Verkehrsmittel benutzen ohne blöde angemacht zu werden? Da haben doch bestimmt auch schon die arabischen Großfamilien das Zepter übernommen oder? :D:ugly:
    Oh je hoffentlich habe ich jetzt nichts falsches geschrieben.....