Stromschlag-Gefahr: 15.000-Volt-Leitung stürzt auf ICE – Fahrgäste stundenlang gefangen

  • Ich verstehe nicht wieso die Fahrgäste stundenlang festsitzen nur weil der Zug nicht am Bahnsteig steht. Wo ist das große Problem dort Stufen hinzustellen, bzw. "fite" Leute einfach so aussteigen zu lassen und dann zum Bahnsteig zu begleiten? Früher hat man es auch geschafft auf Erdbahnsteigen aus dem Zug zu kraxeln und heute geht nicht einmal das mehr? Armutszeugnis!

  • Naja, kommt darauf an wo auf der Strecke. Auch der Lokführer darf nicht aussteigen, wenn der Strom nicht abgestellt ist. Und mitten auf der Strecke bspw gibt es nicht mal eben Tritt, dann noch Versicherung technisch, für den Fall wenn ;) ... Das möchte kein Zugführer / Zugbegleiter riskieren dafür aufzukommen.

  • @lol515 Kann ich so unterschreiben. Ich finde es unter aller Sau das Fahrgäste bei allen möglichen Gelegenheiten von der DB und anderen EVU über Stunden eingesperrt werden. Klar, Versicherung und bla bla, irgendwo findet sich immer eine Ausrede ! Dann sperrt man halt das Nachbargleis und stellt eine Kiste als Stufe unter die Tür + hilft den Reisenden beim Austeigen. Ist das so ein großes Problem in diesem Land ? Alles wird für extra verteuert, verkompliziert und verboten. Und dann sitzen da Leute Stundenlang 100m vor dem Bahnsteig fest. Was mich noch mehr wundert ist das die sich das gefallen lassen - ich hätte schon lange die Tür auf gehabt ^^


    @Safter - Jap, und da wo es Schienengleiche Überwege gibt (rechte Rheinstrecke z.b....) da werden wenn ein PZ kommt alle anderen Fahrten in Gegenrichtung am Esig oder vorhergehenden Bksig angehalten bis die Leute weg sind. Ich liebe es da mit 4000t aus 90 abzubremsen und im Stau zu stehen nur weil zwei Leute aus der blöden VIAS ausgestiegen sind. Sowas gibt es echt nur hier...

    2 Mal editiert, zuletzt von flusi737 ()

  • @Tilmann Kein Zugführer soll dafür etwas riskieren, das müsste schon von höherer Stelle genehmigt werden.


    Ich bin auch der Meinung, dass man die Leute auch so aussteigen lassen könnte. Es gibt auch heute noch mehr als genug Erdbahnsteige, die regelmäßig auch noch von Hochflurfahrzeugen (z.B. Salzkammergutbahn) bedient werden, und auch dort kommen die Leute unfallfrei raus aus dem Zug. Bis vor kurzem war es sogar ein Bahnsteig in meiner Nähe, bei dem die letzte Tür einer vierteiligen CityShuttle-Garnitur nicht mehr am hohen Bereich stand, aber selbst mit dem Fahrrad stellte es für mich kein Hindernis dar. Stellt man jetzt noch Treppen hin und/oder hat Feuerwehrunterstützung vor Ort, wie auf dem Bild, die älteren Personen helfen können, sähe ich, nachdem die OL geerdet wurde, nicht mehr Gefahren, als auch an einem normalen Bahnsteig.

  • Soweit ich dem örtlichen Rundfunk entnehmen konnte, hatte die hamburger Feuerwehr angeboten, die Leute zu befreien (zu der Zeit war dann mit Sicherheit die Fahrleitung abgestellt), aber die DB hat abgelehnt, nach Stunden versucht, mit einer Diesellok den Zug in den Bahnhof zu ziehen, was misslang, da die Bremsen nach kurzer Zeit blockierten. Danach durfte dann die Feuerwehr ran...
    Quintessenz: DB-Notfallmanagement miserabel!

  • Sicherheit steht vor allem und wenn das 4 Stunden dauert, ist das halt so.


    Wenn das in Österreich anders gesehen wird, schön und gut, interessiert in dem Fall aber nicht.

  • @Jason Das stimmt wohl, aber Unfähigkeit =/= Sicherheit. Was von beidem es im Endeffekt war kann sich ja jeder anhand der Berichte zusammenreimen - war ja nich gerade der erste Vorfall dieser Art, nicht wahr ;)

  • Sicherheit steht vor allem und wenn das 4 Stunden dauert

    Wenn Du das so siehst, kann man die vMax auf der Autobahn auch auf 30 km/h setzen, die Sicherheit erhöht das in jedem Fall massiv. Was ich damit sagen will? Die Sicherheit ist immer ein Kompromiss, 100% gibt es nicht. Ich bin auch für ein hohes Mass an Sicherheit, aber manchmal wird es übertrieben. Es hätte doch gereicht, wenn z. B. nur gebrechliche Personen oder solche mit sonstigen Einschränkungen die das Aussteigen auf freier Strecke behindern warten müssen. Dass zuerst die Leitung geerdet werden muss ist selbstverständlich.


    @flusi737: Ich verstehe Deinen Einwand, aber wäre es nicht einfach für die Fußgänger eine Lichtzeichenanlage und/oder Schranke zu installieren, statt Über- oder Unterführung? Wer das missachtet und überfahren wird hat eben genauso Pech wie jemand der meint eine Autobahn zu Fuß überqueren zu müssen.

  • Wenn es die Feuerwehr schon anbietet, dann sollte man das auch annehmen. Es ist nicht sicherer eine Lok zu holen und den Zug zu bewegen. Die Feuerwehr kann selbst Rollstuhlfahrer aus brennenden Hochhäusern bringen, da wird es am ICE ja nicht scheitern.

  • @Safter - du hast mich falsch verstanden, wenn es nach mir ginge würde auch eine Andreaskreuz oder Hinweisschild + Überweg reichen. Mich nervt es das man dafür entgegenkommende Züge komplett anhält nur weil Leute diese benutzen - wer nicht guckt und hört ist meiner Ansicht nach selbst schuld wenn es klatsch macht. Habe dafür wenig Verständnis, sowieso selbst schon des öfteren fast welche mitgenommen die auch wenn Überführungen vorhanden waren einfach durchs Gleis rannten ohne Überweg, gerne auch mit Fahrrad/Hund/Koffer/Kind etc...

    2 Mal editiert, zuletzt von flusi737 ()

  • @HORCHman
    Also, ich denke mal, das es den TF sehr wohl etwas ausmacht.
    Körperlich natürlich nicht, er wird nicht einmal nen Kratzer haben.


    Und die Lok, abspkratzen, waschen, und gut ist.


    Aber das gehört wohl für 100% der TF zum größten Albtraum und zu der Angst, die vielleicht unterbewußt, immer dabei ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Berliner079 ()

  • Ich kenne den Fall nun auch nur aus den Medien. Demnach hat man


    - den vorderen Teil evakuiert, weil dieser zum Teil schon am Bahnsteig stand
    - zur Evakuierung des hinteren Zugteiles hat man eine Diesellok geholt, um auch diesen an den Bahnsteig zu ziehen. Das hat wohl, weil das Kupplungsstück zunächst defekt war und später Probleme mit den Bremsen auftraten, ziemlich lange gedauert und letztlich nicht funktioniert
    - Erst danach hat man sich dazu entschieden, die Fahrgäste auf der Strecke rauszulassen, mit Unterstürzzung der Feuerwehr


    Mich wundert dieser Fall auch etwas. Und zwar gab es ja in der vergangenen Zeit öfter Fälle, wo Reisende 4h im Zug ausharren mussten, bevor man sie rausgelassen hat - was da schon zu massiver Kritik geführt hat. Von daher sollte dem Verantwortlichen doch eigentlich klar sein, dass das unbedingt zu vermeiden ist.


    Und was mich auch wundert: Das Abschalten und Erden der Oberleitung soll 90min gedauert haben. Das sollte im Normalfall eigentlich auch wesentlich schneller gehen. Meiner Erfahrung nach dauert das Abschalten eigentlich meist so um die 10-15min und die Erdungsstangen sind ja eigentlich auch recht schnell eingehängt, sofern man sich sicher ist, wo genau.


    Da wird diesen Fall nunmal aber nur aus der Presse kennen, ist das Ganze immer schwierig zu beurteilen. Denn keiner von uns kennt die genauen Hintergründe und Entscheidungsgründe dort vor Ort.

  • Und was mich auch wundert: Das Abschalten und Erden der Oberleitung soll 90min gedauert haben. Das sollte im Normalfall eigentlich auch wesentlich schneller gehen. Meiner Erfahrung nach dauert das Abschalten eigentlich meist so um die 10-15min und die Erdungsstangen sind ja eigentlich auch recht schnell eingehängt, sofern man sich sicher ist, wo genau.

    Warum ist der ICE denn liegen geblieben? Genau, weil die Oberleitung gerissen ist und es sich auf dem ICE bequem gemacht hatte.
    Somit dürfte die Erdung (ohne vor Ort gewesen zu sein) "etwas" komplizierter gewesen sein.
    Was auch der Grund war warum der vordere, bereits teilweise am Bahnsteig stehende Zug, erst nach besagten 90 min geräumt werden konnte.


    Hier findet ihr ein Video des Abschleppversuch


    Edit zu dem Video: Kann mir das hier anwesende Fachpersonal erklären, warum da noch eine 101 zwischen ICE und der abschleppenden Lok hängt?

  • Nun, was es den TF ausmacht... . Darum ging es mir eigentlich gerade gar nicht. Es geht mir rein um die Dummheit mancher Fahrgäste und Menschen, und wenn diese dann Tot sind oder schwer verletzt dann "ist das für die erstmal so". Sie waren ja gewarnt, oder? Ich renne doch auch nicht einfach auf eine Autobahn und wundere mich dann wenn es knallt. Ist das selbe wenn einer vornedran drüberrennt, ich pfeife als Warnung sofort wenn ich es sehe, wenn es so aussieht als ob es nicht mehr reicht bremse ich und wenn er dann auf die Schnauze fliegt und drunter kommt ist ER erstmal selbst Schuld. Was dann im Hintergrund ist, mit dem Tf, den etwaigen Augenzeugen, denen die es wegkratzen dürfen...das ist ein anderes Thema und könnte noch ein paar weitere Threads füllen. Es ging mir rein darum das das für diese Person dann das EIGENE Problem ist und nicht das Problem des Planers des Überweges. Normalerwise zumindest.


    - 2. Teil gelöscht, hab mich aufgregt...die Geschichte gehört hier nicht her -


    Felix

    4 Mal editiert, zuletzt von flusi737 ()

  • Man meint ja auch die Leute sind auch zu blöd um im Bahnhof einen schienengleichen Übergang zu benutzen. Anstatt dessen bekommt man dann solche Unterführungen:


    Es gibt da keine zusätzliche Treppe, keinen Aufzug und selbstverständlich keinen schienengleichen Übergang. Über die Kosten solcher Bauwerke braucht man auch nicht nachdenken.

    Solche Unterführungen sind deutlich günstiger als die Sicherungsanlagen für BÜs.